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21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)

25.04. - 27.04.2013, Würzburg

Therapeutisches Management bei Parapneumonische Pleuraempyeme (PPE) im Kindesalter – Ergebnisse aus der ESPED Studie 2010–2012

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker F. Segerer - Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg, Abteilung pädiatrische Infektiologie und Immunologie - Würzburg, Deutschland
  • C. Hagemann - Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg, Abteilung pädiatrische Infektiologie und Immunologie - Würzburg, Deutschland
  • S. Keller - Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg, Abteilung pädiatrische Infektiologie und Immunologie - Würzburg, Deutschland
  • C. Schoen - Insitut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg - Würzburg, Deutschland
  • M. van der Linden - Nationales Referenzzentrum für Streptokokken, Institut für Medizinische Mikrobiologie Universitätsklinikum der RWTH Aachen - Aachen, Deutschland
  • M. Rose - Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität - Frankfurt/Main, Deutschland
  • J. Liese - Kinderklinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg, Abteilung pädiatrische Infektiologie und Immunologie - Würzburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Würzburg, 25.-27.04.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgpi43

doi: 10.3205/13dgpi43, urn:nbn:de:0183-13dgpi433

Published: March 28, 2013

© 2013 Segerer et al.
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Text

Einleitung: Die Behandlung des PPE und insbesondere die Entscheidung für ein konservatives oder operatives Management bleibt Gegenstand kontroverser Diskussion.

Methoden: Von September 2010 bis Juni 2012 wurden Kinder (<18 J.) mit drainagepflichtigem oder >7 Tage persistierendem Pleuraerguss oder -empyem in allen deutschen Kinderkliniken /-abteilungen durch die „Erhebungseinheit seltener pädiatrischer Erkrankungen in Deutschland" (ESPED) erfasst. In einem Fragebogen wurden klinische, diagnostische und therapeutische Daten, insbesondere zu Punktion, Drainage und Eröffnung des Pleuraraumes, dokumentiert und das Outcome verglichen.

Ergebnisse: Von 400 Kindern mit PPE wurden 111 (28%) ohne Punktion des Pleuraraumes behandelt. Eine nicht-operative Entlastung (NOE) erfolgte bei 190 (48%) Kindern, davon bei 130 (33%) mittels Punktion oder Thoraxdrainage, bei 60 (15%) durch Drainage mit zusätzlicher Pleuraspülung oder intrapleuraler Fibrinolyse und ein operatives Debridement (OD) bei 99 (25%) Kindern, entweder durch videoassistierte Thorakoskopie (VATS, n=69) oder offene Thorakotomie (n=30). Vierundachtzig (85%) der 99 Kinder mit OD wurden intensivstationär behandelt, im Vergleich zu 115 (61%) von 190 Kindern mit NOE (p<0,001). 22% der Kinder mit OD wurden in den ersten drei Tagen des stationären Aufenthalts operiert (frühes OD; Median 1, IQR 1-2 Tage) und 78% nach dem dritten Tag (spätes OD; Median 12, IQR 7-17 Tage). Kinder mit frühem OD waren älter (Median 10 (IQR 5-15) Jahre vs. 3 (IQR 3-7) Jahre, p=0,001), und die Aufenthaltsdauer war kürzer (15 (IQR 11-26) vs. 25 (IQR 20-38) Tage, p=0,001). 70% der Kinder mit spätem OD hatten vorausgehende NOE, im Median 9 (IQR 5-15) Tage vor OD.

Diskussion: Operatives Debridement erfolgte bei Kindern mit PPE entweder in den ersten Tagen nach Aufnahme oder bei ausbleibender Besserung anderer Maßnahmen. Spätes OD war assoziiert mit jungem Alter, häufig nach insuffizientem konservativem Vorgehen, während frühes OD (VATS) vor allem bei älteren Kindern gewählt wurde. Grund dafür könnte entweder ein eher zurückhaltendes Vorgehen bei jungen Kindern oder ein initial schwereres Krankheitsbild bei älteren Kindern mit PPE sein.