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Onkologische und funktionelle Ergebnisse bei depressiven Patienten nach roboter-assistierter radikaler Prostatektomie
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Published: | April 23, 2013 |
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Einleitung und Ziele: Ziel dieser Studie war, die onkologischen und funktionellen Ergebnisse bei depressiven Patienten nach roboter-assistierter radikaler Prostatektomie (RARP) zu evaluieren.
Material und Methoden: Retrospektive Auswertung von 4000 Patienten (RARP 02/2006 - 06/2012). 45 hatten eine vor der Prostatakarzinomdiagnose bestehende Depression mit konsekutiver Medikation. Eine lokale Vorbehandlung oder eine Androgendeprivation bestand bei keinem der Patienten. Analysiert wurden: Klinische und onkologische Ergebnisse, intraoperative sowie postoperative Komplikationen (Clavien I-IIIa = minor) und (Clavien IIIB-IVA = major). Biochemische Progressionen (PSA >0,2mg/dl nach Nadir oder nie erreichter Nadir). Kontinenz (keine Vorlage), Potenz (für Penetration ausreichende Erektion) bei präop. potenten Patienten (IIEF-5 >21).
Ergebnisse: Mittleres Alter: 63,2 Jahre (47-75), mittlerer PSA-Wert: 10,2ng/dl (2,3 - 40 ng/dl), mittleres Prostatavolumen 37,5 ml (17 bis 64 ml). Gleason Score der Biopsie: 6 in 60%, 7 in 35,5%, 8 in 11,25% und 9 bei 1,25%. Postoperatives Tumorstadium: pT2a-pT2c in 53,3%, pT3a in 24,4%, pT3b in 17,7% und pT4 in 4,6%. Finaler Gleason Score: 6 in 33,3%, 7 in 44,4%, 8 in 1,25% und 9 i20%. Positive Schnittränder: 15,5%. 32 Patienten (71,1%) erhielten eine Lymphknotendissektion, in 2 Fällen N1 Nachweis (2,5%). Intraoperative Komplikation, ebenso wie major Komplikationen postoperativ, wurden nicht dokumentiert. Pröoperative Potenz: 37,7% (IIEF ≥ 22). Bei 8 dieser Patienten war ein beidseitiger Nerverhalt möglich. Mittleres Follow-up: 22,3 Monaten (8-35 Monate), in 6,6% eine biochemische Progression, 17,7% waren potent und 60% waren kontinent.
Zusammenfassung: Die postoperativen Tumorstadien zeigen in fast der Hälfte der Patienten ein organüberschreitendes Wachstum. Diese Patientengruppe ist in dieser Hinsicht somit deutlich ungünstiger als unser übriges Kollektiv. Auch bezogen auf die funktionellen Resultate finden sich schlechtere Ergebnisse als bei den nicht depressiven Patienten. Eine Limitation der Studie ist die relativ kleine Fallzahl der Patienten mit Depression.