Transkutane Bilirubinmessung bei den Neugeborenen

  • Der Neugeborenenikterus ist ein häufiges Phänomen in der Neonatalperiode. Bis zur Hälfte der Neugeborenen sind in den ersten 3 - 5 Lebenstagen davon betroffen. Der Notwendigkeit zur Verhütung des Kernikterus steht der Wunsch nach Vermeidung unnötiger diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen gegenüber, die den Patienten und das Gesundheitswesen belasten. Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1999 wurde in der Frauenklinik des Bürgerhospitals Frankfurt a. Main retrospektiv die Krankenakten von 639 Neugeborenen ausgewertet. Hierbei wurden die transkutan gemessenen Bilirubinwerte den gleichzeitig bestimmten laborchemischen Werten für das Gesamtbilirubin gegenübergestellt. Insgesamt konnten 314 vergleichende Bestimmungen von 639 Neugeborenen untersucht werden. Hierbei entfielen auf den 2. Lebenstag 92 Bestimmungen, auf den 3. Lebenstag 100, auf den 4. Lebenstag 76 Bestimmungen, auf den 5. Lebenstag 29 Bestimmungen und auf den 6. Lebenstag 17 Bestimmungen. 27 Neugeborene hatten ein Geburtsgewicht von weniger als 2500 g, 38 Neugeborene wurden vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren. Die Gruppen der korrelierenden Laborwerte wurden mittels des Hahn-Prognose-Intervall - Verfahrens für Methodenvergleiche statistisch untersucht. Hierbei wurde zusätzlich zu einem 95 % Vertrauensintervall (97.5 % als einseitiger Bereich) ein p-Wert von 0.998 verwendet, der in einem einseitigen Ansatz einem p-Wert von 0.999 entspricht und somit ein Vertrauensintervall von nahezu 100 % erreicht wird. Die Grenzwerte für das Gesamtbilirubin wurden den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften entnommen. Da ausschließlich die oberen Grenzwerte definiert werden sollten, wurde auf die Berechnung von Korrelationskoeffizienten verzichtet, die Regressionskoeffizienten sind jeweils angegeben. Der hier eingesetzten transkutanen Meßmethode hat sich als Screeninginstrument bewährt, um bei Neugeborenen die Zahl der Blutentnahme zu reduzieren , dadurch konnte die Zahl kapillärer Blutentnahme bis zu 79% gesenkt werden. In der vorliegenden Untersuchung haben wir erstmalig die Bestimmung des Prognoseintervalls als statistisches Verfahren eingesetzt, um Grenzwerte für die Notwendigkeit einer Kontrolle der transkutanen durch die Serum-Bilirubinbestimmung zu erstellen. Dies ist von besonderer Bedeutung, um in der tcB falsch negative Ergebnisse zu vermeiden, die unter Umständen das Unterlassen therapeutischer Maßnahmen zur Folge haben. Das Prognoseintervall schließt falsch negative Ergebnisse mit hoher Präzision aus. Dies gilt besonders für das 99,9% Prognoseintervall, in dessen Bereich das Risiko falsch negativer Ergebnisse vernachlässigbar gering ist. Wir zeigten die Anwendbarkeit des Prognoseintervalls zur Verlaufskontrolle während der ersten fünf Lebenstage und bei verschiedenen vorgegebenen Serumbilirubinwerten termingerecht geborener Kinder sowie bei Säuglingen, die vor der 37. Schwangerschaftswoche oder mit einem Geburtsgewicht unter 2500 g geboren wurden.
  • Jaundice is a condition prevalent in the neonatal period - up to half of all newborns are affected during the first 3-5 days of life. As a result, the desire to minimize unnecessary and invasive diagnostic and therapeutic measures, which could otherwise burden the individual and the health care system, is central to kernikterus prevention. An evaluation from the medical records of 639 newborns from January 1st to December 31 st, 2001, at the Department of Obstetrics & Gynecology at Bürgerhospital in Frankfurt am Main was conducted retrospectively: transcutaneously measured bilirubin levels were compared to lab evaluated blood samples for direct and indirect bilirubin. Altogether 314 comparable measurements of 639 newborns could be examined, of which 92 measurements were evaluated on the 2nd day of life, 100 on the 3rd day of life, the evaluation of 76 measurements was on the 4th day, on the 5th day 29 measurements and on the 6th day 17 measurements. The birth weight of 27 newborns was below 2500 g and 38 newborns were delivered before the finished 37th week of pregnancy. The groups of correlated laboratory values were evaluated using the Hahn-Prognosis- Intervall method, which is for statistical comparison of used methods. The Hahn-Prognosis-Intervall method helps avoid, with high degree of precision, negative and false results. This is especially true for the 99,9% Interval in which the risk of false and negative results is very low. The transcutaneous methods of measuring bilirubin being used here proved to be suitable as screening tools in order to reduce the number of blood sampling of newborns, which in effect reduced the total number of blood sampling by 79%. In this study the suggestions of Hahn-Prognosis -Intervall method was used for the first time as a statistical- comparison method, to figure out the upper values, which suggest a necessary control of transcutan via bilirubin determination. This is especially important, to avoid a false and negative TCB results which could lead to not taking necessary therapeutic measures. We have shown the applicability of Hahn-Prognosis-Intervall method in order to control the progress of newborn icterus neoonatorum during the first five days. We have also shown the applicablpility of the method to babies being born at term having different predefined serum bilirubin values or to newborns delivered before the finished 37th week of pregnancy or with a birth below 2500 gr.

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Metadaten
Author:Nasrin Sabet-Gahromi
URN:urn:nbn:de:hebis:30-0000004184
Referee:Werner Rettwitz-Volk
Document Type:Doctoral Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2004/06/30
Year of first Publication:2003
Publishing Institution:Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
Granting Institution:Johann Wolfgang Goethe-Universität
Date of final exam:2004/02/18
Release Date:2004/06/30
HeBIS-PPN:122076060
Institutes:Medizin / Medizin
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 61 Medizin und Gesundheit / 610 Medizin und Gesundheit
Licence (German):License LogoDeutsches Urheberrecht