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Sakrale Neuromodulation (SNM) bei Patienten mit hohem Leidensdruck
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Published: | April 23, 2013 |
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Fragestellung: Blasenentleerungsstörungen sind häufige Krankheitsbilder in der täglichen Arbeit eines Urologen. Die vielfältigen therapeutischen Ansätze zeigen, dass kein "Goldstandard" vorliegt. Es gibt eine Vielzahl an medikamentösen Therapien, die ebenso wie konservative Maßnahmen, wie Elektrostimulation, eine Besserung bringen, selten aber zur völligen Zufriedenheit der Patienten führen. In den letzten Jahren etablieren sich invasivere Maßnahmen wie Botox-Instillationen, bei denen es aber oft zu Restharnbildung kommt. Ebenso kommt die sacrale Neuromodulation (SNM) in häufigerer Form zur Anwendung. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried führen wir seit drei Jahren den Eingriff durch. In dieser Arbeit gehen wir der Frage nach der Zufriedenheit bei den Patienten mit SNM nach.
Methodik: Nach Ausschöpfen aller konservativer und physikotherapeutischer Maßnahmen werden die Patienten über das zertifizierte Beckenbodenzentrum zur Evaluation hinsichtlich der Indikation zur SNM vorgestellt. Bei strenger Indikationsstellung werden dann dem Patienten in Vollnarkose zuerst ein- oder beidseitige Elektroden auf S3 gelegt, welche subcutan einseitig oder beidseitig ausgeleitet werden. Die Testphase mit externen Schrittmachern beträgt im Minimum drei Wochen. Erst ab dem Zeitpunkt, wenn es zu einer Verbesserung der Beschwerden um mind. 50% kommt, erhält der Patient den Blasenschrittmacher implantiert. Die Zufriedenheit wird mittels Befragung der Patienten auf direktem oder telefonischem Weg durchgeführt.
Ergebnis: Bei klarer Indikation stellt die SNM eine minimal invasive Therapie dar. Es kommt zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik.
Schlussfolgerung: Wir empfehlen, die SNM bei streng geprüfter Indikationsstellung in die Therapieformen bei langanhaltenden Blasenentleerungsstörungen aufzunehmen, es bedarf aber einer guten Kooperation zwischen den einzelnen Mitgliedern der Beckenbodenzentren, zumal die Patienten meist lange Leidensgeschichten hinter sich haben.
Auf Grund der leichteren Lesbarkeit wurde auf eine genderbezogene Schreibweise verzichtet, es ist aber selbstverständlich, dass beiderlei Geschlechter gleich gemeint sind.