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Anforderungen des Telemonitorings an das Informations- und Kommunikations-Management im Rahmen der ambulanten Arzt-Patienten-Interaktion
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Published: | September 2, 2009 |
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Einleitung und Hintergrund: Telemonitoring bietet die Möglichkeit, medizinische Daten mit Hilfe aktueller Technologien über Distanzen hinweg zu erfassen, auszuwerten, aufzubereiten und zur Verfügung zu stellen. [1], [2] Bei der Entwicklung derartiger Technologie-Dienstleistungsbündel muss insbesondere der Sicherheit, der Transparenz sowie der Nutzbarkeit der Dateninformationen Rechnung getragen werden. Welchen Anforderungen muss daher ein telemedizinisches Monitoring im Rahmen ambulanter Arzt-Patienten-Interaktionen hinsichtlich des Informations- und Kommunikationsmanagements genügen?
Material und Methoden: Die Analyse erfolgte im Rahmen des Forschungsprojektes „FitForAge“ der Bayerischen Forschungsstiftung [3]. Da es sich bei Telemonitoring um ein zentrales Service- und Informationstool handelt [4], wurden zunächst Art der Bedarfsdeckung sowie Grad des Kundennutzens dieses hybriden Produktes erfasst [5], [6]. Weiterhin erfolgte die Durchführung einer Studie bezüglich der sich am Markt befindlichen telemedizinischen Dienstleistungen mit dem Ziel, den State-of-the-Art in diesem Bereich zu analysieren [7]. Drittens konnten empirische Daten aus dem prototypischen Service Engineering einer ersten ambulanten Dienstleistung zur elektronischen Schmerzdokumentation („e-Schmerzmonitoring“) einbezogen werden. Auf Basis der so analysierten kritischen Erfolgsmerkmale einer ambulanten telemedizinischen Arzt-Patienten-Interaktion wurde ein Auswertungsraster der Anforderungskriterien an das telemonitoring-spezifische Informationsmanagement erstellt.
Ergebnisse: Die theoretische und praxisbezogene Analyse hat gezeigt, dass sich aus dem Kriterienkatalog (z.B. kontinuierliche, zielgerichtete, aktuelle Dokumentation) ein modularer Aufbau des Informationsmanagements ableiten lässt – bestehend aus Frontend, Interaktionsnetz, Speichermedium. Diese Module ermöglichen das Adaptieren mehrerer Dienstleistungskonzepte ohne Schnittstellenproblematik. Nur spezifisch-benötigte medizinische Parameter des Patienten werden anhand von Datenaufzeichnungen im Speichermedium (z.B. zentraler Datenserver) gesammelt und dienen im weiteren Verlauf der gezielten Unterstützung der Patientenbehandlung. Die Bündelung erfolgt auf technischen Hilfsmitteln (z. B. PDA), welche Patient und Arzt mittels (teil-)automatisierter Datenübertragung direkt vernetzen. [8] Je höher die individuelle Anpassung, desto gezielter kann auf die individuellen Patientenbedürfnisse eingegangen werden.
Schlussfolgerung: Der Modulaufbau des Telemonitoring-Informationsmanagements bietet die Basis für weitere Spezifizierungen insbesondere vor dem Hintergrund einer Bewertung nach Dienstleistungsqualitätskriterien (z.B. Markdynamik). Ziel ist die Definition eines Modulbaukastens, welcher als Standard für Telemonitoring aber auch andere telemedizinische Anwendungsgebiete nutzbar ist.
Literatur
- 1.
- AnyCare, Hrsg. Telemedizin – Innovationen für ein effizientes Gesundheitssystem. Stuttgart; 2007. p. 7.
- 2.
- Field MJ, Hrsg. Telemedicine: A Guide to Assessing Telecommuncations in Health Care. Washington, DC; 1996. p. 16.
- 3.
- http://www.fit4age.org/, abgerufen am 22.03.2009.
- 4.
- VDE, Hrsg. Thesenpapier Telemonitoring. Frankfurt a. M.; 2005. p. 9.
- 5.
- Spath D, Demuß L. Entwicklung hybrider Produkte – Gestaltung materieller und immaterieller Leistungsbündel. In: Bullinger HJ, Scheer AW, Hrsg. Service Engineering – Entwicklung und Gestaltung innovativer Dienstleistungen. Berlin; 2003. p. 472-473
- 6.
- Meier H, Uhlmann E, Kortmann D. Hybride Leistungsbündel. wt (Werkstattstechnik) online. 2005;95: 528-532.
- 7.
- Jehle F, Kriegel J. Dienstleistungen in der Telemedizin – Eine Bestandsaufnahme der ambulanten Unterstützung älterer Menschen zu Hause. Nürnberg: 2009.
- 8.
- Schultz C, Salomo S. Systematik und Eigenschaften telemedizinischer Dienstleistungen. In: Schultz C, Salomo S, Gemünden HG, Hrsg. Akzeptanz der Telemedizin. 2005. p. 36.