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Einseitige Taubheit bei Labyrinthitis ossificans: Klinische Ergebnisse nach Cochlear-Implantation
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Published: | April 15, 2013 |
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Einleitung: Die Therapie der Wahl bei bilateraler Labyrinthits ossificans (LO) ist die Cochlear-Implantation (CI). In der vorliegenden Fallserie werden audiologische und subjektive Ergebnisse von 3 Patienten (40, 54 und 68 Jahre; Taubheitsdauer 1,5, 12, 120 Monate) nach CI-Operation bei einseitigem Hörverlust (SSD) durch LO ausgewertet und hinsichtlich des Behandlungs- bzw. OP-Zeitpunkts beurteilt.
Methoden: Nach umfangreicher Beratung, Testphase eines herkömmlichen CROS-Hörgerätes (Contralateral Routing of Signal) und eines knochenverankerten Hörsystems (BAHI) wurde die CI-Indikation bestätigt und die CI-Operation durchgeführt.
Ergebnisse: Das Sprachverstehen im Störgeräusch und die Lokalisation wurden präoperativ, unversorgt und mit Testgerät (CROS + BAHI), sowie postoperativ mit CI nach 6 und 12 Monaten untersucht. Subjektive Einschätzungen der Patienten erfolgten anhand des SSQ-Fragebogens (Speech, Spatial und Quality Scale) und der visuellen Tinnitus-Analogskala (TVAS) vor und 12 Monate nach der Implantation.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse präsentieren einen deutlichen Hörgewinn mit CI bei zwei Patienten, indessen war bei einem Patienten trotz Optimierung der Anpassung kein Höreindruck zu verzeichnen. Die subjektiven Ergebnisse in dem SSQ und der TVAS bestätigen den Benefit bei den 2 Patienten, die das CI tragen. Aufgrund der Gefahr der Ossifikation und neuronalen Degeneration sollte die CI-Implantation so früh wie möglich bei LO durchgeführt werden; bestenfalls bevor sich Zeichen einer Obliteration demarkieren. Obwohl ein intracochleärer Platzhalter bei progredienter Cochleaobliteration die spätere CI-Operation ermöglicht, muss beachtet werden, dass eine Degeneration der Spiralganglienzellen nur durch unmittelbare elektrische Stimulation verhindert werden kann.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.