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Titel:Untersuchung und Vergleich der Papillenmorphologie bei Kindern mit hoher Hyperopie mit dem Heidelberg Retina Tomographen (HRT II) und der optischen Kohärenztomographie (RTVue 100)
Autor:Brauer, Vanessa
Weitere Beteiligte: Sekundo, Walter (Univ-Prof. Dr. med.)
Veröffentlicht:2016
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2017/0457
DOI: https://doi.org/10.17192/z2017.0457
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2017-04575
DDC: Medizin
Titel (trans.):Investigation and comparison of the optic disc morphology in children with high hyperopia using Heidelberg retina tomography (HRT II) and optical coherence tomography (RTVue 100)
Publikationsdatum:2017-09-07
Lizenz:https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/4.0

Dokument

Schlagwörter:
hyperopia, HRT, bildgebende Verfahren, imaging methods, Kinder, children, Hyperopie, RNFL, OCT, Hyperopie, Papillenmorphologie, optic disc, Papille

Zusammenfassung:
Ziel der Arbeit Das Thema der vorliegenden Arbeit ist die Untersuchung und Vergleich der Papillenmorphologie und der Nervenfaserschichtdicke bei Kindern mit hoher Hyperopie (Weitsichtigkeit) im Vergleich zu Kindern mit geringer Hyperopie und Emmetropie (Normalsichtigkeit) mit dem Heidelberg Retina Tomographen (HRT II) und der optischen Kohärenztomographie (OCT, RTVue 100). Der Zusammenhang der erhobenen Papillenparametern mit dem Alter, dem sphärischen Äquivalent und der Bulbuslänge wurde untersucht. Bisher wurde noch kein Vergleich der beiden Messverfahren in Bezug auf die Papillenparameter bei Kindern mit hoher Hyperopie durchgeführt. Probanden und Methoden Rekrutiert wurden Kinder im Alter von 6 - 17 Jahren, die Patienten der Sehschule der Universitätsaugenklinik Marburg waren und bis auf einen Refraktionsfehler und einen Strabismus keine weiteren Augen- oder Allgemeinerkrankungen aufwiesen. Insgesamt wurden 68 Probanden in die Studie aufgenommen. Nach diversen allgemeinen Augenuntersuchungen inklusive der Refraktion in Zykloplegie erfolgten die speziellen Untersuchungen, wie die Messung der Augenlänge mit dem IOL-Master und die Untersuchung der Papillenmorphologie und der peripapillären Nervenfaserschicht bei erweiterten Pupillen mit dem Heidelberg Retina Tomographen (HRT II) und der optischen Kohärenztomographie (RTVue 100). Die Kinder wurden nach ihrer Refraktion in 2 Gruppen aufgeteilt. Die Gruppe E (Kinder mit Emmetropie und geringer Hyperopie: SÄ ≥ -1 dpt und SÄ < 3 dpt) enthielt insgesamt 37 Probanden und die Gruppe H (Kinder mit hoher Hyperopie: SÄ ≥ 3 dpt) enthielt insgesamt 31 Probanden. Die statistische Auswertung erfolgte mit „SPSS“ Version 22 (SPSS Inc., Chicago, Illinois, USA), „R Commander“ Version 1.8-1 und „R“ Version 2.14.1. Ergebnisse Unterschiede zwischen Kindern mit hoher Hyperopie und Emmetropie zeigten sich in unserer Studie sowohl bei der OCT, als auch bei dem HRT II. Insgesamt fand sich in der Gruppe H eine signifikant geringere Bulbuslänge, als in der Gruppe E. Je älter die Kinder waren, desto größer war die Bulbuslänge bei den emmetropen Kindern. In der Gruppe H ließ sich weder eine Korrelation des Alters mit dem sphärischen Äquivalent noch mit der Bulbuslänge feststellen. Bei den Messungen der RNFL-Dicke mit dem OCT fanden sich in unserer Studie zwischen den beiden Gruppen signifikante Unterschiede im Bereich des inferioren Areals und des inferior-half Areals. Es bestand kein signifikanter Unterschied im Bereich des superioren, temporalen, nasalen und des superior-half Areals. Bei den OCT-Parametern der RNFL zeigt sich in unserer Studie sowohl in der Gruppe E, als auch in der Gruppe H keine Korrelation mit dem Alter. Eine Korrelation zwischen dem sphärischen Äquivalent der Probanden und der RNFL zeigte sich in unserer Studie ebenfalls nicht. Die Bulbuslänge korrelierte signifikant negativ mit der RNFL unserer gesamten Probanden (Gruppe EH). Je länger der Bulbus, desto geringer war die RNFL-Dicke im inferioren, superior-half und inferior-half Areal. Bei den in unserer Studie erhobenen HRT-Parametern, ließen sich signifikante Unterschiede im Bereich der Papillenfläche, der Exkavationsfläche, des Exkavationsvolumens, des Flächenquotienten (C/D Ratio), der linearen C/D Ratio, der mittleren Exkavationstiefe und der maximalen Exkavationstiefe zwischen den beiden Gruppen (E und H) feststellen. Es bestanden keine signifikanten Unterschiede im Bereich der Randsaumfläche, des Randsaumvolumens, der Exkavationsform, der Höhenvariation der Kontur, der RNFL-Dicke, des RNFL-Querschnitts, der Referenzhöhe, der Topographie, der FSM und der RB. Bei der Korrelation zwischen dem Alter der Probanden und den einzelnen stereometrischen Parametern des Sehnervenkopfes gemessen mit dem HRT zeigte sich in der Gruppe E eine signifikant positive Korrelation mit der Exkavationsform und eine signifikant negative Korrelation mit der Topographie SD und der FSM. In der Gruppe H in unserer Studie bestand lediglich eine signifikant positive Korrelation des Alters der Probanden mit der Topographie SD. Es bestanden signifikant negative Korrelationen zwischen dem sphärischen Äquivalent unserer gesamten Probanden (Gruppe EH) und einzelnen stereometrischen HRTParametern des Sehnervenkopfes. Je höher das sphärische Äquivalent war, desto kleiner war die Exkavationsfläche, das Exkavationsvolumen, der Flächenquotient (C/D Ratio), die Lineare C/D Ratio, die mittlere Exkavationstiefe, die maximale Exkavationstiefe und der RNFL-Querschnitt. In Bezug auf die einzelnen stereometrischen Parameter des Sehnervenkopfes gemessen mit dem HRT zeigten sich in unserer Studie mit der Bulbuslänge bei unseren gesamten Probanden (Gruppen EH) signifikant positive Korrelationen. Je größer der Bulbus, desto größer war die Exkavationsfläche, das Exkavationsvolumen, der Flächenquotient (C/D Ratio), die Lineare C/D Ratio und die Mittlere Exkavationstiefe. Diskussion Die Untersuchung mit der OCT zeigte insgesamt weniger Unterschiede zwischen den Hyperopen und Emmetropen, als die Untersuchung mit dem HRT, was auf die Bedeutung der HRT Untersuchung bei Hyperopen hinweist. Die Papillen in hoch hyperopen Augen sind im Durchschnitt mehr gedrängt und kleiner im Durchmesser. Das Randsaumvolumen ist jedoch vergleichbar mit emmetropen Augen, was zu einer vermehrten Prominenz der hyperopen Papillen führt. In der Zukunft sollten größere Patientengruppen mit Hyperopie und Emmetropie mit HRT und OCT untersucht werden, um Normwerte für Kinder zu erstellen und somit Pathologien frühzeitig erkennen zu können.


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