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Titel:Lebensqualitätserhebung nach bariatrischer Chirurgie
Autor:Schmudde, Anna Martina
Weitere Beteiligte: Greger, Bernd (Prof. Dr. Dr. )
Veröffentlicht:2019
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2019/0332
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2019-03326
DOI: https://doi.org/10.17192/z2019.0332
DDC:610 Medizin
Publikationsdatum:2019-07-11
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

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Zusammenfassung:
In den letzten Jahrzehnten ist eine deutliche Zunahme der Adipositas in der deutschen Bevölkerung zu erkennen. In diesem Zusammenhang steigt auch die Bedeutung der Adipositaschirurgie, da sie sich immer wieder als effektive Methode zur nachhaltigen Gewichtsreduktion bewährt. Im Jahr 2006 wurde die bariatrische Chirurgie im Klinikum Lichtenfels zum festen Themenschwerpunkt der Allgemeinchirurgischen Abteilung, hier wurden in der Folge umfassende Erfahrungen gesammelt. Die Ergebnisse von 59 Operationen zwischen 2006 und 3/2014 sollten nun im Rahmen der vorliegenden Arbeit und in Hinblick auf die Entwicklung der postoperativen Lebensqualität wissenschaftlich ausgewertet werden. Basis war eine Patientenbefragung, in deren Rahmen 36 Patienten verwertbare Ergebnisse ablieferten. Die teilnehmenden Patienten hatten sich vorrangig (83%) einer Magenbypass-Operation unterzogen, wobei Frauen mit 61,1% in der Überzahl waren. Zum Zeitpunkt der Operation betrugen das Durchschnittsalter 47 Jahre und der Durchschnitts-BMI 50,32 kg/m² (Bypass) bzw. 55,40 kg/m² (Schlauchmagen). Zum Zeitpunkt der Befragung, die durchschnittlich 36,1 Monate nach der Operation erfolgte, waren diese Werte auf 34,30 kg/m² bzw. 40,79 kg/m² gesunken, wobei fast 20% der Patienten unter 30 kg/m² lagen und somit nicht mehr als adipös galten. Bezüglich der abgefragten Begleiterkrankungen, arterielle Hypertonie und Diabetes mellitus Typ II, Belastungsdyspnoe und Schlafapnoe, Rückenschmerz und Gelenkprobleme berichteten die Probanden – abgesehen von einzelnen Ausnahmen – von positiven oder zumindest neutralen Entwicklungen. Die weiterführenden Abfragen zur Lebensqualität erbrachten weniger homogene Ergebnisse, die einer weiterführenden Beurteilung anhand der Vergleichsliteratur bedurften. Diese vergleichende Beurteilung der Ergebnisse war ein wesentliches Ziel der Diskussion. Dabei zeigte sich in allen Fällen, dass sich die Ergebnisse im Rahmen der in der Literatur beschriebenen Entwicklungen bewegen. Es lässt sich also festhalten, dass die Durchführung der bariatrischen Behandlungen auch in ländlichen Krankenhäusern, wie dem Klinikum Lichtenfels möglich und sinnvoll ist. Trotz der geringen Zahl an Patienten wurde der Versuch unternommen, die Entwicklung der Lebensqualität in Abhängigkeit von der durchgeführten Behandlung zu diskutieren. Hier zeigten sich aber keine belastbaren Unterschiede. In beiden diskutierten Fällen stellten sich die Operationen aber als Gewinn für den Patienten dar. Besonders die wichtige Entwicklung von Stimmungslage und allgemeinem Gesundheitszustand wurde von der Mehrheit der Patienten positiv beurteilt. Für fortführende Studien konnten verschiedene methodische und inhaltliche Schlussfolgerungen gezogen werden. So wurde deutlich, dass einzelne Fragen einer größeren Anzahl an Patienten bedürfen und, dass die Objektivierbarkeit der Daten verbessert werden muss.


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