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Respirationsgustometrie bei Schmeckstörungen
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Published: | April 22, 2010 |
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Mit Hilfe der Respirationsgustometrie lassen sich Atemänderungen bei Normogeusie mit überschwelligen Schmeckreizen auslösen (Gudziol et al., Laryngo Rhino Otol 2009; Bitter et al., Laryngoscope, in press). Mit der Respirationsgustometrie steht erstmals eine praxisreife objektivierende Methode zum Nachweis der Unversehrtheit der Schmeckbahn zur Verfügung. Es liegen Daten von 34 Probanden (mittl. Alter: 24,6 Jahre) mit normalem Schmeckvermögen vor, die randomisiert mit überschwelligen Geschmackslösg. gereizt wurden u. deren nasale respiratorische Druckschwankungen über ein Differenzialdruckmanometer gemessen wurden.
Wir konnten zeigen, dass wahrgenommene gustatorische Reize die Ruheatmung verändern. Diese Methodik ist ein guter Indikator für einen intakten gustatorischen Input, die noch nicht bei Patienten mit Schmeckstörungen evaluiert wurde. Wir stellen erstmals die Befunde eines 59jähr. männl. Pat. vor, der 2007 tonsillektomiert wurde u. seither beklagt, dass alle Speisen einen salzigen Beigeschmack hätten. Die HNO–ärztl. Untersuchung erbrachte bis auf einen Z.n. Tonsillektomie einen regelrechten Befund. In der Gesamtschmeckprüfung konnte eine Hypogeusie für die Qualität süß, eine Normogeusie für die Qualität sauer u. eine Ageusie für die Qualitäten salzig u. bitter gefunden werden. Eine cMRT-Untersuchung erbrachte einen regelrechten Befund, insbesondere fand sich keine objektivierbare Schädigung im Hirnstammbereich, sowie der corticalen Projektionszonen. Anhand der Methode der Respirationsgustometrie sollen dissoziierte Schmeckstörungen objektiviert werden. Wir erwarten signif. Änderungen bei den wahrgenommenen Schmeckreizen süß u. sauer und keine Differenzen zwischen Blanks und den nicht wahrgenommenen Schmeckreizen salzig u. bitter.