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Titel:Gesundheitsökonomische Evaluationen in der Primärversorgung
Autor:Wenzel, Roman
Weitere Beteiligte: Becker, Annette (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2021
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0393
DOI: https://doi.org/10.17192/z2021.0393
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2021-03932
DDC:610 Medizin
Titel (trans.):Economic Evaluation in Primary Care
Publikationsdatum:2021-12-02
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Economic Evaluation, Primary Care, Primärversorgung, Gesundheitsökonomie, Allgemeinmedizin

Zusammenfassung:
Hintergrund: Unser Gesundheitssystem muss sich in Zukunft neuen Herausforderung stellen. Es liegt in der Verantwortung der Entscheider im Gesundheitswesen und in der Verantwortung der Ärzte, die limitierten Mittel möglichst kosteneffektiv zu nutzen. Vor diesem Hintergrund ist eine Übersicht über gesundheitsökonomische Evaluationen im Setting der Primärversorgung notwendig. Methoden: Studien wurden mittels einer systematischen Suche in Pubmed und der National Health Service Economic Evaluation Darabase bis 2016 identifiziert. Diese Studien wurden von zwei unabhängigen Reviewern ein- oder ausgeschlossen und anschließend kategorisiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden 384 Studien für gesundheitsökonomische Evaluationen in der Primärversorgung ermittelt. Im zeitlichen Trend war eine kontinuierliche Zunahme an Erscheinungen erkennbar. Mit 71,61% waren Cost-Effectiveness-Analysen insgesamt am meisten vertreten. Die Nationen, auf die sich die Interventionen am häufigsten bezogen, sind Großbritannien (37,8 %), die USA (16,1 %) und die Niederlande (10,4%). Therapeutische Interventionen mit 48,4% wurden häufig evaluiert. Psychische (22,1%) und Kardiovaskuläre (14,6%) Themen mit bildeten die Schwerpunkte im Bereich der vertretenen Krankheitsbilder. Schlussfolgerungen: Gesundheitsökonomische Evaluationen von Maßnahmen und Strukturen der Primärversorgung haben in den letzten Jahren international deutlich an Bedeutung gewonnen. Forschungsstarke Länder sind in diesem Kontext häufig solche, deren Primärversorgung stark ausgebildet ist. Der Stellenwert gesundheitsökonomischer Evaluationen in der Primärversorgung Deutschlands ist gering. Hoch relevante und dringend notwendige Studien zu vielen primärärztlichen Fragestellungen sind kaum vorhanden. Weitere Arbeiten im Anschluss an dieses Dissertationsprojekt müssen der Verifikation der hier geäußerten Hypothesen in qualitativen und quantiativen Anschlussstudien dienen, die methodische Umsetzung der untersuchten Studien in ausgewählten Bereiche und Fragestellungen prüfen und den in dieser Studie aufgezeigten Entwicklungstrend weiter verfolgen.


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