Download full text
(445.0Kb)
Citation Suggestion
Please use the following Persistent Identifier (PID) to cite this document:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-286500
Exports for your reference manager
Vierzig Jahre Sechstagekrieg: strukturelle Prägekraft für den Nahen Osten
[working paper]
Corporate Editor
GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Nahost-Studien
Abstract
Wie unzählige Kommentare und Publikationen zum vierzigsten Jahrestag des Sechstagekrieges zeigen, wird dieser auch heute noch in Wissenschaft und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Häufig stehen dabei Ursachen und ethische Bewertung des Krieges im Vordergrund. Von zumindest ebenso hoher Relevanz ... view more
Wie unzählige Kommentare und Publikationen zum vierzigsten Jahrestag des Sechstagekrieges zeigen, wird dieser auch heute noch in Wissenschaft und Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Häufig stehen dabei Ursachen und ethische Bewertung des Krieges im Vordergrund. Von zumindest ebenso hoher Relevanz sind jedoch dessen strukturelle Wirkungen, die bis heute die geopolitische Konstellation und vor allem auch die Identitäten der Akteure prägen. Analyse: Kaum ein anderes Ereignis im 20. Jahrhundert hatte einen so tiefen und nachhaltigen Einfluss auf die regionalen Strukturen des Nahen Ostens. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts lassen sich die Entwicklungen im israelisch-arabischen Konflikt und wesentliche Aspekte der Politik in Israel, der arabischen Welt und deren Beziehungen zum Westen nicht ohne Berücksichtigung der israelischen Kampagne im Juni 1967 erklären. In den drei Teilkriegen, die Israel gegen Ägypten, Syrien und Jordanien führte, eroberte es die Sinaihalbinsel und den Gazastreifen, die Golanhöhen sowie das Westjordanland inklusive Ostjerusalem. Der Umgang mit den eroberten Gebieten umfasste in der Folgezeit so unterschiedliche Politiken wie Rückgabe im Austausch für formalen Frieden bis hin zu systematischer Besiedlung und Annexion. In jedem Fall wurden dabei die geopolitischen Realitäten im Nahen Osten nachhaltig verändert. Der Krieg prägte die Identitäten der beteiligten Staaten und Nationen sowie der arabischen Nachbarn nachhaltig. Israel gewann ein völlig neues Selbstbewusstsein, aber auch die palästinensischen Akteure entwickelten infolge des Krieges ein anderes Selbstverständnis. In der arabischen Welt wurden die Grenzen zwischen revolutionären und pragmatisch-konservativen Akteuren sowie das Verhältnis zu den USA und zum Westen neu definiert.... view less
Keywords
Palestinian territories; peace process; international relations; Israel; international conflict; Arab countries; Middle East; Jordan; war; Egypt; Syria; geopolitics
Classification
Peace and Conflict Research, International Conflicts, Security Policy
Document language
German
Publication Year
2007
City
Hamburg
Page/Pages
8 p.
Series
GIGA Focus Nahost, 6
Status
Published Version; reviewed
Licence
Creative Commons - Attribution-Noncommercial-No Derivative Works