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Kommunikation von Unsicherheit in deutschsprachigen Entscheidungshilfen für Patienten
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Published: | March 11, 2013 |
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Hintergrund: Entscheidungshilfen (EH) bzw. evidenz-basierte Patienteninformationen unterstützen das Patientenverständnis für mögliche Interventionen und binden Patienten in die Entscheidungsfindung ein. Da jegliche medizinische Entscheidungsfindung mit Unsicherheit behaftet ist, sollen EH Patienten die Unsicherheit der potenziellen Outcomes vermitteln.
Ziel: Ziel ist die Erstellung einer systematischen Übersicht über die Kommunikation von Unsicherheit in deutschsprachigen EH.
Methoden: Die Übersicht wurde auf Basis der von Lenz et al. [1] vorgenommenen Bestandsaufnahme deutschsprachiger EH durchgeführt. Eingeschlossen wurden verfügbare EH, deren Wirksamkeit in RCTs untersucht wurde. Die Extraktion der Informationen erfolgte in Anlehnung an die Kriterien zur Bewertung der Wahrscheinlichkeitskommunikation aus dem International Patient Decision Aid Standards Instrument, IPDASi [2]. Analysiert wurden: 1. die Kommunikation von Ergebniswahrscheinlichkeiten per se (stochastische Unsicherheit) und 2. die Kommunikation von Unsicherheiten bzgl. der Ergebniswahrscheinlichkeiten (Unsicherheit zweiter Ordnung).
Ergebnisse: Acht EH wurden in die Analyse eingeschlossen (drei zu Prävention/Screening und fünf zu Therapie). Bei der Mehrheit der eingeschlossenen EH ist die Kommunikation von Ergebniswahrscheinlichkeiten per se konform mit den IPDASi Kriterien: (i) Die Populationen (Zeitspanne), für die Ergebniswahrscheinlichkeiten gelten, wurden in vier (sieben) EH spezifiziert; (ii) Häufigkeiten der relevanten Outcomes wurden mit dem gleichen Nenner und mit Bezug auf die gleiche Zeitspanne in den meisten EH angegeben und (iii) die Wahrscheinlichkeiten wurden in verschiedener Weise (verbal, numerisch, visuell) kommuniziert. Unsicherheiten bzgl. der Ergebniswahrscheinlichkeiten werden in sechs EH dargestellt (in einer EH graphisch, sonst verbal oder numerisch).
Schlussfolgerung: Die Kommunikation von Unsicherheit in den evaluierten EH entspricht überwiegend den von der IPDAS Kollaboration vorgeschlagenen Kriterien. Es besteht jedoch kein Konsens darüber, ob theoretische Basis und empirische Evidenz die Validität dieser Kriterien ausreichend unterstützen [3]. Weiterführende Studien sollten daher untersuchen, ob und wie die Kriterien zum besseren Verständnis für die mit den Ergebnissen von Interventionen verbundene Unsicherheit beitragen.
Literatur
- 1.
- Lenz M, Buhse S, Kasper J, Kupfer R, Richter T, Mühlhauser I. Decision aids for patients. Dtsch Arztebl Int. 2012;109(22–23):401–8.
- 2.
- Elwyn G, O'Connor AM, Bennett C, Newcombe RG, Politi M, Durand MA, et al. Assessing the quality of decision support technologies using the International Patient Decision Aid Standards instrument (IPDASi). PLoS One. 2009;4(3):e4705.
- 3.
- Mc Donald H, Charles C, Gafni A. Assessing the conceptual clarity and evidence base of quality criteria/standards developed for evaluating decision aids. Health Expect. 2011 Nov 3. DOI: 10.1111/j.1369-7625.2011.00740.x.