Publikationsserver der Universitätsbibliothek Marburg

Titel:Vergleich der remineralisierenden Wirkung von Zahnpasten mit unterschiedlichen Fluoridgehalten
Autor:Schmidt, Simeon
Weitere Beteiligte: Jablonski-Momeni, Anahita (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2022
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2022/0163
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2022-01632
DOI: https://doi.org/10.17192/z2022.0163
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Comparison of the remineralising effect of toothpastes with different fluoride contents
Publikationsdatum:2022-04-28
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
in vitro, Quantitative Lichtinduzierte Fluoreszenz (QLF), Fluorid, fluorescence loss, bioactive glass, Slurry,, QLF, pH-Cycling, bioaktives Glas, fluorid, ∆Q, caries, Remineralisation, remineralisation, ∆F, Demineralisation, ph-Cycling, bioaktive Zahnpaste

Zusammenfassung:
Vergleich der remineralisierenden Wirkung von Zahnpasten mit unterschiedlichen Fluoridgehalten Ziel: In der vorliegenden in-vitro-Studie wurde die remineralisierende Wirkung von fluoridhaltigen Zahnpasten mit unterschiedlichem Fluoridgehalt über einen Zeitraum von 90 Tagen analysiert. Das Ziel der in-vitro-Studie war, an demineralisierten Zahnproben eine Zahnpaste mit bioaktivem Glas und geringeren Fluoridgehalt mit handelsüblichen Zahnpasten auf ihren remineralisierenden Effekt zu untersuchen. Dabei sollte ein optimaler Fluoridgehalt in Zahnpasten ermittelt werden, die einen effektiven kariesprophylaktischen Schutz bewirken. Material und Methode: Für die Studie wurden gereinigte extrahierte Zähne verwendet. Die zu beurteilenden Flächen wurden poliert, die Zahnproben artifiziell demineralisiert und dadurch eine initiale Läsion erzeugt. Die Proben wurden in drei verschiedene Gruppen (A, B, C) á 15 Zahnproben unterteilt und drei Zahnpasten mit unterschiedlichem Fluoridgehalt zugeordnet: A) BioMin™ F – 530 ppm, B) Duraphat® 5 mg/g Zahnpasta – 5000 ppm und C) Colgate® Total Original – 1450 ppm. Die Zahnproben wurden während der gesamten Studie in einer Remineralisations-Lösung gelagert und durchliefen für 90 Tage ein pH-Cycling Modell. Dabei fand je zweimal täglich ein Säureangriff von zwei Minuten mit Milchsäure (pH = 4,6) und anschließend eine zweiminütige Simulation des Zähneputzens der Gruppen in ihrer jeweiligen Zahnpasten-Slurry statt. Die Messungen wurden mittels quantitativer lichtinduzierter Fluoreszenzmethode (QLF) vor und nach der Demineralisation sowie nach 7, 30, 60 und 90 Tagen durchgeführt. Die Zielgröße war der Fluoreszenzverlust/Fluoreszenzgewinn, gemessen am Referenzstandard QLF. Die Auswertung der Messbereiche der Zahnproben bezog sich auf die Analyse des Fluoreszenzverlustes (ΔF in %) und des Volumens der Läsion (ΔQ in % x px²). Statistik: Die Auswertung erfolgte mit dem statistischen Softwareprogramm MedCalc, Version 19.3.1. Die Normalverteilung wurde mit dem Shapiro-Wilk-Test überprüft. Für die unabhängigen Daten wurde der Kruskal-Wallis-Test und für die abhängigen Daten der Friedman-Test verwendet. Die Signifikanztests wurden mit der Post-hoc Analyse nach Dunn und Conover durchgeführt. Das Signifikanzniveau wurde auf α = 0,05 festgelegt. Ergebnisse: Der remineralisierende Effekt zwischen Gruppe A (530 ppm F) und Gruppe B (5000 ppm F) zeigte nach 90 Tagen keinen signifikanten Unterschied. Der remineralisierende Effekt bezogen auf ∆F war bei Gruppe A (530 ppm F) im Vergleich zu Gruppe C (1450 ppm F) nach 90 Tagen signifikant geringer (∆F: p = 0,019) und bezogen auf ∆Q ohne signifikanten Unterschied. Hinsichtlich des remineralisierenden Effekts gab es im Zeitverlauf nach 90 Tagen innerhalb von Gruppe A (530 ppm F) und Gruppe C (1450 ppm F) keinen signifikanten Unterschied. Der remineralisierende Effekt zeigte im Zeitverlauf nach 90 Tagen innerhalb von Gruppe B (5000 ppm F) eine signifikante Verbesserung (∆F: p = 0,039 – ∆Q: p = 0,005). Diskussion und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse führen zu der Schlussfolgerung, dass eine verbesserte Remineralisation auf einen höheren Fluoridgehalt der Zahnpasten zurückzuführen ist. Die Zahnpaste mit 5000 ppm F (Duraphat) zeigte nach 90 Tagen als einzige eine signifikante Verbesserung der Remineralisation. Demnach lässt sich sagen, dass die Zahnpaste mit dem höchsten Fluoridgehalt im untersuchten Zeitraum den effektivsten kariespräventiven Schutz zeigte. In den Gruppenvergleichen hatte die handelsübliche Zahnpaste mit 1450 ppm F (Colgate Total Original) einen signifikant höheren remineralisierenden Effekt im Vergleich zur Zahnpaste mit 530 ppm F (BioMin F) vorzuweisen. Die in dieser in-vitro-Studie erzielten Ergebnisse müssten nun durch weitere klinische Untersuchungen überprüft werden.


* Das Dokument ist im Internet frei zugänglich - Hinweise zu den Nutzungsrechten