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Stammzellhypothese: beim kolorektalen Karzinom, nicht jedoch beim Barrett-assoziierten Adenokarzinom, ist DCAMKL-1 ein potentiell geeigneter Marker
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Published: | May 17, 2010 |
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Einleitung: Auch für die Karzinogenese des als Präkanzerose des Adenokarzinoms im distalen Ösophagus angesehenen Barrett-Ösophagus ist eine Stammzellhypothese formuliert worden. Analog zum Kolon sollen tumor-initiierende Stammzellen existieren, die für die kontinuierliche Erneuerung des Barrett-Epithels verantwortlich sind, und die durch bestimmte Stimuli zur malignen Progression angeregt werden können. Als Stammzellmarker zur Identifizierung dieser Zellen ist unter anderem die Doublecortin and CaM kinase-like-1 (DCAMKL-1) vorgeschlagen worden.
Material und Methoden: Präparate chirurgischer Resektate von 25 Patienten mit Barrett-ass. Adenokarzinom des distalen Ösophagus (mittl. Alter 58±6,1 Jahre) sowie Resektate von 13 Patienten mit kolorektalem Karzinom (mittl. Alter 66±5,4 Jahre) wurden durch immunhistochemische Analyse auf Expression von DCAMKL-1 (Doublecortin and CaM kinase-like-1) untersucht.
Ergebnisse: Bei den Kolonkarzinomen war in 9 von 13 Patienten (69%) eine Expression von DCAMKL-1 nachzuweisen. Es zeigte sich ein zu Literaturangaben analoges Expressionsmuster, mit wenigen in basalen Zellschichten der Krypten lokalisierten Zellen. Im Gegensatz hierzu wurden in den 25 Präparaten der Patienten mit Barrett-assoziiertem Adenokarzinom keine Zellen mit DCAMKL-1 markiert. Weder in den Cdx-2 markierten Zellen des nicht-neoplastischen Barrett Epithels, noch im invasiven Adenokarzinom, waren mit DCAMKL-1 potentielle Stammzellen zu identifizieren, im Gegensatz zur Markierung mit Lgr5 (Leucine-rich repeat-containing G protein-coupled receptor 5), der als vielversprechenderer Marker für die Identifikation von Stammzellen im Barrett-Ösophagus und ösophagealen Adenokarzinom identifiziert wurde.
Schlussfolgerung: Im Gegensatz zum kolorektalen Karzinom scheint der Stammzellmarker DCAMKL-1 bei der Barrett-assoziierten Karzinogenese keine Rolle zu spielen, wo eher der Stammzellmarker Lgr5 vielversprechend zu sein scheint.