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Modality relativity : the influence of sign language and spoken language on conceptual categorization = „Mediale Relativität” : der Einfluß von Gebärdensprache und Lautsprache auf Konzeptuelle Kategorisierung



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Klaudia Grote

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2013

Umfang279 S. : Ill., graph. Darst.


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2013

Zsfassung in engl. und dt. Sprache


Genehmigende Fakultät
Fak07

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2013-04-30

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-45468
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/211239/files/4546.pdf

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl für Deutsche Philologie (N.N.) und Germanistisches Institut (791110)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Gebärdensprache (Genormte SW) ; Ikon (Genormte SW) ; Semantik (Genormte SW) ; Sapir-Whorf-Hypothese (Genormte SW) ; Sprachwissenschaft, Linguistik (frei) ; Sprachmodalität (frei) ; Ikonisches Zeichen (frei) ; Ikonizität (frei) ; mediale Relativität (frei) ; linguistische Relativität (frei) ; Bilinguale (frei) ; embodied mind (frei) ; linguistik relativity (frei) ; modality relativity (frei) ; concepts (frei) ; conceptualization (frei) ; sign language (frei) ; deaf (frei) ; semantic concepts (frei) ; cross-modal bilinguals (frei) ; iconicity (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 400

Kurzfassung
In dieser Arbeit wird der Einfluss der Sprachmodalität auf konzeptuelle Kategorisierung untersucht. Dabei wurde angenommen, dass die beiden Sprachmodalitäten - Lautsprache und Gebärdensprache - einen Einfluss auf die Verarbeitung und Struktur von konzeptuellen Kategorien haben. Zwei Aspekte der Sprachmodalität, in denen gesprochene und gebärdete Sprache große Unterschiede aufweisen, sind Simultaneität und Ikonizität. Im Gegensatz zur auditiv-vokalen Modalität der Lautsprache finden wir in der visuell-gestischen Modalität der Gebärdensprachen eine wesentlich ausgeprägtere Präferenz für Simultaneität sowie eine größere Anzahl von ikonischen Gebärdenzeichen. Allerdings ist Simultaneität, d.h. die „Verschmelzung” verschiedener konzeptueller Einheiten, nur für Konzepte möglich, die in einer syntagmatischen Beziehung zueinander stehen. Diese sogenannten polymorphematischen Gebärden sind immer auch ikonisch. Paradigmatisch verbundene Konzepte können in der Gebärdensprache – ähnlich wie in der Lautsprache – ausschließlich sequentiell artikuliert werden und können, müssen aber nicht notwendigerweise, ikonisch sein. Aufgrund dieser Unterschiede in den zwei genannten Sprachmodalitäten soll untersucht werden, ob Simultaneität und Ikonizität einen Einfluss auf die Stärke von Relationen im konzeptuellen System haben. Es wird angenommen, dass die Prädisposition und Präferenz für simultane Strukturen in der gestisch-visuellen Modalität insbesondere zu stärkeren Relationen zwischen Konzepten führen, die in syntagmatischer Relation zueinander stehen. Das Ziel dieser Dissertation besteht demzufolge darin, den Aspekt der „Medialen Relativität” angelehnt an die These der „Linguistischen Relativität”, zu untersuchen und damit den Einfluss der Sprachmodalität auf unser Denken zu erforschen. Dafür wurden verschiedene Experimente konzipiert, in denen untersucht wurde, inwieweit Simultaneität und Ikonizität einen signifikanten Einfluss auf die Stärke von konzeptuellen Relationen haben und damit einen Einfluss auf die Konstituierung von Wissensstrukturen. Im ersten Teil der Dissertation wird der theoretische Hintergrund dargestellt. Statische und dynamische Konzept- und Kategorisierungstheorien werden vorgestellt und die Organisation von Konzepten im kognitiven System sowie die Frage diskutiert, ob Konzepte erworben werden oder angeboren sind. Danach geht es um den Einfluss von Sprache auf perzeptuelle und konzeptuelle Kategorisierungsprozesse. Weiterhin wird die These zur „Linguistischen Relativität” von Whorf (1956), die grundlegenden Argumente seiner Ausführungen dazu und die allgemeine Kritik daran ausgeführt. Im nächsten Abschnitt werden empirische Studien zur Untersuchung der Linguistischen Relativität in gesprochenen Sprachkulturen beschrieben und die Auswirkungen der Ergebnisse auf den damit zusammenhängenden Forschungsbereich. Im Anschluss wird der Aspekt der Sprachmodalität, d.h. die Bedingungen in denen Zeichen produziert und wahrgenommen werden können, eingeführt. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Laut- und Gebärdensprachen werden dargestellt sowie verschiedene nonverbale Studien, die zeigen, dass es einen signifikanten Einfluss der Sprachmodalität auf kognitive Verarbeitungsprozesse gibt. Schließlich geht es um die spezifischen Aspekte der Simultaneität und Ikonizität und ihren Einfluss auf perzeptuelle und konzeptuelle Kategorisierung. Verschiedene Hypothesen werden dazu formuliert. Im empirischen Teil der Dissertation werden acht verschiedene Experimente vorgestellt, die zur Erforschung der Linguistischen Relativitätshypothese beitragen sollen. In den Experimenten werden Verwender der Deutschen Gebärdensprache (DGS), der Deutschen Lautsprache und crossmodale Bilinguale (Gebärdensprachdolmetscher) im Hinblick auf sprachbezogene Differenzen untersucht. Verschiedene Sprachverständnistests, wie Verifikationsaufgaben, Triadenrating, Gedächtnisaufgaben, werden eingesetzt, um den Einfluss der Sprachmodalität auf konzeptuelle Strukturen zu untersuchen. Reaktionszeiten und Anzahl Wahlen in % werden sowohl in sprachlichen als auch non-sprachlichen Aufgaben als abhängige Variablen erhoben. Die Studien basieren auf strukturellen Unterschieden in Laut- und Gebärdensprachen, die sich auf die Sprachmodalität zurückführen lassen und sie zeigen, dass es zwischen Verwendern der Gebärdensprache und Verwendern der Lautsprache unterschiedliche Muster in den konzeptuellen Strukturen gibt. Im letzten Teil der Dissertation werden die Ergebnisse der empirischen Studien zusammengefasst und diskutiert. Die empirischen Ergebnisse werden als Bestätigung der „Medialen Relativitätshypothese” interpretiert, d.h. die Modalität einer Sprache kann konzeptuelle Strukturen substantiell verändern. Mit den empirischen Untersuchungen, die in dieser These vorgestellt werden, soll die Forschung und Diskussion zur „Linguistischen Relativität” um den Aspekt der „Medialen Relativität” erweitert werden.

This dissertation investigates the effects of language modality on conceptual categorization. It is hypothesized that spoken and signed languages have an influence on the processing and structure of conceptual categories. Two aspects of language modality in which spoken and signed languages show major differences are Simultaneity and Iconicity. Compared to the audio-vocal modality of spoken languages, the visual-gestural modality of signed languages is well suited for simultaneously producing a large amount of information and moreover, shows a much greater disposition for iconic signs. The simultaneous articulation in signed languages is only possible for concepts which are syntagmatically related (noun related to an attribute, action etc.) and the so-called polycomponential signs are iconic. Paradigmatically related concepts (noun related to a superordinate, coordinate, subordinate etc.) are expressed in a linear sequence as in spoken languages and can be, but are not necessarily, iconic. Because of this difference between the languages in two modalities they are particularly interesting for the study of the underlying semantic concepts. At the focus of this thesis are especially the questions whether simultaneity and iconicity lead to differences in discourse and communication and as a consequence to different semantic relations between concepts. It is hypothesized that the preference for simultaneous structures in the visual-gestural modality lead to stronger relations between syntagmatically related concepts compared to paradigmatically related ones in the visual-gestural modality. Thus, the general objective of this thesis is to investigate the issue of ‘Modality Relativity’ in terms of the old controversy of ‘Linguistic Relativity’, i.e. whether language can affect thought. A series of experiments will be reported testing whether the two aspects of simultaneity and iconicity affect the semantic relations of concepts in any significant ways and thus, have an influence on the formation of conceptual knowledge. The first part of the thesis addresses the theoretical background. An overview of static and dynamic theories of concepts and categorization is given. The issue of the organization of concepts in the general cognitive system and the question whether concepts are acquired or innate is discussed. In the following the influence of language on perceptual and conceptual categorization will be examined. The Whorfian Linguistic Relativity Principle will be outlined and the basic arguments will be presented for discursive clarity. Subsequently, objections against Whorf’s ideas will be addressed and discussed in some detail. In the next paragraph the focus is on experimental studies about Linguistic Relativity within spoken language cultures and how new evidence changed the theoretical climate and discussion about Linguistic Relativity. The issue of Language Modality, i.e. the condition in which linguistic signs are produced and perceived, will be introduced. Commonalities and differences between German Sign Language (GSL) and German Spoken Language (GSpL) and some non-linguistic studies, which reveal some evidence for an impact of language modality on cognition, are discussed. Finally, in the fourth paragraph, the influence of simultaneity and iconicity of signed languages on conceptual and perceptual categorization is examined. The theoretical part of the thesis ends with the formulation of research questions relating to iconicity and simultaneity. In the empirical part of the thesis, several experiments will be presented, with the aim of contributing and broadening the present research on linguistic relativity. The experiments focus on cross-linguistic differences between German Sign Language (GSL) users, German Spoken Language (GSpL) users and cross-modal bilinguals (GSL and GSpL). Different language comprehension tasks, i.e. verification task, triad-comparison-task and memory-recognition task, are utilized, in order to study the influence of language modality on conceptual structures. Reaction times and Number of Choices, both in linguistic and non-linguistic tasks, will be used as dependent variables. The studies combine a comparison of structural diversities between sign language and spoken language related to language-modality with a demonstration of highly distinctive patterns of concept structure. Based on the results of the empirical studies, the last chapter finally will summarize and discuss the influence of simultaneity and iconicity on conceptualization processes. It will be argued that the studies do provide some evidence for the hypothesis that the modality of the language one uses might qualitatively alter the structure of concepts. The empirical research presented in this thesis aims at expanding the scope of inquiry and discussion on the linguistic relativity proposal by including the aspect of language modality.

Fulltext:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
English

Interne Identnummern
RWTH-CONV-143678
Datensatz-ID: 211239

Beteiligte Länder
Germany

 GO


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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Arts and Humanities (Fac.7)
Publication server / Open Access
Public records
Publications database
791110

 Record created 2013-07-17, last modified 2022-04-22


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