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Isolierte Dissektion der A. mesenterica superior
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Published: | April 24, 2015 |
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Einleitung: Isolierte Dissektionen der A. mesenterica superior sind eine seltene Krankheitsentität. Obwohl neue diagnostische Möglichkeiten ermöglichen klinisch asymptomatische Patienten zu dignostizieren, ist bei symtopmatischen Patienten zumeist ein langer und komplikativer Verlauf zu beobachten. Insbesondere das Risiko einer mesenterialen Ischämie mit Infarzierung des Darmes macht eine unmittelbare Therapie notwendig. Endovaskuläre Techniken werden hier häufig erfolgreich angewendet, jedoch bleibt die offen chirurgische Behandlungsoption eine Alternative. Wir berichten über zwei Patienten mit einer isolierten Dissektion der A. mesenterica superior und zeigen auf warum die offen chirurgische Therapie als alternatives Behandlungskonzept in Notfallsituationen weiterhin wichtig erschient.
Material und Methoden: Die Datenanalyse erfolgte retrospektiv. Die schriftliche Einverständiserklärung wurde schriftlich eingeholt. Die Patienten wurden im Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 1. Juni 2014 in unserer Notaufnahme eingeliefert. Des Weiteren werden überblicksweise kleine publizierte Fallserien der letzten fünf Jahre von Patienten mit isolierter Dissektion der A. mesenterica superior aufgezeigt.
Ergebnisse: Beiden Patienten wurden nach interdisziplinärer Beratung offen chirurgisch behandelt. Im ersten Fall lag eine anatomische Normvariante mit Abgang der A. hepatica dexter aus der A. mesenterica superior vor, im zweiten Fall bestand der dringende klinsche Verdacht einer Darminfarzierung. Es erfolgte zum einen eine selektive Thrombektomie mit Resektion der Dissektionsmembran sowie Rekonstruktion mit venösem Interponat und zum anderen eine reine Thrombektomie mit venöser Patchplastik der A. mesenterica superior. Postoperativ wurden beide Patienten auf die chirurgische Intensivstation verlegt. Nahrungskarenz und intravenöse Flüssigkeitssubstitution waren notwendig. In beiden Fällen erfolgte eine CT-Kontrolluntersuchung innerhalb der ersten fünf postoperativen Tage. Die Medikation wurde um eine Thrombozytenaggregationshemmung postoperativ erweitert. Beide Patienten überlebten und können nach erfolgter Rahabilitationsbehandlung wieder aktiv ihre Lebensführung gestalten.
Schlussfolgerung: Die endovaskulären Therapieverfahren sind eine minimal-invasive Behandlungsoption mit guten Erfolgsaussichten. Jedoch bleibt die offen chirurgische Therapie bei anatomischen Variationen der visceralen Gefäßstrohmbahn und bei annehmbarer Infarzierung des Darmes eine wichtige Behandlungsalternative. Aus diesem Grund erscheint ein Verlust an Expertise auf diesem Gebiet folgenreich.
Abbildung 1 [Abb. 1]
Hinweis zur Erstveröffentlichung: [1]