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50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW)

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie e. V.

11.10.-13.10.2012, Hannover

Ist die interventionelle Embolisation zur Verbesserung der postoperativen Lebensqualität geeignet?

Meeting Abstract

  • A. Kolk - München
  • T. Liebig - München
  • M. Kesting - München
  • R. Smeets - München
  • K. Storck - München
  • K.-D. Wolff - München
  • J. Weitz - München
  • K. Kreiser - München

Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie. 50. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie (DGPW). Hannover, 11.-13.10.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgpw25

doi: 10.3205/12dgpw25, urn:nbn:de:0183-12dgpw259

Published: December 4, 2012

© 2012 Kolk et al.
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Text

Einleitung: Die Bandbreite an Erkrankungen, die mit Hilfe der Embolisation therapiert werden können, nimmt zu. Unter Embolisation wird in der Regel die präoperative Verödung einer pathologischen Gefäßprovinz in einem Tumor verstanden, in dem partikuläre oder flüssige Materialien in die pathologischen Gefäße injiziert und diese damit aus dem Blutstrom ausgeschaltet werden. Somit können Läsionen devaskularisiert werden, die durch ihren extremen Gefäßreichtum besondere Risiken bei der operativen Behandlung bergen. Während früher die Embolisation nur in seltenen Fällen als palliative Maßnahme zur Verkleinerung (durch Induktion einer Gewebenekrose) einer Tumorläsion eingesetzt wurde, wird sie heute routinemäßig als fester Therapiebestandteil zur Verminderung des intraoperativen Blutverlustes, zur Reduktion von zu erwartenden Komplikationen und damit zur Verkürzung der Operationsdauer eingesetzt.

Methoden: Neu ist der Aspekt der präoperativen Tumorkonditionierung, die in unserer Klinik mittlerweile zur Standardbehandlung großer Malignome gehört. Durch dieses gezielte Coiling von Feeder-Gefäßen werden aufgrund der Lage und des Gefäßreichtums primär nicht resektable Malignome in toto entfernbar. Ziel dieser Studie an zunächst 20 Patienten mit entsprechenden Malignomen war die Optimierung der Methode und die Überprüfung, welche Raumforderungen von diesem Vorgehen profitieren.

Ergebnisse: Neben Plattenepithelkarzinomrezidiven sprachen v.a. Karzinosarkome und Angiofibrome auf diese Therapieform an. Sämtliche präoperativ mittels Embolisation konditionierten Raumforderungen konnten ohne Blutungskomplikation in toto reseziert werden. Neben der Verkürzung der Operationszeit wurden signifikant weniger Transfusionen notwendig, wodurch die Patientenbelastung sank und damit der stationäre Aufenthalt verkürzt wurde.

Schlussfolgerung: Die Erweiterung der Embolisation um die präoperative Tumorkonditionierung zur Devaskularisation machte inoperable Raumforderungen resektabel und besserte die postoperative Lebensqualität der Patienten.