"JazzmusikerInnen – weder Asketen noch Müsli-Fifis" : feministische Sprachkritik in der Schweiz ; ein Überblick

  • Mit Erstaunen stellen LinguistInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz immer wieder fest, dass sich in der "kleinen" Schweiz der geschlechtergerechte Sprachgebrauch in Öffentlichkeit und Alltag weit stärker durchgesetzt hat als in den anderen deutschsprachigen Ländern. Diese Einschätzung gilt es hier zu überprüfen und, falls sie zutrifft, zu belegen. Ausserdem werden - als erster Schritt fur weitere Untersuchungen - Thesen formuliert, die Erklärungen liefern, worauf diese Entwicklung zurückgeführt werden kann. Mit diesem Artikel geben wir anband von ausgewählten, konkreten Beispielen einen Einblick in die Situation, wie sie sich zur Zeit in der Schweiz präsentiert. Wir konzentrieren uns - unter sprachsoziologischer Perspektive - auf eine erste Bestandesaufnahme mit dem Blick auf die Diskussion in den Medien, die Institutionalisierung und die Einstellungen, die die spezifische sprachliche Situation in der Deutschschweiz prägen. Einen Rahmen fur unsere Untersuchung bilden die Überlegungen von Schräpel (SCHRÄPEL 1986), die die Auseinandersetzung um nichtsexistische Sprache als ein besonderes Sprachwandelphänomen untersucht. Sprachwandel im Vollzug ist einerseits einfacher zu erfassen als einer, der weiter zurückliegt, andererseits erschwert die Fülle des greifbaren Materials auch den Durchblick und das klare Erkennen von Tendenzen. Aus diesem Grund werten wir unser Datenmaterial nicht quantitativ aus, sondern konzentrieren uns darauf, für verschiedene Aspekte typische Beispiele zu geben und so den Stand der öffentlichen Diskussion und die Breite der vertretenen Meinungen darzustellen. Es wäre verlockend, das hier vorliegende Material auch allgemeinerer Form unter der Thematik "Sprachkritik" oder "Einstellungen" zu analysieren. Dies ist jedoch nicht im Zentrum unserer Fragestellung, weshalb wir bei einigen Beispielen auf entsprechende Untersuchungen (z.B. BLAUBERGS 1980, SCHOENTHAL 1989) verweisen.

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Metadaten
Author:Ann Peyer, Eva Lia Wyss
URN:urn:nbn:de:hebis:30-1125020
ISBN:978-3-487-10636-6
ISBN:3-487-10636-1
Parent Title (German):Gisela Schoenthal (Hrsg.): Feministische Linguistik - linguistische Geschlechterforschung : Ergebnisse, Konsequenzen, Perspektiven ; Germanistische Linguistik ; 139/140
Publisher:Olms
Place of publication:Hildesheim ; Zürich ; New York
Editor:Gisela Schoenthal
Document Type:Part of a Book
Language:German
Year of Completion:1998
Year of first Publication:1998
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Release Date:2009/03/31
GND Keyword:Sprachkritik; Schweiz; Feministin; Deutsch; Geschlechtsunterschied; Sprache; Aufsatzsammlung; Deutsches Sprachgebiet; Feminismus; Feministische Linguistik
Page Number:31
First Page:117
Last Page:146 [147-154 fehlen]
Note:
S. 147 - 154 fehlen!
Source:http://www.evawyss.ch/_pdf_publikationen/wy_98_jazz.pdf ; Feministische Linguistik – Linguistische Geschlechterforschung, 1998, S. 117-154
HeBIS-PPN:213826429
Institutes:keine Angabe Fachbereich / Extern
Dewey Decimal Classification:4 Sprache / 40 Sprache / 400 Sprache
Sammlungen:Germanistik / GiNDok
Linguistik
BDSL-Klassifikation:02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft (in Auswahl) / BDSL-Klassifikation: 02.00.00 Deutsche Sprachwissenschaft > 02.10.00 Sprache im 20. Jahrhundert. Gegenwartssprache
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht