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Frequenzanalyse und Charakterisierung Antigen-spezifischer T-Zellen bei Melanompatienten unter Immuntherapie

Herberth, Gunda

In der vorliegenden Arbeit wurde die Frequenz der Tumor-spezifischen T-Zellen bei Melanompatienten unter Immuntherapie untersucht sowie der Phänotyp und die Funktionalität dieser Zellen analysiert. Für die Induktion einer spezifischen Immunantwort wurden zwei unterschiedliche Vakzinationsansätze konzipiert: eine nicht-zelluläre Vakzine aus Melanom-assoziierten Peptiden in Kombination mit ubiquitären Recall-Antigenen sowie eine zelluläre Vakzine aus Hybridzellen, die durch die Fusion von autologen Tumorzellen mit allogenen dendritischen Zellen generiert wurden. Die Evaluation der Therapien erfolgte sowohl über klinische Parameter als auch über die Untersuchung der spezifischen Immunreaktion der Patienten. Für letztere wurden die Frequenzen der Peptid-spezifischen CTLs und der Helfer-Antigen-spezifischen CD4+ T-Zellen im peripheren Blut der behandelten Patienten bestimmt. Der Nachweis erfolgte mittels intrazellulärer IFN -Färbung nach Restimulation der PBMCs mit den entsprechenden Peptiden bzw. Antigenen und anschließender FACS-Analyse. Vor der Vakzination wurde das Tumormaterial der Patienten immunhistologisch auf das Vorkommen der Tumor-Antigene untersucht. Bei der Peptid-Vakzinationsstudie wurden vier Melanompatienten im Krankheitsstadium IV mit Melanom-assoziierten Peptiden in Kombination mit Helfer-Antigenen vakziniert. Ein Patient hatte eine stabile Erkrankung, drei Patienten waren progredient unter Therapie. Bei einem der vier Patienten wurde ein 7-facher Anstieg der Frequenz der Proteus-spezifischen T-Zellen im peripheren Blut nach Vakzination mit diesem Antigen festgestellt. Die Frequenz der Peptid-spezifischen CD3+/CD8+ IFN -produzierenden T-Zellen lag im peripheren Blut nach Vakzination zwischen 0,01 und 1,25% bezogen auf die gesamte CD3+/CD8+-Population. Mit der Hybridzell-Vakzine wurden sechs Melanompatienten im Krankheitsstadium III und IV behandelt. Durch diese Therapie konnte bei einem Patienten eine komplette Remission erzielt werden. Drei Patienten zeigten eine Stabilisierung der Krankheit über mehrere Monate und zwei Patienten waren progredient. Die Frequenzwerte der reaktiven Peptid-spezifischen T-Zellen im peripheren Blut lagen bei diesen Patienten nach Vakzination zwischen 0,01% und 6,5% bezogen auf die gesamten CD3+/CD8+ T-Zellen. Die Charakterisierung zirkulierender Peptid-spezifischer T-Zellen erfolgte mit tetramerisierten, Peptid-beladenen MHC-I-Molekülen und funktionellen Analysen. Hiermit wurde gezeigt, dass nicht alle Tumor-spezifischen T-Zellen aktivierbar waren. Die reaktiven Peptid-spezifischen T-Zellen zeigten jedoch eine hohe lytische Kapazität im 51Cr-Freisetzungsversuch. Diese Zellen konnten nach der Phänotypisierung einem enddifferenzierten Zelltyp mit Effektorfunktion zugeordnet werden.