Article
Experimentelle und simulative Untersuchung einer Dehiszenz im oberen Bogengang
Search Medline for
Authors
Published: | April 19, 2011 |
---|
Outline
Text
Die Auswirkungen einer Dehiszenz auf das Hören sind letztendlich aus den Bewegungen der Basilarmembran zu bewerten Der Messaufbau hierzu ist äusserst komplex, bringt eventuell Veränderungen in das System und ist nicht in vivo auszuführen.
Eine Bewertung des Hörens aus der Stapesbewegung allein ist nicht möglich, da abhängig von der Erregerfrequenz unterschiedliche Shunt- und Masseneffekte durch die Dehiszenz auftreten.
Eine Bewertung anhand der Nettovolumenverschiebung am runden Fenster ist ebenfalls unzureichend, da bei hohen Frequenzen komplexe, teilweise gegenphasige Schwingungsmuster auftreten.
Über die Finite-Elemente-Methode (ANSYS 12.1) wurde ein vereinfachtes Rechenmodell des Innenohrs aufgestellt, das auf Felsenbeinmessungen am Steigbügel und am runden Fenster basiert. Es ermöglicht die Berechnung der Schwingungsformen der Basilarmembran un ihrem zeitlichen und örtlichen Verlauf und deren Relation zu den Bewegungen des Steigbügels und runden Fensters. Dadurch wird eine Abschätzung des Höreindrucks aus der Beobachtung des Steigbügels und des runden Fensters ermöglicht. Zur Charakterisierung der Rundfensterbewegung werden zur Nettovolumenverschiebung alternative Maße wie der integrale Effektivwert der Verschiebung diskutiert.
Es zeigen sich die Auswirkungen der Größe und Lage der Dehiszenz sowie des cerebrospinalen Druckes auf die Bewegung des Steigbügels und des runden Fensters. Die Auswirkungen sind sehr stark von der Erregungsfrequenz abhängig.