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Onlinekurs DEGAM-Leitlinien Allgemeinmedizin – Universitätsübergreifende Lehre: Lösbare Barrieren, Entlastung der Lehrenden und Akzeptanz der Studierenden
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Published: | September 14, 2011 |
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Hintergrund: Der „Online-Kurs Leitlinien Allgemeinmedizin“ (dessen Inhalt auf den DEGAM-Leitlinien basiert) wird nach der LMU München seit Sommersemester 2008 auch an der Uni Ulm als Wahlpflichtfach angeboten. Die Kurse nutzen Lehrfälle gemeinsam und schreiben die gleiche Online-Klausur (Key Feature), unterscheiden sich jedoch im Kursaufbau, der Kursbegleitung und den genutzten Lernsystemen.
Fragestellung: Welche Barrieren gibt es bei uniübergreifender Lehre und welchen Nutzen für Lehrende und Studierende?
Material und Methoden: Kursablauf: In Ulm Präsenzveranstaltung zur Einführung, Klärung technischer Fragen (Login, Soon-Trainer, CASUS) und strukturierte Bearbeitung des ersten Falles, Vorstellung weiterer Pflichtmodule. In München rein online (CASUS-System ist den Studierenden aus der Inneren Medizin bekannt). An beiden Standorten anschließend Erarbeitung der weiteren Fälle zeitlich unabhängig bis zum Ende des Semesters, außerdem Foren zu technischen und inhaltlichen Fragen. Der Kurs schließt mit einer zeitgleich stattfindenden Klausur mit leitlinienbasierten Kurzfällen „aus der Praxis“ ab. Feedback von Studierenden und Lehrenden: Strukturiert durch Online-Fragebogen sowie durch Einzelgespräche/Mailkontakt.
Ergebnisse: Der Kurs wurde von den Studierenden als relevant und praxisnah in hohem Maße akzeptiert. Formale Kriterien wie Anforderungsniveau und Bearbeitungsumfang wurden positiv bewertet. Die Studierenden sind mit der grundsätzlichen Konzeption des Kurses zufrieden. Insgesamt hat der Kurs den Studierenden Spaß gemacht und sie würden ihn ihren Kommilitonen weiterempfehlen. Der Wechsel zwischen den Lernsystemen ist für Studierende problemlos möglich – für Dozenten mit etwas Aufwand verbunden (erneute Falleingabe, da nicht direkt importierbar). Durch Nutzung der gemeinsamen Inhalte und der (fertigen) Klausur gibt es langfristig eine Zeitersparnis.
Schlussfolgerung/Implikation: Die Barrieren bei universitätsübergreifender Lehre in der Allgemeinmedizin sind geringer als man vermutet, selbst wenn verschiedene Lernsysteme genutzt werden. Die Qualität der Fälle und der Klausur profitiert durch einen konstruktiven Peer-Review. Insgesamt können die Lehrenden ihre individuellen Lehr- und Konzeptpräferenzen beibehalten, eine Zusammenarbeit mit einem anderen Curriculum ergibt keine negativen Auswirkungen auf Studierenden – der Kurs wird an beiden Standorten positiv aufgenommen. Die Freiheit und Souveränität der Lehre bleibt erhalten.