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Titel:Zum Einfluss von Speichelkontamination und -Dekontamination auf die Dentinhaftung in Klasse-I-Kavitäten in vitro
Autor:Jansen, Maren
Weitere Beteiligte: Frankenberger, Roland (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2021
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2022/0018
DOI: https://doi.org/10.17192/z2022.0018
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2022-00187
DDC: Medizin
Titel (trans.):On the influence of saliva contamination and decontamination on dentin adhesion in Class I cavities in vitro
Publikationsdatum:2022-01-20
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Kontamination, Dekontamination, decontamination, tensile bond strength, adhesive, Mikrozugfestigkeitsuntersuchung, Zahnmedizin, Hybridschicht, Adhäsiv, microtensile strength testing, Dentistry, hybrid layer, Zughaftfestigkeit, contamination, Dentin, Komposit, Speichel, composite, dentin, saliva

Zusammenfassung:
Ziel dieser In-vitro Studie war es, den Einfluss von Speichelkontamination und –Dekontamination auf die Dentinhaftung von Prime&Bond active bei Klasse-I-Kavitäten, zu untersuchen. Materialien und Methoden: In dieser experimentellen In-vitro-Studie wurden 42 extrahierte kariesfreie menschli-che Weisheitszähne für die Präparation von Klasse-I-Kavitäten der Größe 5x5x4mm ausgewählt. Die Zähne wurden randomisiert auf sieben Gruppen mit jeweils 6 Zähnen (n=6) aufgeteilt. Die Gruppen unterschieden sich hinsichtlich der Speichelkontaminati-on bzw. -Dekontamination und Anwendungsdauer des Universaladhäsivs Prime&Bond active (PBa). Mit Ausnahme der Kontrollgruppe wurde bei allen Gruppen (1–6) für 10 Sekunden frischer humaner Speichel aufgetragen, anschließend wurde dieser bei Gruppe 1 getrocknet, bei Gruppe 2 mit Wasser und bei Gruppe 3 mit Alkohol dekon-taminiert. Anschließend wurde jeweils das PBa nach Herstellerangaben angewendet. Bei den Gruppen 4 und 5 wurde der Speichel getrocknet und die Anwendungsdauer einmal auf 60 Sekunden, bei Gruppe 5 auf zweimal 60 Sekunden verlängert. Das Uni-versaladhäsiv wurde bei Gruppe 6 ohne vorherige Dekontamination laut Herstelleran-gaben auf das speichelnasse Dentin appliziert. Im Anschluss wurden die Zähne nach mindestens 24stündiger Wasserlagerung bei Raumtemperatur mit einer wasserge-kühlten Diamantsäge zunächst in Scheiben und anschließend in Dentin-Komposit-Stäbchen im 90°-Winkel zum Interface gesägt. Anhand einer Mikrozugfestigkeitsun-tersuchung wurde die Haftfestigkeit der Prüfkörper bis zum Bruch untersucht. Die Ana-lyse des Interfaces zur Beurteilung des Frakturmusters erfolgte nach Besputterung der Dentinanteile mittels eines Rasterelektronenmikroskops. Ergebnisse und Beobachtungen: Die Kontrollgruppe wies im Unterschied zu den mit Speichel kontaminierten Gruppen die signifikant größte Zughaftfestigkeit auf (p<0.05). Bei den Gruppen 4 und 5, bei denen die Anwendungsdauer und Anzahl der Applikationsschritte erhöht wurden, konnte die zweithöchste Haftkraft nachgewiesen werden (p<0.05). Den Ausgangswert erreichten sie jedoch nicht. Gruppe 3 und 4 hatten auch nach Dekontamination signifi-kant geringere Haftwerte (p<0.05). Wobei sich die Art der Dekontamination nicht sig-nifikant unterschied (p>0.05). In dieser Studie konnte zudem nachgewiesen werden, dass die Haftwerte nach der Applikation von PBa auf getrockneten Speichel, ebenso wie nach der Applikation auf nass belassenen Speichel, am geringsten ausfielen (p<0.05). Schlussfolgerung: Aus den Ergebnissen dieser In-vitro-Studie kann abgeleitet werden, dass die Zughaft-festigkeit des Universaladhäsivs Prime&Bond active, nach der Kontamination mit Speichel und der Anwendung des Adhäsivs laut Herstellerangaben, geringer ist, als bei der Anwendung ohne Speichelkontamination. Eine Erhöhung der Anwendungsdauer, als auch die Anzahl der Applikationszyklen von PBa, wirken sich positiv auf die Haft-kraft aus, ohne jedoch den Ausgangswert zu erreichen. Die Dekontamination der Den-tinoberfläche durch Absprühen oder Abwaschen nach Speichelkontamination ist der Weiterverarbeitung ohne vorherige Reinigung vorzuziehen.


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