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m-RNA basierte Differenzierung von β-Laktamasen aus Patientenmaterial
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Published: | April 18, 2013 |
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Bei kritisch kranken Patienten ist eine schnelle Diagnostik von Resistenzen überlebenswichtig. Klassische Methoden erfordern jedoch meist die Anreicherung der Erreger (Blutkultur), da sie nicht sensitiv genug sind, diese direkt (z.B. in Blutproben) zu erfassen. So können bis zur Detektion resistenter Erreger bis zu 72 Stunden vergehen, wodurch sich eine adäquate Therapie ggf. deutlich verzögert. Die rasche Ausbreitung neuer β-Laktamasevarianten mit ESBL und CHDL (carbapenem-hydrolyzing class D β-Lactamase) Phänotypen erschwert den Nachweis zusätzlich, da einige Resistenzen (z.B. gegen Carbapeneme) übersehen werden können oder sich durch Maskierungseffekte phänotypisch nicht abbilden lassen. Derzeit verfügbare NAT-basierte Methoden (SeptiFast von Roche Diagnostics oder VYOO PCR von SIRS-Lab) sind auf der anderen Seite arbeitsaufwendig und kostspielig. Ferner erfassen diese nicht alle klinisch relevanten β-Laktamasen, was an der hohen Sequenzvariabilität vieler β-Laktamasegruppen (CTX-M, OXA, AmpC) liegt. Ein weiteres Problem ist die Diskrepanz zwischen genotypischem Nachweis von Resistenzdeterminanten und phänotypischer Resistenz.
Wir entwickeln eine mRNA-basierte Methode, bei der Erreger direkt aus EDTA-Blut detektiert werden. Dabei wird die mRNA bereits im ersten Schritt spezifisch nach der Vollblut-Lyse gereinigt werden. Anschließend wird durch reverse Transkription eine c-DNA Abschrift generiert, die durch Pyrosequenzierung zur Bestimmung der vorliegenden Varianten verwendet wird. Nachdem „proof of principle“ an mit Teststämmen versehenen Blutproben erfolgt nun die Optimierung der Methode für die klinische Anwendung.