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Visual History und Geschichtsdidaktik. Beiträge zur Bildkompetenz in der historisch-politischen Bildung

Hamann, Christoph

Die Arbeit "Visual History und Geschichtsdidaktik" ist eine Synthese der Publikationen des Autors zu diesem Thema. Im Zentrum steht die Frage, wie die materiellen Bilder aus der Vergangenheit die mentalen Bilder von der Vergangenheit beeinflussen oder gar generieren. Leitend ist also die Frage nach der medialen Formatierung des Geschichtsbewusstseins. Diese Analyse wird bezogen auf den Einsatz von Fotografien im Geschichtsunterricht und die Entwicklung einer Bildkompetenz in der historisch-politischen Bildung. Untersuchungsgegenstand sind Schlüsselbilder, Fotografien, die aufgrund der Häufigkeit, der Dauer und der medialen Streuung ihrer Veröffentlichung einen kontinuierlich hohen Bekanntheitsgrad haben. Methodisch überschreitet die Arbeit mit der Integration kunstwissenschaftlicher Ansätze (zum Beispiel Rezeptionsästhetik) die bekannte geschichtswissenschaftliche Bildquellenkritik und geschichtsdidaktische Bildhermeneutik. Sie grenzt sich aber auch von kulturhistorischen Ansätzen ab, die die Rezeption und Deutung der Bilder von zeitgenössischen diskursiven Praxen dominiert sieht. Mit der terminologischen Trennung zwischen Abbild (Quelle für einen vergangenen Sachverhalt) und Bild (Quelle für vergangenes Sehen und Gestalten) wird erstens der Anteil des Ikonischen bei der Generierung von Sinn fokussiert und zweitens die Frage nach dem narrativen Status einer einzelnen Fotografie diskutiert. Die ästhetisch gestützten fotografischen Sinnbildungsangebote werden bezogen auf den Prozess der Kanonisierung der Schlüsselbilder und verbunden mit dem erinnerungskulturellen Umgang, den das jeweilige historische Thema im kollektiven Gedächtnis einer Gesellschaft erfährt. Drei exemplarische Analysen von Schlüsselbildern sowie Vorschläge zur Unterrichtsmethodik schließen die Arbeit ab. Beigefügt ist umfangreiches Bildmaterial.
The thesis "Visual History and History Didactic" is a synthesis of the author's publications on this subject. The central question is upon how material pictures from the past influence or even generate mental images of the past. How the media formats our historical consciousness is another focus of this thesis. We analyze pictures of the history lesson and the development of a pictorial competence in the historico-political education. Objects of the research are key pictures, photographs which, because of their frequency, the duration und the media divulgence of their publication, have a continuous high degree of popularity. Methodically this thesis surpasses the usual scientific analysis of historical picture sources and the historical-didactic picture hermeneutics, through the integration of art historical perspective, such as e.g. reader-response criticism. It also distinguishes itself from analyses from the point of view of cultural history, which sees the reception and interpretation of pictures as dominated through current discursive practices. With a distinction in terminology between "Abbild" (source for an past situation) and "Bild" (source for past seeing and forming) we focus firstly on the iconic in the generation of meaning and secondly we discuss the narrative status of each photograph. Aesthetically created photographic meaning is then related to the process of canonization of the key pictures and connected with the way in which each historic subject is culturally treated in collective memory. The thesis ends with three exemplary analyses of key pictures and suggestions for a teaching method. We also attach rich visual material.