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Angst und Depression bei Mitralklappenpatienten: perioperativ und 6 Monate postoperativ
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Published: | April 26, 2013 |
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Einleitung: Eine vorhergehende Studie zeigte eine innige Interaktion zwischen Angst und Depression und dem Verlauf aortokoronarer Bypass-Patienten. Um kardiochirurgische Patienten mit einer zugrundeliegenden arteriosklerotischen Erkrankung mit Mitralklappenpatienten zu vergleichen, wurde bei diesen Patienten Angst und Depression gemessen, um die Notwendigkeit zukünftiger prä- und postoperativer psychotherapeutischer Interventionen zu eruieren.
Material und Methoden: Von 5/2011 bis 8/2012 wurden 37 konsecutive Patienten (45 bis 81 Jahre; 42% weiblich) von derselben Person 1 oder 2 Tage vor und 6 oder 8 Tage früh-postoperativ mittels der deutschen Version des 'Hospital Anxiety and Depression Scale' interviewt. 6 Monate postoperative füllten die Patienten den Fragebogen ein drittes Mal aus.
Ergebnisse: 33,3% (Standard:19,8%) der Patienten wiesen präoperativ erhöhte Angstscores (AS ≥ 8) auf. Früh-postoperativ und 6 Monate postoperativ war der Prozentsatz normalisiert (16,7%).
Präoperativ zeigten 13,3% (Standard: 3,2%) erhöhte Depressions-Scores (DS ≥ 8), frühpostoperativ 16,7 %; 6 Monate post-operativ war der Prozentsatz normalisiert (3,3%).
87% wurden minimal-invasiv (MIC) und 13% via Sternotomie operiert. Präoperativ lag bei MIC-Patienten ein AS von 5,4, bei Sternotomie-Patienten von 9,3 vor. Auch DS war zu allen 3 Messzeitpunkten bei MICs niedriger als bei Sternotomie-Patienten.
Schwere Komplikationen traten bei 7 Patienten auf: alle hatten einen AS < 8 präoperativ und einen DS < 8 zu allen 3 Messzeitpunkten. Bei 29% dieser Patienten war AS ≥ 8 früh-postoperativ.
Schlussfolgerung:
- 1.
- Die präoperativ erhöhten Angst- und Depressions-Scores normalisierten sich 6 Monate postoperativ; eine präoperative Intervention zur Angstreduktion wäre also indiziert.
- 2.
- Die niedrigeren AS und DS scheinen die minimal invasive Chirurgie zu favorisieren.
- 3.
- Patienten mit Komplikationen wiesen weder bemerkenswerte AS noch DS prä- und spat-postoperativ auf.
- 4.
- In der untersuchten Kohorte von Mitralklappenpatienten zeigten sich keine Hinweise auf eine zugrunde liegende psychische Störung als Ko-Morbidität.