Regulierung von Banken - Motivation, kritische Würdigung und kapitalstrukturtheoretische Implikationen im Kontext von Basel III

Regulation of banks - motivation, critical analysis and theoretical capital structure implications in the context of Basel III

  • Die vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit die erlebte Regulierungsflut für Banken im Nachgang des Ausbruchs der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2007 zur Steigerung der Stabilität und ökonomischen Effizienz führen kann. Sie stellt dabei heraus, wie sich die Regulierung normativ begründet und wodurch ihre Maßnahmen zu einer gesamtwirtschaftlich besseren Lösung führen können. Die Arbeit fundiert ihre Aussagen und Antworten über eine distinktive und kritische Analyse mikro- und makroprudenzieller Regulierung sowie ihrer spezifischen Regulierungsinstrumente auf der Basis von Basel III. Ein Ergebnis ist, dass Regulierung im Sinne exogener Eingriffe nicht nur das Potential hat, zu stabilisieren, sondern ebenso Wechselwirkungen und Instabilitäten zu verursachen, welche die Regulierung in der Konsequenz wiederum begründen. Ihre Effizienz ist damit kritisch. Es werden Argumente der Deregulierung evident, die dazu motivieren, im weiteren Verlauf der Arbeit auf das Problem einer effizienten Eigenkapitalregulierung imDie vorliegende Arbeit untersucht, inwieweit die erlebte Regulierungsflut für Banken im Nachgang des Ausbruchs der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2007 zur Steigerung der Stabilität und ökonomischen Effizienz führen kann. Sie stellt dabei heraus, wie sich die Regulierung normativ begründet und wodurch ihre Maßnahmen zu einer gesamtwirtschaftlich besseren Lösung führen können. Die Arbeit fundiert ihre Aussagen und Antworten über eine distinktive und kritische Analyse mikro- und makroprudenzieller Regulierung sowie ihrer spezifischen Regulierungsinstrumente auf der Basis von Basel III. Ein Ergebnis ist, dass Regulierung im Sinne exogener Eingriffe nicht nur das Potential hat, zu stabilisieren, sondern ebenso Wechselwirkungen und Instabilitäten zu verursachen, welche die Regulierung in der Konsequenz wiederum begründen. Ihre Effizienz ist damit kritisch. Es werden Argumente der Deregulierung evident, die dazu motivieren, im weiteren Verlauf der Arbeit auf das Problem einer effizienten Eigenkapitalregulierung im kapitalstrukturtheoretischen Kontext zu fokussieren. Auf der Basis des modelltheoretischen Rahmens des Irrelevanztheorems der Kapitalstruktur von Franco Modigliani und Merton Miller 1958 wird unter der Adaption ihrer Prämissen auf die Umweltbedingungen von Banken gezeigt, dass insbesondere die Deregulierung des Eigenkapitals zu einer wohlfahrtökonomisch besseren Lösung führen kann, da der Unternehmenswert entgegen der These von Modigliani Miller gerade nicht invariant gegenüber der Kapitalstruktur ist. Es lässt sich erneut ableiten, dass existierende Regulierung hier die Eigenkapitalregulierung begründet, da sie zu unerwünschten Anreizen, konkret zu einem Minimierungskalkül des Eigenkapitals für Banken führt. Hingegen existieren unter den in dieser Arbeit getroffenen Prämissen in einem Umfeld bestimmter reduzierter und veränderter Regularien Anreize, die zu wohlfahrtsökonomisch wünschenswerten Eigenkapitalquoten führen können. Hierbei spielen sich entfaltende disziplinierende Marktkräfte eine zentrale Rolle. Kosten der Regulierung könnten reduziert werden. Diese Arbeit motiviert, die teils starke Konzentration der Regulierung von Banken auf Bilanzgrößen, die entsprechend starke Eingriffe in geschäftspolitische Entscheidungen bedeutet und hinsichtlich ihrer Komplexität, Adäquanz und Wirkung durchaus kritisierbar ist, hin zu einer stärker Ordnungsrahmen schaffenden Gestaltung der Regulierung zu prüfen, in der sich Marktdisziplin über anreizkonforme Mechanismen entfalten kann.show moreshow less
  • This paper examines the extent to which the tide of regulation for banks that occurred following the onset of the financial and economic crisis of 2007 is able to bring about an increase to stability and economic efficiency. It also investigates how the regulations can be justified in normative terms and by which means their measures can lead to a better macroeconomic solution. The paper substantiates its assertions and answers on a distinctive and critical analysis of micro and macroprudential regulations as well as their specific regulatory instruments on the basis of Basel III. One outcome is that regulation in the sense of exogenous interventions not only has the potential to stabilise, but also to cause reciprocal effects and instabilities which consequently further justify regulation. Their efficiency must therefore be considered critically. Arguments for deregulation become evident that provide motivation for the focus on the problem of efficient equity capital regulation in a theoretical capital structure context in theThis paper examines the extent to which the tide of regulation for banks that occurred following the onset of the financial and economic crisis of 2007 is able to bring about an increase to stability and economic efficiency. It also investigates how the regulations can be justified in normative terms and by which means their measures can lead to a better macroeconomic solution. The paper substantiates its assertions and answers on a distinctive and critical analysis of micro and macroprudential regulations as well as their specific regulatory instruments on the basis of Basel III. One outcome is that regulation in the sense of exogenous interventions not only has the potential to stabilise, but also to cause reciprocal effects and instabilities which consequently further justify regulation. Their efficiency must therefore be considered critically. Arguments for deregulation become evident that provide motivation for the focus on the problem of efficient equity capital regulation in a theoretical capital structure context in the subsequent course of this investigation. Based on the model-based framework of the theorem of irrelevance of capital structure by Franco Modigliani and Merton Miller in 1958, this paper adjusts their premises to the environmental conditions of banks and shows that the deregulation of equity capital in particular can lead to a better economic solution. This is because, contrary to the thesis by Modigliani Miller, the enterprise value is not directly invariant with respect to the capital structure. It can thus be re-affirmed that existing regulation justifies equity capital regulation in this context, because it leads to unintended incentives, namely a motivation for banks to minimise equity capital. Conversely, according to the premises of this paper, there are incentives in an environment of certain reduced and modified regulations, which may bring about economically desirable equity capital ratios. Ensuing disciplinary market forces play a central role here. The costs of regulation could also be reduced. This investigation encourages the examination of the often-heavy concentration of banking regulation on balance sheet items, which correspondingly involves significant interventions in business policy decisions and can certainly be criticised with regard to its complexity, adequacy and efficacy, in a view to shape regulation to create a strong framework in which market discipline is able to unfold through incentive-compatible mechanisms.show moreshow less

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Metadaten
Author: Marcus Weihrauch
URN:urn:nbn:de:kobv:co1-opus4-44391
Referee / Advisor:Prof. Dr. Wolfram Berger, Prof. Dr. Kay Hempel
Document Type:Doctoral thesis
Language:German
Year of Completion:2017
Date of final exam:2017/08/09
Release Date:2018/03/14
Tag:(De-)Regulierung; Banken; Bankenregulierung; Banks; Eigenkapital; Kapitalstruktur; Marktdisziplin
(De-)regulation; Bank regulation; Capital structure; Equity; Market discipline
GND Keyword:Basler Eigenkapitalvereinbarung (2010); Bankenaufsicht; Risikomanagement; Kapitalstruktur; Eigenkapital
Institutes:Fakultät 5 Wirtschaft, Recht und Gesellschaft / FG VWL, insbesondere Makroökonomik
Licence (German):Keine Lizenz vergeben. Es gilt das deutsche Urheberrecht.
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