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Ergebnisse nach Schulterprothesenrevisionen mittels Inverser Schulterprothesen – Was können wir erwarten?
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Published: | October 23, 2013 |
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Fragestellung: Im letzten Jahrzehnt hat die Anzahl der implantierten Schulterprothesen insbesondere, der inversen Prothesen in Europa und den USA stark zugenommen. Mit der steigenden Anzahl primärer Prothesen, steigt auch die Anzahl der Revisionsendoprothetik. Ein Versagen anatomischer Designs (Hemiprothese, Schultertotalendoprothese), sind oftmals durch sekundäres Auftreten von Rotatorenmanschettenrupturen, oder durch Resorption des Tuberkulum majus oder minus nach posttraumatischen Zuständen bedingt. Mit dem Aufkommen der inversen Prothese in den 1980er Jahren wurde ein biomechanisches Konzept vorgestellt, welches nicht von einer funktionierenden Rotatorenmanschette abhängig ist.
Das Ziel dieser Studie war es die funktionellen Ergebnisse, die Komplikationsrate und die Patientenzufriedenheit nach Schulterprothesenrevisionseingriffe, mittels inverser Schulterprothesen zu erarbeiten.
Methodik: Wir führten eine retrospektive Fallserie mit 50 Patienten, die aufgrund einer fehlgeschlagenen primären Hemiprothese, anatomischen Schultertotalendoprothese, oder inversen Schulterprothese mit Konversion zu einer inversen Schulterprothese behandelt wurden. Der minimale Nachuntersuchungszeitraum betrug 24 Monate. Es wurden 34 Frauen und 16 Männer eingeschlossen. Das Durchschnittsalter war zum Zeitpunkt der Revisionsoperation 64.2 Jahre (44-88 Jahre). Die Indikationen für die Revisionseingriffe waren aufgrund von Rotatorenmanschettenschäden (23 Patienten), Instabilität (8 Patienten), Infektionen (13 Patienten), Aseptische Lockerungen (2 Patienten) und Tuberkula Resorptionen ( 2 Patienten).
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Der overall Constant Murley Score verbesserte sich von 18.5 Punkte präoperativ auf 50.2 Punkte postoperative, der UCLA Score von 7.1 auf 21.6 Punkte (p<0.001) und der SST von 1.2 auf 5.6 Punkte (p<0.001). Das durchschnittliche Abduktionsvermögen verbesserte sich von 40° auf 93° (p<0.0001) und das Anteversionsvermögen von 47° auf 98° (p<0.001). Der VAS pain score verringerte sich von 6.8 auf 1.6 (p<0.05). 32 (64%) Patienten bewerteten die Ergebnisse mit gut oder exzellent, 6 (12%) mit zufrieden und 12 (24%) mit unzufrieden. Wir konnten eine Komplikationsrate von 12 (24%) beobachten.
Das funktionelle Ergebnis verbesserte sich in jeder Subgruppe und die hohe Patientenzufriedenheit zeigt, dass die inverse Prothese nach fehlgeschlagenen primären Schulterprothesen empfohlen werden kann. Die Komplikationsrate war jedoch hoch und eine sorgfältige Patientenselektion und andere Behandlungsstrategien sollten gründlich bedacht werden.