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Die Eltern als „Bedingungsfaktoren“ produktiven Schulunterrichts. Eine Untersuchung zur Didaktik der Humanistischen Lebenskunde

Glaser, Marita

Die vorliegende Arbeit geht von der These aus, dass Eltern mit ihren besonderen Qualifikationen eine Bereicherung für die Gestaltung eines produktiven Schulunterrichts sind oder zumindest sein können. Der Begriff des Produktiven gehört zum Eckpunkt der Normativität, der mit dem Eckpunkt Text-Hermeneutik und dem Eckpunkt Erfahrungsbezug ein „Dreieck“ bildet, das die Autorin als methodologische Orientierung entworfen hat. Das Thema der Zusammenarbeit von Lehrern und Eltern ist in den letzten Jahren zunehmend in das Blickfeld von Diskussionen gerückt. Es wird auf verschiedenen Ebenen unserer Gesellschaft als wichtig und notwendig erkannt, aber dennoch vernachlässigt, vor allem in unterrichtspraktischen und didaktischen Zusammenhängen. Anhand ausgewählter Literatur zu diesem Thema wird der Versuch unternommen, das Verhältnis Eltern – Lehrer neu zu definieren und Handlungsmöglichkeiten unter besonderer Spezifik der Didaktik der Humanistischen Lebenskunde aufzuzeigen. Die Humanistische Lebenskunde ist eine freiwillige Alternative zum Religionsunterricht (Berlin und Brandenburg). Die Humanistische Lebenskunde geht davon aus, dass es keinen vorgegebenen Sinn des Lebens gibt, dass aber Menschen in der Lage sind, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Bezogen auf das Thema der vorliegenden Untersuchung können die Eltern mit ihren Lebens- und Berufserfahrungen dazu einen produktiven Beitrag leisten. Die Einbeziehung der Eltern in den Unterricht ist als eine besondere Möglichkeit für eine produktive Gestaltung des schulischen Alltag zu verstehen, um damit die Heranwachsenden besser auf das Leben mit all seiner Vielfalt vorzubereiten und um gleichzeitig zur Überwindung der künstlichen Grenze zwischen Leben und Lernen beizutragen. Die vielfältigen Erfahrungen der Lebenskunde-Eltern unterstützen nicht nur den Unterricht. Darüber hinaus bereichern sie den Erziehungs- und Sozialisationsprozess, indem sie „lebenskundliche“ Orientierungen vermitteln. Diese Beiträge sind eine Dimension produktiven Schulunterrichts. Beispiele dafür werden in der Untersuchung vorgestellt. Die in der Konsequenz der Untersuchungsergebnisse geforderte Elternberatungskompetenz (Fähigkeiten und Fertigkeiten der Lehrkraft zur Einbeziehung der Eltern in die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Schule) ist in der Arbeit durch die Darstellung theoretischer und praktischer Erfordernisse begründet worden. Sie durchbricht die bisherigen Grenzen fachdidaktischer Reflexionen und Recherchen und verweist damit auf die Notwendigkeit, Didaktik wissenschaftlich neu zu durchdenken, den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen entsprechend. Wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern sind ein partnerschaftliches Verhältnis, die gegenseitige Akzeptanz sowie die Achtung der spezifischen Kompetenz eines jeden. Die kommunikative Interaktion zeigt sich dabei als das Schlüsselproblem.
The present work is based on the assumption that parents are an enrichment for school education. On the one vertex of normativity is the concept of productivity, on the second vertex the hermeneutics of text and forms and the third vertex of experience regarding the “Triangle”, which was designed by the author as a methodological orientation. In recent years the theme of interaction between teachers and parents increasingly moved into the focus of many discussions. In our society it is as important and necessary, yet neglected, especially in teaching practical and educational contexts. Based on selected literature about this topic, professionals are trying to redefine the ratio of teachers and parents. They need to demonstrate the opportunities of handling under particular specificity didactic of humanistic ethics. The humanistic lessons are a voluntary alternative to religious education. (Berlin and Brandenburg) Humanistic lessons assume that there is no predetermined meaning of life but people are able to give their life a meaning. Based on the theme of the present investigation, parents could give a productive contribution with their life and work experience. The involvement of parents in the education is a particular opportunity, for a productive organization, to get an understanding of an everyday school life. In order to prepare the youth for their life with all its variety and also getting a better feeling of the artificial border between life and study/learning. The various ethical experiences of parents do not just support the tuition. Furthermore they enrich the educational and socialization process by conveying an orientation of ethics. These contributions are a dimension for a productive school education. Examples are presented in the investigation. The parent counseling competencies got claimed as a consequence of the results (skills and abilities of the teachers to involve the parents in the educational work)that was founded in the work by presenting theoretical and practical reasons. It is breaking through previous confines of subject- didactic reflection and research. So it points out the need to rethink the scientific didactic accordingly to the change of social conditions. Basic requirements for a successful cooperation between parents and teachers are a fair relationship, mutual acceptance and also the respect of specific authority of each one. The communicative interaction shows itself as the key problem.