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https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-142437
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Interessenkonstellationen in Evaluationsprozessen: ein handlungstheoretischer Systematisierungsvorschlag
Interest constellations in evaluation processes: a systematization proposal based on action theory
[collection article]
Corporate Editor
Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS)
Abstract
"Meine Argumentation geht davon aus, dass Evaluationsprozesse etwas mit der Bewertung von Handlungsalternativen zu tun haben. Die Bewertung bezieht sich dabei darauf, inwieweit bestimmte Handlungen diejenigen Ergebnisse erzielen, um derentwillen das zu evaluierende Projekt durchgeführt wird; gleichz... view more
"Meine Argumentation geht davon aus, dass Evaluationsprozesse etwas mit der Bewertung von Handlungsalternativen zu tun haben. Die Bewertung bezieht sich dabei darauf, inwieweit bestimmte Handlungen diejenigen Ergebnisse erzielen, um derentwillen das zu evaluierende Projekt durchgeführt wird; gleichzeitig dient sie als Entscheidungsgrundlage. Dann liegt es nahe, Evaluationsprozesse mithilfe einer Theorie rationalen Handelns zu untersuchen; auch dort werden Handlungsalternativen bewertet, und es wird schließlich diejenige Handlung gewählt, von deren Durchführung man sich die bestmögliche Realisierung seines Zieles verspricht. Sozialtheoretisch relevant werden Theorien rationalen Handelns erst dann, wenn man sie in ein Erklärungsmodell einbettet, das zum einen die Mechanismen berücksichtigt, die der Definition der Handlungssituation zugrunde liegen und das zum anderen die Folgen in den Blick nimmt, die zu gewärtigen sind, wenn die Zielerreichung davon abhängig ist, dass andere Akteure mit im Spiel sind. Akteure, die ihre Interessen realisieren wollen, so die Pointe, werden sich in spezifischen Abstimmungsproblemen finden, die davon abhängen, wie sich ihre Ziele zu denen der relevanten anderen Akteure verhalten. Die Lösungen solcher Dilemmata sind manchmal stabil, aber leider suboptimal, manchmal optimal, aber leider nicht stabil, und manchmal kommen gar keine Lösungen zustande. In Evaluationsprozessen lassen sich solche Abstimmungsprobleme identifizieren und deren Lösungen diskutieren. Aufgrund ihrer spezifischen Interessenkonstellationen finden sich Auftraggeber, Evaluator, im zu evaluierenden Projekt Tätige und Klienten bzw. Kunden in Koordinations-, Kooperations- und Ungleichheitsdilemmata wieder. Da in Evaluationsprozessen die Festlegung der Ziele und die Bewertung der Handlungsalternativen auseinanderfallen, sieht eine Lösung so aus, dass Auftraggeber und Evaluator eine Herrschaftsbeziehung eingehen. Daraus wiederum resultieren Prinzipal-Agenten-Probleme, durch die Dritte betroffen sind. Die Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten kann man deshalb nicht voraussetzen. Sie ist selbst eine spezifische Problemlösung, deren Realisierungschancen von der Logik der Situationabhängen - und auch diese Lösung kann wiederum problematische Folgen haben." (Autorenreferat)... view less
Keywords
interest orientation; systematics; action theory; willingness to cooperate; social relations; interests; research project; confidence; evaluation; coordination; domination; research practice; method; action orientation; cooperation
Classification
Research Design
General Sociology, Basic Research, General Concepts and History of Sociology, Sociological Theories
Method
theory application; descriptive study; basic research
Collection Title
Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2
Editor
Rehberg, Karl-Siegbert
Conference
32. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede". München, 2004
Document language
German
Publication Year
2006
Publisher
Campus Verl.
City
Frankfurt am Main
Page/Pages
p. 3897-3905
ISBN
3-593-37887-6
Status
Published Version; reviewed
Licence
Deposit Licence - No Redistribution, No Modifications