Exkursionen zwischen Instruktion und Konstruktion : Potenzial und Grenzen einer kognitivistischen und konstruktivistischen Exkursionsdidaktik für die Schule

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2010

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Exkursionen stellen einen tradierten, unverzichtbaren Bestandteil der schulgeographischen Ausbildung dar - trotzdem gehört die Durchführung von Exkursionen nicht zu den Selbstverständlichkeiten im schulischen Alltag. Ein gravierender Grund, der bereits die Planung von Exkursionen erheblich erschwert, wird in der gegenwärtigen Situation in der Exkursionsdidaktik gesehen. Diese ist geprägt von der parallelen Existenz kognitivistischer und konstruktivistischer Exkursionskonzeptionen, die in unterschiedlichen Ausprägungen im schulischen Alltag realisiert werden und sich entsprechend ihres fachdidaktischen Ursprungs perspektivisch und konzeptionell differenzieren. Das Resultat sind multiple konzeptionelle Ansätze im breiten Spektrum zwischen passiver Rezeption und aktiver Konstruktion, die Transparenz, klare Charakteristik sowie die Zuordnung von Bildungszielen erschweren. Im Entscheidungsprozess pro oder contra eine bestimmte Position stellen sich dem Lehrenden Fragen nach den jeweiligen Möglichkeiten und Qualitäten des Lernens. Die Heterogenität entsprechender Exkursionen lässt durch einen unterschiedlichen Verlauf des Lernprozesses eine spezifische Charakteristik des Kompetenzerwerbs erwarten. Diese ist bislang jedoch noch nicht empirisch erforscht worden. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde sich daher um die Beantwortung von Fragen bemüht, die empirisch fundiert das Potenzial, vor allem aber auch die Grenzen einer kognitivistischen und einer konstruktivistischen Exkursionsdidaktik eruieren und damit richtungsweisende Impulse für den Transfer entsprechender Exkursionen in den schulischen Geographieunterricht aufzeigen.Dazu zählen im Kompetenzbereich Fachwissen die Frage, welcher Lernerfolg mit verschiedenen Exkursionen - auch im Vergleich zum innerschulischen Lernprozess - erzielt werden kann. Des Weiteren wird Fragen nachgegangen, wie sich unterschiedliche Exkursionskonzeptionen auf die Motivation der Lernenden während der Exkursion auswirken und welchen Einfluss die Motivation auf den individuellen Lernerfolg besitzt. Darüber hinaus stellen sich Fragen nach der Intensität und Art der Auseinandersetzung mit der Lernumgebung, die konzeptionsabhängig erzielt wird. Und schließlich veranlassen innovative konstruktivistische Exkursionen zu einer explorativen Analyse, die der Frage nach dem geeigneten Verhältnis von Konstruktion und Instruktion nachgeht. Zur Beantwortung dieser Fragen wurde mit Schülern der sechsten Jahrgangsstufe unterschiedlicher Schulformen eine vergleichende Analyse einer kognitivistischen und konstruktivistischen Exkursionskonzeption durchgeführt, um auf diese Weise zentrale Aspekte des exkursionsspezifischen Lernprozesses zu erforschen. Die Vielzahl und Diversität der zu untersuchenden Aspekte verdeutlichen, dass eine Beschränkung des Erhebungsverfahrens auf nur eine Methode unmöglich ist. Die komplexe Struktur des Forschungsvorhabens erforderte ein multimethodisches Erhebungsverfahren, in dem sich quantitative und qualitative Verfahren zur Datenerhebung und -auswertung komplementär ergänzen. Nach der detaillierten Analyse des Forschungsgebietes und der Entwicklung entsprechender Exkursionskonzeptionen erfolgte unter Anwendung eines triangulativ-zirkulären Prozessmodells die Durchführung der empirischen Untersuchungen mittels eines spezifisch entwickelten Messinstrumentariums, mit dem durch die triangulative Kombination quantitativer und qualitativer Methoden eine umfassende Analyse des exkursionsspezifischen Lernprozess anvisiert wurde. Die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen dienten schließlich als Basis, um spezifische Charakteristika der unterschiedlichen Exkursionskonzeptionen nachzuweisen, erste Trends zur Beurteilung einer kognitivistischen und konstruktivistischen Exkursionsdidaktik zu eruieren und Möglichkeiten und Perspektiven für weitere exkursionsdidaktische Forschungen aufzuzeigen.


Excursions constitute a traditional and essential component of teaching geography. But nevertheless in schools everyday life the organization of excursions is not a matter of course. A major reason which already complicates the process of planning is seen in the current didactical situation characterized by the parallel presence of cognitivist and constructivist conceptions of excursions. These are implemented in school in many different ways and differ in their perspective and conception because of their didactical origin. This results in numerous approaches in the wide range between passive perception and active construction.In the decision process between the pros and cons of the conceptions the teacher may ask for the possibilities and qualities of learning. The heterogeneity of such excursions allow to expect a specific characteristic of learning because of the divergent progress of learning. So far this aspect has not been explored empirically in the academic community. In the context of this research the main effort is focused on answering questions to demonstrate the potential and especially the limits of a cognitivist and constructivist didactic in the context of excursions by offering an empirical foundation. The aim is to identify trend-setting impulses for the transfer of such excursion conceptions in geographical education at school.Relating to the aspect of knowledge the question is which success can be achieved by different excursions - even in comparison with a process of learning in the classroom. Furthermore the focus is on questions about the effects of different excursion concepts to the learners motivation and its influence on the individual success of learning. Another question concerns the intensity and the way of confrontation with the natural environment which can be achieved depending on different conceptions. At least innovative constructivist excursions motivate to an explorative analysis which pursues the question for the suitable ratio of construction and instruction. In order to answer these questions and to explore major aspects of the specific way of learning in the context of excursions a comparative analysis of a cognitivist and constructivist conception was carried out with 10 to 13-year-old pupils.The multitude and diversity of the aspects to be examined explain that a multi-methodic design of survey is necessary which combines quantitative and qualitative methods of evaluation. Following the detailed analysis of the field of research and the development of adequate conceptions for the planned excursions an empirical survey was carried out using a triangulative-circular model of process and specifically designed analysis methods, to evaluate the typical process of learning in the context of excursions by the triangulative combination of quantitative and qualitative survey methods.The results of the empirical survey built the basis to demonstrate specific characteristics of different excursions, to determine first trends to assess a cognitivist and constructivist didactic of excursions and to show up possibilities and future aspects for further research in the context of the didactic of excursions.

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