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Titel:Mittelfristige Ergebnisse eine zellfreien Implantates aus Polyurethan
Autor:Pollkläsener, Linda
Weitere Beteiligte: Schüttler, K.-F. (PD Dr. med.)
Veröffentlicht:2020
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2021/0017
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2021-00179
DOI: https://doi.org/10.17192/z2021.0017
DDC: Medizin
Publikationsdatum:2021-01-21
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
Meniskusläsion, Meniskusimplantat aus Polyurethan, meniscus, Meniskusverletztung, Gonarthrose, postmeniscal-syndrom, Actifit, meniscal leasion, Actifit-Scaffolds, Postmeniskeketomie Syndrom, polyurethane meniscal implant, Meniskus, Meniskusimplantat

Zusammenfassung:
Es fehlen Informationen über mittelfristige Ergebnisse von Actifit®- Implantaten, die zuvor zu einer Schmerzreduktion und einer verbesserten Kniefunktion führten. Ziel dieser Arbeit war es die klinischen und radiologischen Ergebnisse sechs Jahre nach Implantation eines zellfreien Implantates aus Polyurethan zu evaluieren. 18 Patienten erhielten arthroskopisch ein Actifit®- Meniskusimplantat aus Polyurethan (Orteq Sports Medicine, London, UK). Alle Patienten litten an einem Postmeniskektomie-Syndrom. Die Ergebnisse wurden nach sechs Monaten, einem Jahr sowie nach zwei, vier und sechs Jahren evaluiert. Die klinischen Ergebnisse wurden anhand von etablierten Klassifikationen beurteilt (KOOS, KSS, UCLA Activity Scale, VAS). Zur Beurteilung der Morphologie des Implantates, des regenerierten Gewebes, des Knorpelstatus sowie von Entzündungsreaktionen wurde ein MRT nach sechs Monaten, einem, zwei, vier und sechs Jahren durchgeführt. Ein Patient schied aus der Studie aus. Vier Patienten gingen im Verlauf der Nachuntersuchung verloren. Der Altersdurchschnitt der Probanden war 36,9 Jahre (24-52 Jahre). Nach sechs Jahren konnte eine signifikante Schmerzreduktion im VAS-Score und signifikant verbesserter Knie- und Funktions-Scores im KSS verglichen mit den präoperativen Werten gemessen werden (Mittelwerte: 5 vs.1 p=0,001; 65,2 vs. 82,9 p=0,001; 66 vs. 95 p=0,001). Zudem zeigte sich eine signifikante Steigerung der sportlichen Aktivität im UCLA bis hin zum Wettkampfsport (5,4 vs. 7,6 p=0,007).Im KOOS ließen sich signifikante Verbesserung für Schmerzreduktion, Aktivität im Alltag, Sport und Lebensqualität im Vergleich mit den präoperativen Werten evaluieren (7 vs. 92 p= 0,001; 52,8 vs. 91 p=0,001; 26,2 vs. 79,8 p=0,001; 28,1 vs. 74 p=0,001). Für die Subklasse Symptome ließ sich kein signifikanter Unterschied nachweisen (Mittelwert 3,3 ±18 p=0,562). Wir müssen über einen Therapieversager (7,6% n=13) berichten, welcher eine hohe tibiale Osteotomie zwischen der vier und sechs Jahreskontrolle erhielt. Der Knorpelstatus blieb mittelfristig konstant verglichen mit den präoperativen Voruntersuchungen. Das MRT zeigte verkleinerte Implantate mit einem hyperintensen Signal und vier vollständig resorbierte Implantate. Es präsentierten sich vier Extrusionen, vier diffuse Knochenläsionen und drei Synovitiden im MRT. Eine Knochenläsion korrelierte mit einer signifikanten klinischen Verschlechterung im KOOS (KOSS-Gesamt: 93 vs.57; p=0,04) verglichen zu der vier Jahreskontrolle. Da der Proband an Wettkampfsportarten teilnahm, sollten Patienten über mögliche Konsequenzen informiert werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Actifit®-Implantat zu einer Schmerzreduktion und erhaltener Kniefunktion beiträgt.


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