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Titel:Differentielle Regulation der postprandialen Jejunummotilität des Menschen durch CCK und durch das cholinerge Nervensystem
Autor:Böker, Kornelia
Weitere Beteiligte: Katschinski, Martin (Prof. Dr.)
Veröffentlicht:2003
URI:https://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2004/0222
DOI: https://doi.org/10.17192/z2004.0222
URN: urn:nbn:de:hebis:04-z2004-02221
DDC: Medizin
Titel (trans.):Differential Regulation of Postprandial Human Jejunal Motility by CCK and the Cholinergic System
Publikationsdatum:2004-04-20
Lizenz:https://rightsstatements.org/vocab/InC-NC/1.0/

Dokument

Schlagwörter:
Motility, Cholecystokinin, Loxiglumid , H2-Transit, CCK-A Rezeptor, Lactulose, Acetylcholinrezep, Postprandial ,, Motilität, Atropine, Loxiglumide , Manometry, Atropin , Placebo, Gastrointestinales Hormon , Gastrointestinaltrakt, Leerdarm

Zusammenfassung:
Zusammenfassung der Promotionsarbeit: Differentielle Regulation der Postprandialen Jejunummotilität des Menschen durch CCK und durch das cholinerge Nervensystem Diese Studie untersuchte die Bedeutung des endogenen CCK und des cholinergen neuralen Inputs als physiologische Regulatoren der postprandialen Jejunummotilität und des Dünndarmtransits. Dazu wurden CCKA-Rezeptoren und muskarinerge Rezeptoren mit ihren entsprechenden spezifischen Antagonisten Loxiglumid und Atropin blockiert. Methodik: 9 gesunde männliche Probanden wurden an drei verschiedenen Tagen in randomisierter Reihenfolge unter Einfluss von a) NaCl 0,9%, b) Atropin [5µg / (kg KG x h)] und c) Loxiglumid [10 mg / (kg KG x h)] untersucht. Nach einer interdigestiven Periode von mindestens 20 Minuten wurde eine flüssige Mahlzeit (49% Kohlenhydrate, 35% Fett und 16% Eiweiß) für 240 Minuten mit 2,5 kcal pro Minute durch das proximalste Seitenloch des Manometriekatheters (8 Messpunkte mit 2 cm Zwischenabstand) unmittelbar distal des Treitz?schen Bandes perfundiert. Der Dünndarmtransit wurde mit dem H2-Atemtest (intrajejunaler Bolus von 15 g Lactulose) bestimmt. Ergebnisse: Mittelwert ± SEM ; * : p < 0,05 vs NaCl 0,9% ; # : p< 0,01 Loxiglumid vs Atropin. Die Angaben zu den Messergebnisse erfolgen nachfolgender Reihenfolge der Parameter: NaCL ; Atropin ; Loxiglumid. Summe der Kontraktionen / 240 min: 5434 ±568 ; 5140 ± 768 ; 3414 ± 629*#. mittlere Amplitude (mmHg): 18,9 ± 0,9 ; 23,9 ± 1,1* ; 16,3 ± 1,0 *#. Mittlere Dauer (sek) : 3,7 ± 0,2 ; 3,4 ± 0,1* ; 3,2 ± 0,1*. Motilitätsindex (mmHg x sek/240 min): 229248 ± 28446 ; 261446 ± 46120 ; 117587 ± 30879*#. summe der progressive fortgeleiteten Peaks / 240 min: 3957 ± 448 ; 2798 ± 522* ; 1824 ± 479*. % progressiver Peaks / 240 min: 58,7 ± 2,4 ; 40,2 ± 3,2* ; 39,8± 4,4*. Summe der Fortleitungen über 2 cm: 920 ± 107 ; 785 ± 147 ; 505 ± 130*. Summe der Fortleitungen über 4 ? 6 cm: 423 ± 50 ; 266 ± 56* ; 180 ± 59*. Summe der Fortleitungen über 8 ? 12cm: 117 ± 24 ; 61 ± 10* ; 37 ± 10*. Intestinale Transitzeit (min): 54,4 ± 11,3 ; 123,3 ± 24,8* ; 164,4 ± 24,1*. Diskussion: Beide, das endogene und der cholinerge neurale Input, sind wichtige Determinaten des intestinalen Transits, jedoch beeinflussen sie die postprandiale Jejunummotilität unterschiedlich. Das CCK ist ein wichtiger stimulatorischer Regulator der Aktivität (Frequenz, Amplitude, Dauer) und der zeitlichen und räumlichen Organisation (Fortleitung) der Kontraktionen. Der cholinerge Input stimuliert demgegenüber die Aktivität der Motilität nicht relevant, ist aber entscheidend für die Wellenfortleitung, besonders über lange Strecken. Der Dünndarmtransit hängt eindeutig mehr von der Organisation als von der Aktivität des Motilitätsmusters ab. Die differentiellen Effekte von Atropin und Loxiglumid sprechen dafür, dass CCK am Jejunum primär über CCKA-Rezeptoren auf der glatten Muskulatur statt über Rezeptoren auf cholinergen Neuronen wirkt.


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