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Eine Kombination von E-Learning und Rollenspiel für den Unterricht des Experten-Laien-Gesprächs in der Medizin und im Lehramt – Ergebnisse einer ersten Studie
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Published: | September 26, 2011 |
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Fragestellung: Rollenspiele werden vielfach zum Lernen des Arzt-Patienten-Gesprächs eingesetzt, benötigen jedoch viel Ressourcen. Im Projekt ProfKom [http://www.profkom-projekt.de] werden daher für Medizin- und Lehramtsstudierende (Lehrer-Eltern-Gespräch) alternative didaktische Ansätze entwickelt und bzgl. Lernerfolg und Effektivität miteinander verglichen: E-Learning, Rollenspiel und deren Kombination (Blended Learning) [1]. In dieser Studie wurde eine erste Version des an den jeweiligen Fachbereich angepassten Blended Learning Ansatzes untersucht. Ein Ziel war zu erfahren, wie die teilnehmenden Studierenden ihren Lernerfolg einschätzen. Desweiteren sollten konkrete Hinweise für die Weiterentwicklung der Instruktionsmaterialien für die folgenden Studien gewonnen werden.
Methoden: 42 Medizin- und 35 Lehramtsstudierende haben an der Studie teilgenommen. Der Lernerfolg wurde mit Fragen zur kommunikationsbezogenen Selbstwirksamkeit gemessen. Mit Fragebögen wurden die E-Learning-Module (Lernplattform Nickels) sowie die Kombination E-Learning und Rollenspiel evaluiert.
Ergebnisse: Die Studierenden bewerteten sowohl die E-Learning-Module als auch ihre Kombination mit den Rollenspielen als positiv. Konkrete Verbesserungsvorschläge zielen z.B. auf die Vertiefung einzelner Inhalte ab. Im Hinblick auf die kommunikationsbezogene Selbstwirksamkeit zeigte eine ANOVA mit Messwiederholung in beiden Fächergruppen nach dem Training eine signifikante Verbesserung mit einer hohen Effektstärke (F(1, 70) = 18.02; p < .001, 2 = .205).
Schlussfolgerung: Die ersten Ergebnisse weisen darauf hin, dass der gewählte Blended Learning Ansatz bei den Studierenden ein positives Echo findet und einen subjektiven Lernerfolg bewirkt. In weiteren Studien soll der Lernerfolg nicht mehr lediglich über Selbsteinschätzungen (Selbstwirksamkeit), sondern mit objektiven Kompetenztests in Form von Key-Feature-Aufgaben [2] und Gesprächen mit standardisierten Gesprächspartner/innen gemessen werden.
Literatur
- 1.
- Gartmeier M, Bauer J, Fischer MR, Karsten G, Prenzel M. Modellierung und Assessment professioneller Gesprächsführungskompetenz von Lehrpersonen im Lehrer?Elterngespräch. In: Zlatikin-Troitschanskaia O (Hrsg). Stationen Empirischer Bildungsforschung. Traditionslinien und Perspektiven. Festschrift für Klaus Beck. 2011. [im Druck]
- 2.
- Zupanic M, Iblher P, Töpper J, Hoppe-Seyler T, Karsten G, Möller G, Bauer J, Gartmeier M, Prenzel M, Fischer MR. Key Feature-Assessment kommunikativer Leistungen: Entwicklung, Implementierung und erste Ergebnisse. Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie. Gesellschaft für Medizinische Ausbildung. 15. Workshop der AG Computerunterstützte Lehr- und Lernsysteme in der Medizin (AG CBT) und des GMA-Ausschusses "Neue Medien in der Medizinischen Ausbildung". Witten, 07.-08.04.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11cbt10. DOI: 10.3205/11cbt10