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81st Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

12.05. - 16.05.2010, Wiesbaden

Stammzellen des auditorischen und vestibulären Sinnesepithels

Meeting Abstract

  • corresponding author Marc Diensthuber - Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M., Deutschland
  • Timo Stöver - Univ. HNO-Klinik, Frankfurt/M., Deutschland
  • Thomas Lenarz - HNO-Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland
  • Stefan Heller - Departments of Otolaryngology – Head & Neck Surgery and Molecular & Cellular Physiology, Stanford, USA

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 81. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Wiesbaden, 12.-16.05.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10hnod717

doi: 10.3205/10hnod717, urn:nbn:de:0183-10hnod7172

Published: April 22, 2010

© 2010 Diensthuber et al.
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Text

Einleitung: Innenohrschwerhörigkeit ist eine Sinneserkrankung von großer sozioökonomischer Bedeutung. Die zugrundeliegende Ursache ist die Unfähigkeit des adulten Corti-Organs zur Regeneration verlorengegangener Haarzellen. Anders als Säugetiere sind Vögel nach akustischem Trauma in der Lage, Haarzellen zu regenerieren. Diese regenerativen Vorgänge scheinen stammzell-basiert zu sein. Im Vestibularapparat und dem neonatalen Corti-Organ des Säugetiers finden sehr eingeschränkte regenerative/reparative Vorgänge statt und auch aus dem auditorischen und vestibulären Sinnesepithel können Stammzellen isoliert werden.

Methoden und Ergebnisse: Stammzellen wurden aus dem Vestibularorgan sowie dem Corti-Organ von Mäusen isoliert. BrdU-Assays belegen die hohe proliferative Kapazität dieser Zellen, welche, vergleichbar mit neuralen Stammzellen des Nervensystems, die Fähigkeit zur Bildung klonaler Stammzellsphären besitzen. Diese Stammzellen sind selbsterneuernd und können propagiert und expandiert werden. Das Expressionsprofil der Sphären ähnelt dem des sich entwickelnden Innenohrs und ist charakterisiert durch die Expression der Stammzellmarker Nestin und Sox-2 sowie der frühen otischen Marker Pax-2 und Islet-1. Diese Sphären besitzen die Fähigkeit zur Differenzierung in Haar- und Stützzellen.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Ergebnisse belegen die Präsenz von Stammzellen in den sensorischen Epithelien des Innenohrs. Diese Zellen sind wahrscheinlich verantwortlich für die geringe regenerative Kapazität des Innenohrs. Diese Innenohrstammzellen eignen sich hervorragend für in vitro-Untersuchungen und stellen eine vielversprechende Quelle dar für Transplantationsstudien zur Entwicklung stammzellbasierter Therapien zur Regeneration des Innenohrs.

Diese Arbeit wurde unterstützt durch ein Feodor-Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung (M.D.); einem Stanford Dean's Fellowship Award (M.D.); Grant DC006167 der National Institutes of Health (S.H.).