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84th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

08.05. - 12.05.2013, Nürnberg

Innovationen – aber sicher. Etablierung einer differenzierten Cochlear Implant Versorgung im ländlichen Raum

Meeting Abstract

  • corresponding author Peter Rolf Issing - HNO-Klinik, Bad Hersfeld
  • Martin Spreng - HNO-Klinik, Bad Hersfeld
  • Tobias Reiter - HNO-Klinik, Bad Hersfeld
  • Torsten Köhler - HNO-Klinik, Bad Hersfeld
  • Joachim Hammersen - HNO-Klinik, Bad Hersfeld

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 84. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Nürnberg, 08.-12.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13hnod409

doi: 10.3205/13hnod409, urn:nbn:de:0183-13hnod4091

Published: April 15, 2013

© 2013 Issing et al.
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Text

Einleitung: Während in Ballungszentren tendentiell eher eine medizinische Überversorgung besteht, ist im ländlichen Raum mancherorts bereits jetzt die Sicherstellung der ärztlichen Basisversorgung gefährdet. Dies trifft umso mehr auf spezielle Verfahren wie die Rehabilitation von tauben Menschen mit einem Cochlear Implant (CI) zu. Vor allem ältere Betroffene haben logistische Schwierigkeiten, Zugang zu derartigen Methoden zu erlangen.

Material und Methoden: Evaluation der Therapieergebnisse und Komplikationen bei Patienten, die in Bad Hersfeld zwischen 2003 und 2012 mit einem CI versorgt wurden. Untersuchung der Struktur- und Ergebnisqualität der CI-Versorgung im außeruniversitären Bereich.

Ergebnisse: Es wurden 130 Patienten mit einem CI versorgt, davon erfolgte bei 23 eine bilaterale Operation. Somit ergaben sich insgesamt 153 Implantationen. Der jüngste Patient war zum Zeitpunkt der Operation 1 Jahr alt, der älteste 88. Alle uns bekannten Patienten nutzen ihr CI jeden Tag und haben sehr positive Erfahrungen damit gemacht. Neben der üblichen Indikation einer funktionellen Taubheit wurden auch komplexere Fälle mit Innenohrdysplasien, simultaner chronischer Mittelohrentzündung, Resthörigkeit und unilateraler Taubheit versorgt.

Insgesamt traten im Beobachtungszeitraum keine Infektionen postoperativ auf. Eine Fazialisparese war nicht zu verzeichnen. Eine Elektrodenfehllage bei einer Patientin mit Innenohrdysplasie konnte operativ erfolgreich revidiert werden. Gerade die Behandlungsergebnisse der älteren Menschen zeigen kein schlechteres Resultat im Vergleich zu den jüngeren. Trotz der meist bestehenden Komorbidität ist das Verfahren wenig belastbar.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass eine erfolgreiche und qualitativ hochwertige Versorgung von ertaubten Patienten mit einem Cochlear Implant auch in nicht universitären Einrichtungen möglich ist. Dies setzt jedoch ein eingespieltes, multiprofessionelles Team voraus.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.