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Titel: Deskriptive und statistische Analyse der Versorgung von beidseitigen Kollum- und/oder Kapitulumfrakturen : Eine monozentrische, retrospektive Analyse
Sonstige Titel: Descriptive and statistical analysis of the treatment of bilateral collum and / or capitulum fractures : A single center, retrospective analysis
Sprache: Deutsch
Autor*in: Mou, Anita Mareike
Schlagwörter: Kapitulum; Kollum; bilateral; Fraktur; Gelenkfortsatz; capitulum; collum; bilateral; fracture; condylar process
Erscheinungsdatum: 2020
Tag der mündlichen Prüfung: 2020-09-08
Zusammenfassung: 
Die Behandlung bilateraler Unterkieferfortsatzfrakturen ist komplex und weiterhin Gegenstand kontroverser Diskussionen. Konservatives und operatives Vorgehen sind unter Berücksichtigung des Frakturschemas und der individuellen Patientenparameter sorgfältig gegeneinander abzuwägen. Postoperative Morbiditäten sollen so gering wie möglich gehalten werden, während gleichzeitig eine bestmögliche Wiederherstellung des prätraumatischen Zustands anzustreben ist.
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, einen Behandlungsalgorithmus zur Therapie bilateraler Unterkieferfortsatzfrakturen zu entwickeln und das therapeutische Vorgehen zur Behandlung dieser Traumata am UKE zu validieren.
Hierzu wurden in der Studie 35 Patienten mit 70 Frakturen, die sich zwischen August 2005 und Juli 2017 mit einer bilateralen Kollum- und/oder Kapitulumfraktur am UKE vorstellten, eingeschlossen. Bei diesen Patienten war eine vollständig dokumentierte Akte angelegt und sie wurden über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten nachuntersucht. Die Ergebnisse der 26 operativ und der neun konservativ versorgten Patienten wurden deskriptiv in Bezug auf die MMO, Dysokklusion, Schmerzen in der Kiefergelenksregion, Schädigungen des N. facialis, Wundinfektionen und Osteosyntheseversagen untersucht. Bei 89 % der konservativ versorgten Patienten und 81 % der operativ versorgten Patienten wurde eine vollständige Restitutio ad integrum erreicht.
Unter Berücksichtigung des Schweregrades der Frakturverlagerung wurden die Behandlungsergebnisse beider Gruppen in Bezug auf die genannten Parameter sowie weitere unerwünschte Behandlungszwischenfälle in einer Regressionsanalyse miteinander verglichen. Hierbei zeigte sich, dass die Patienten unter Berücksichtigung des Schweregrades der Frakturen von der operativen Therapie mehr profitierten.
Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen, dass ein chirurgisches Vorgehen bei mäßig bis schwer verlagerten bilateralen Kollum- und/oder Kapitulumfrakturen zufriedenstellende funktionelle Behandlungsergebnisse erzielt. Bei nicht verlagerten Frakturen und Infrakturen hat es sich bewährt, konservativ vorzugehen.
Zur evidenzbasierten Entwicklung eines Behandlungsalgorithmus bei bilateralen Unterkieferfortsatzfrakturen ist eine prospektive multizentrische systematische Datenerhebung mit adäquaten Stichprobengrößen und Langzeit-follow-up zum Vergleich der chirurgischen und konservativen Therapie essenziell.

The treatment of bilateral mandibular fractures is complex and continues to be the subject of controversial discussion. Conservative and surgical procedures must be carefully weighed up against one another, taking into account the fracture scheme and the individual patient parameters. Postoperative morbidity should be minimized while at the same time aiming for the best possible restoration of the pre-traumatic condition.
The aim of the present study was to develop a treatment algorithm for the treatment of bilateral mandibular fractures and to validate the therapeutic procedure for the treatment of these traumas at the UKE.
For this purpose, 35 patients with 70 fractures who presented with a bilateral collum and/or capitulum fracture at the UKE between August 2005 and July 2017 were included in the study. These patients had a fully documented file and were followed up for at least three months. The results of the 26 operative and nine conservative patients were examined descriptively with regard to MMO, dysocclusion, temporomandibular joint pain, facial nerve damage, wound infection and osteosynthesis failure. Complete restitutio ad integrum was achieved in 89% of the patients treated conservatively and 81% of the patients treated surgically.
Taking into account the degree of severity of the fracture, the treatment results of both groups were compared in a regression analysis in terms of the aforementioned parameters as well as other adverse occuring treatment incidents. It was shown that the patients benefited more from the surgical therapy, taking into account the severity of the fractures.
The results of the present study confirm that a surgical procedure in moderately displaced and severe bilateral collum and/or capitulum fractures provides satisfactory functional treatment outcomes. In the case of non-displaced fractures and infractures of the mandibular condyle, a conservative approach has been proven.
For the evidence-based development of a treatment algorithm for bilateral mandibular condylar fractures, a prospective multicenter systematic data collection with adequate sample sizes and long-term follow-up is essential for comparing surgical and conservative therapy.
URL: https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/8508
URN: urn:nbn:de:gbv:18-107070
Dokumenttyp: Dissertation
Betreuer*in: Hanken, Henning (PD Dr. Dr.)
Enthalten in den Sammlungen:Elektronische Dissertationen und Habilitationen

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