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Zeitschrift

Titel
Mitteilungs-Blatt des Jüdischen Volksrats Posen
KörperschaftJüdischer Volksrat Posen
Erschienen1. Jahrgang, Nummer 1 (Februar 1919 = 5679 Adar)-1. Jahrgang, Nummer 10/11 (November/Dezember 1919 = Kislew/Tebet 5680) [?]
Anmerkung
Aus der Sammlung des Leo Baeck Institute, digitalisiert in Kooperation mit dem Center for Jewish History, NY
Reproduktion
Lückenhaft digitalisiert
SpracheDeutsch
URL
Online-Ausgabe
Frankfurt am Main : Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, 2018
URNurn:nbn:de:hebis:30:1-183179 
Jahrgänge
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Nachweis
Zusammenfassung

Mitteilungs-Blatt des Jüdischen Volksrats Posen

Herausgeber und Erscheinungsmodalitäten

Hrsg.: Jüdischer Volksrat Posen; Redaktion: Dr. Paul Chone, Herzog; Posen, Berlinerstr. 5 II.

„Zwanglos erscheinende Hefte“: Zwischen Februar und Dezember 1919 erschienen elf Hefte.

Anfang 1920 musste das Erscheinen wegen der Auswanderung zahlreicher Mitglieder des Volksrates eingestellt werden.

Programmatik

„Was wir wollen! Der 9. November brachte auch der Stadt und Provinz Posen die Revolution. Arbeiter- und Soldatenräte erstanden und rissen die gesamte militärische und zivile Macht an sich; die roten Fahnen lösten die preußischen und deutschen Farben ab. Äußerlich sah es so aus, als hätte auch bei uns der Sozialismus gesiegt, allein, wer sich durch die äußeren Zeichen nicht täuschen ließ, erkannte, daß hinter den Formen der sozialistischen sich die nationale Revolution vorbereitete, daß alle die revolutionären Erscheinungsformen mur Dekorationen für die nationale Umgestaltung waren. Am 27. Dezember ließ man auch den Schein fallen: die nationale Revolution war vollendet, die Polen hatten die Herrschaft an sich gerissen. Wir Juden hatten von vorn herein die Situation durchschaut. Wir sahen uns auf einem Boden stehen, auf dem die schwersten nationalen Kämpfe entbrannten. Wir mußten zu ihnen Stellung nehmen. Für viele von uns konnte es keinen Augenblick des Zweifels darüber geben, wo wir hingehörten. Uns, die wir das Judentum immer als Volkstum aufgefaßt und erlebt hatten, die wir uns eins fühlten mit unseren 14 Millionen Volksgenossen in der Welt, uns war die nationale Frage längst beantwortet. Uns Nationaljuden war unsere Parole im Nationalitätskampfe gegeben; sie lautet: „Jüdisch”. Alle gesetzestreuen Juden fanden sich sehr schnell mit uns zusammen; die Thora kennt nur eine unlösbare Einheit des Gottesvolkes und der Gotteslehre. So bekannten auch sie sich zum nationalen Judentum — in Übereinstimmung mit der Anschauung weitester Kreise der deutschen Orthodoxie.“. In: Mitteilungs-Blatt des Jüdischen Volksrats Posen, 1919, Heft 1.

Die Mitteilungen enthielten Tätigkeitsberichte, Aufsätze zu Zeitfragen, Dokumente zu den Korrespondenzen zwischen dem Jüdischen und dem Polnischen (nicht jüdischen) Volksrat, eine Sonderausgabe zum Empfang des Jüdischen Volksrats durch die Entente-Kommission sowie Anzeigen.

Zu den Autoren gehörten: Max Kollenscher, Karl Kassel, Julius Golland, Max Calvary und Rabbiner Samuel Blum.

Erschließung und Bestand

Der Bestand ist nicht vollständig.