Article
Intrathorakale Defektdeckung durch Lappenplastiken – ein interdisziplinärer Ansatz
Search Medline for
Authors
Published: | April 23, 2012 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Bei Patienten mit intrathorakalen Malignomen (z.B. Bronchial-Ca, Ösophagus-Ca) kommt es im Rahmen der ausgedehnten Eingriffe in Kombination mit (neo-) adjuvanten Maßnahmen gelegentlich zu Wundheilungsstörungen, die in komplizierten Fistelbildungen münden. Hierbei können plastisch-rekonstruktive Techniken in interdisziplinären Eingriffen zur Sanierung angeboten werden.
Material und Methoden: In den letzten drei Jahren wurden bei insgesamt 10 Patienten (7 männl., 3 weibl., Durchschnittsalter: 56,7 Jahre) wegen bronchialer (n=4), trachealer (n=2), ösophagealer (n=2) oder tracheoösophagealer (n=2) Fisteln 10 Lappenplastiken durchgeführt (5 gestielte Pectorales, 1 gestielter Latissimus, 3 gestielte myocutane Rectus abdominis, 1 freier Temporoparietaler Faszienlappen).
Ergebnisse: Der durchschnittliche Behandlungszeitraum mit symptomatischer Fistel bis zur plastischen Deckung betrug im Mittel 29 Wochen. In keinem Fall kam es zu einer Lappennekrose. Eine Abdichtung der Fistel erfolgte in jedem Fall. Bei einer Patientin mit Ösophagusulcus und Abdeckung mittels gestieltem myocutanem Rectuslappen kam es postoperativ zu einer narbigen Einengung, die durch Stenteinlage therapiert wurde. Der postoperative Aufenthalt (nach Durchführung der Lappenplastik) betrug im Mittel 4 Wochen. Der postoperative Zeitrahmen der Nachsorge betrug im Mittel 10 Monate.
Schlussfolgerung: Die o.g. „klassischen“ Muskellappenplastiken können fast jeden Defekt auch im hinteren Mediastinum spannungsfrei erreichen. Sie stellen eine zuverlässige Hilfe für diese interdisziplinären Problemfälle dar und ermöglichen eine rasche Rehabilitation des Patienten.