Die Effektivität der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) bei der Bestätigung des Primärtumors und der Detektion von Fernmetastasen und synchronen Zweitmalignomen bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle und des anterioren Oropharynx

  • Die Detektion von Fernmetastasen und synchronen Zweitmalignomen bei Patienten mit einem Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle und des anterioren Oropharynx ist zum Zeitpunkt der initialen Diagnosestellung sehr wichtig, weil dadurch die Therapieoptionen und –modalitäten sowie die Prognose wesentlich beeinflusst werden. Das Ziel dieser Studie war es, folgende Sachverhalte zu klären: In wie weit ist die PET in der Lage, histologisch bestätigte Primärtumore der Mundhöhle und des anterioren Oropharynx nachzuweisen? Wie effektiv ist die PET bei der Detektion von Fernmetastasen und synchronen Zweitmalignomen bei Patienten mit Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle und des anterioren Oropharynx und gibt es eine eventuelle Korrelation zwischen den SU-Werten der PET-Befunde und einer Verifizierung in der PET, beziehungsweise eine eventuelle Grenze, oberhalb derer der Nachweis eines Befundes immer positiv war (sog. Cut-Off-Wert)? Nach der klinischen Untersuchung und nach Diagnosesicherung in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main wurde in der Klinik für Nuklearmedizin des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main an 422 Patienten mit einem histologisch bestätigten Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle und des anterioren Oropharynx eine Positronen-Emissions-Tomographie (ECAT EXACT HR 47, 18F-Fluor-Desoxyglukose als Radiopharmakon) durchgeführt. Dies wurde während des Zeitraums vom 06.11.2000 bis zum 19.07.2007 vorgenommen. Aus diesem Patientenpool gab es 84 Patienten, bei denen neben dem Primärtumor ein zweiter Befund in der PET festgestellt wurde, welches den Verdacht auf eine Fernmetastase oder einen synchronen Zweittumor erhob. Diese 84 Patienten unterzogen sich zur Verifizierung des Befundes einer weiterführenden Diagnostik. Dabei handelte es sich um 62 (74%) männliche und 22 (26%) weibliche Patienten im Alter zwischen 23 und 85 Jahren. Das durchschnittliche Alter der Männer betrug zum Zeitpunkt der PET-Untersuchung 61,9 Jahre, das der Frauen 64,9 Jahre. Wurde in dieser Studie der SU-Wert betrachtet, oberhalb dessen der Nachweis eines Befundes immer positiv war, so ergab sich der Wert 6,50 als Cut-Off-Grenze. Die Lunge war mit einem Anteil von 57,6% der Hauptmanifestationsort von Fernmetastasen beziehungsweise synchronen Zweittumoren. 19,2% der Fernmetastasen beziehungsweise synchronen Zweittumore wurden in dem oberen Aerodigestivtrakt gefunden, gefolgt vom Gastrointestinaltrakt mit 11,5%. Jeweils einen Fund gab es in der Blase, im Cervix uteri sowie in der Niere. Die Hauptlokalisation des Primärtumors befand sich am Mundboden (bei 35 Patienten), gefolgt von der Zunge (bei 17 Patienten). Die meisten Patienten stellten sich mit einem Stadium-IV-Tumor vor (46 Patienten, 54,8%). Über drei Viertel der Patienten (77,4%) erschienen im fortgeschrittenen Stadium zur Diagnostik (Stadium III und IV). Die Nachweisrate des Primärtumors betrug in dieser Studie 92,5%. Die SU-Werte der erkannten Primärtumore schwankten zwischen 1,57 und 16,2 (im Durchschnitt 4,85). Es bestand eine Korrelation zwischen der klinischen T-Kategorie des Primärtumors und dem dazugehörigen SU-Wert. Je größer der Primärtumor, desto höher war in der Regel der Glukoseuptake und damit der SU-Wert. Unter den 84 fraglichen Befunden, die bei der PET-Untersuchung festgestellt worden waren, gab es 26 (31%) Befunde, die durch weiterführende diagnostische Maßnahmen bestätigt werden konnten. Die restlichen 58 (69%) verdächtigen Befunde stellten sich nicht als maligne Geschehen heraus. Die FDG-PET kann eine wichtige Funktion bei der Erstdiagnostik, dem initialen Staging und bei der Detektion von Fernmetastasen und Zweitmalignomen übernehmen. Das Aufstellen einer SU-Wert-Grenze zur Bestimmung von Malignitäten kann die Interpretation von PET-Bildern unterstützen. In Grenzfällen jedoch ist die Bestätigung durch weiterführende Diagnostik entscheidend. Die FDG-PET hilft außerdem, krankhafte Läsionen außerhalb des Bereiches des Primärtumors im gesamten Körper von Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen der Mundhöhle zu bestimmen und könnte deshalb als Modalität der Erstdiagnostik bei diesen Patienten hilfreich sein.
  • The detection of distant metastases and synchronous primary malignancies in patients with oral and oropharyngeal squamous cell carcinomas (OOSCC) at the time of initial evaluation has a major impact on selection of therapy and prognosis. The aim of this study was to evaluate following issues: the efficiency of 18F-FDG-PET (PET) for the detection of histologically proven primary oral and oropharyngeal tumors. The efficiency of PET for the detection of distant metastases and synchronous primary malignancies. A correlation between the SUVs of the suspect lesions found in PET and their confirmation by other imaging modalities. A threshold above which SUV in PET imaging would justify a confident assumption of a malignant distant disease. Between September 2000 and July 2007, 422 consecutive patients of the Department of Oral and Cranio-Maxillofacial Plastic Surgery of the Goethe University Medical Centre, Germany, with histologically confirmed primary OOSCC, were examined by means of whole-body PET. These examinations took place at the Department of Nuclear Medicine of the Goethe University Medical Centre, Germany. 99/422 patients (23.5%) demonstrated a suspect distant result in PET. Seven patients died in the meantime and could not undergo examinations to verify the findings. Four patients each refused any further examinations or were lost to follow-up. The remaining 84 patients (62 male, 22 female), aged 23-85 years (mean 62.5 ± 11.5 years SD) having a distant uptake could be evaluated for this study. The SUV in this study above which every suspect finding in the PET was proven to be of malignant condition, was 6.5. The main site of confirmed distant metastases or synchronous primary malignancies in our study is the lung (15 findings, 58%), followed by the upper aerodigestive tract (5 findings, 19%) and the gastro-intestinal system (3 findings, 11%). One finding each was confirmed in the bladder, the cervix and the kidney. The main site of the primary tumor was the floor of the mouth (35 patients), followed by the tongue (17 patients). Most patients were presented with a Stadium IV tumor (46 patients, 54,8%). Over three quarters of the patients were presented in an advanced stadium. The histologically confirmed primary tumor was correctly identified in 74/80 patients (92.5%) by PET. The SUV of these detected primary tumors ranged between 1.57 and 16.2 (mean 4.85). A significant correlation between clinical T classification of the primary tumor and its corresponding SUV was found. The higher the T classification of the primary tumor, the higher was the corresponding SUV in PET. In 26 patients (31%) the suspect lesions found in the PET were confirmed to be of malignant condition. In conclusion, whole body PET helps to determine malignant conditions and might be considered as a first diagnostic modality for detecting distant malignancies in OOSCC. Quantification of FDG uptake can help to correctly interpret PET images by differentiating between malignant and benign lesions. However, setting a SUV threshold for malignancies can only support interpretation. In borderline cases interdisciplinary verification is crucial.

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Metadaten
Author:Phillip Wallowy
URN:urn:nbn:de:hebis:30-73302
Referee:Adorján F. Kovács
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2009/12/18
Year of first Publication:2009
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2009/11/30
Release Date:2009/12/18
Note:
Diese Dissertation steht leider (aus urheberrechtlichen Gründen) nicht im Volltext im WWW zur Verfügung, die CD-ROM kann (auch über Fernleihe) bei der UB Frankfurt am Main ausgeliehen werden.
HeBIS-PPN:41914160X
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
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