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Beitrag von Stated Choice Experiments (SCEs) zur polit-ökonomischen Erklärung der gesellschaftlichen Nachfrage nach multiattributiven Umweltgütern

Hübner, Christian

In der Agrarumweltpolitik wird für die Zukunft mit einer stärkeren Einbindung von gesellschaftlich nachgefragten Umweltzielen gerechnet. Für die Forschung entsteht dadurch die Herausforderung Informationen über Wählerpräferenzen bereitzustellen, die dazu beitragen können, politischen Maßnahmen entsprechend der gewonnenen Präferenzinformationen auszurichten. Stated Choice Experiments (SCEs) als ökonomische Methode wird in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle zugestanden, da sie die Präferenzen für komplexe multiattributive Umweltgüter aufdecken können. In der Literatur ist die polit-ökonomische Erklärung der Ausrichtung einer nachfrageseitigen Ausgabenpolitik auf Grundlage der Ergebnisse aus SCEs bisher nicht zu finden. Dieser Forschungsbereich ist jedoch von vitaler Bedeutung, da die vielfältigen Ergebnisse aus SCEs unterschiedliche Aussagen über die aufgedeckte gesellschaftliche Nachfrage zulassen und in der Konsequenz zu unterschiedlichen Politikempfehlungen führen können. Im Rahmen dieser Arbeit zeigt sich, dass SCEs ein erhebliches Erklärungspotential besitzen, welches jedoch stark von der Art und Weise des SCE-Experimentaufbaus, der Modellierung der erhobenen Daten, den Annahmen über Wählerpräferenzen, sowie den polit-ökonomischen Plausibilitätsüberlegungen abhängt. Zusätzlich kann aufgezeigt werden, welche aufgedeckten gesellschaftlichen Nachfragen für wissenschaftliche Politikempfehlungen genutzt werden sollten.
For the societal demand a deeper integration of environmental preferences within the agri-environmental policy is expected. Therefore, the research challenge is to supply more detailed information on voter preferences used as recommendations for public policy adjustments. Stated Choice Experiments (SCEs) are a suitable method as they are economically based and able to reveal preferences for complex multi-attributed environmental goods. According to state-of-the-art literature, there has not been an explanation of societal preferences in terms of political-economical theory based on empirical results of SCEs yet. However, this field of research has an important meaning for scientific political recommendations as revealed preferences through SCEs may lead to different conclusions. This thesis shows the enormous potential of SCEs to explain societal preferences. But it also shows that these preferences are highly dependent on the design of SCEs, the modeling of gained data, the assumption of voter preferences and the concluded political-economical plausibility. Additionally, it was possible to show what kind of revealed preferences should be used for scientific political recommendations.