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City oder Suburb - Wohnoptionen für Familien im gesellschaftlichen Wandel : untersucht in Düsseldorf-Innenstadt und Neuss-Allerheiligen = City or suburb - options in settlement structure for families in time of change : researched in Düsseldorf and Neuss-Allerheiligen



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Inken Tintemann

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2015

ReihePT_Materialien ; 35


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2015


Genehmigende Fakultät
Fak02

Hauptberichter/Gutachter
;

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2015-10-13

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-rwth-2015-071474
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/561933/files/561933.pdf
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/561933/files/561933.pdf?subformat=pdfa

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung (212110)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Architektur (frei) ; Familien (frei) ; Wohnen (frei) ; Gender (frei) ; Zeitgerechtigkeit (frei) ; Spätmoderne (frei) ; Gesellschaftswandel (frei) ; Stadtentwicklung (frei) ; Bestandsentwicklung (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 720

Kurzfassung
Gesellschaften und Volksökonomien wandeln sich und mit ihnen Anforderungen, Wohnvorstellungen und Wohnoptionen der Haushalte. Als Keimzelle der Gesellschaft bedürfen gerade Familien mit Kindern besonderer Aufmerksamkeit. Sie befinden sich in einer extremen Lebenslage, die durch die Fürsorgepflicht der Eltern und Unmündigkeit der Kinder mit eingeschränkten Handlungsspielräumen verbunden ist. Es handelt sich um einen Haushaltstyp mit speziellen Merkmalen und Bedürfnissen sowie sich daraus ergebenden Anforderungen an das Wohnumfeld. Veränderungen der Rahmenbedingungen durch Wandlungsvorgänge in der Gesellschaft können beson-ders für familiale Lebensformen mit erheblichen Auswirkungen verbunden sein. Gerade die Wohnsituation spielt, da hier ein Grundbedürfnis berührt wird, eine wichtige Rolle. Der in Deutschland stattfindende Umbruch von der fordistischen zur spätmodernen Gesellschaft lässt besondere Auswirkungen auf die Wohnoptionen für Familien vermuten. Der Fordismus ist mit einem klaren Rollenbild, Familienmodell und Wohnleitbild verknüpft. Diese zentralen Merkmale dürften gleichfalls Wandlungsprozessen unterliegen und die Frage nach künftigen Anforderungen, Wohnqualitäten und Wohnleitbildern aufwerfen. Nachdem lange Zeit das suburbane Wohnleitbild für Familien als gesellschaftlicher Konsens galt, werden insbesondere urbane Wohnlagen als neue Wohnoption für Familien diskutiert, weil verdichteten Siedlungsstrukturen mehr „Zeitgerechtigkeit“ nachgesagt wird. Zeitmangel kennzeichnet die spätmoderne Familie in besondere Weise, vor allem das Erfordernis der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Trotz wahrnehmbar vermehrter Präsenz von Familien in den Städten weisen Statistiken auf eine anhaltende Abwanderung von Familien in den suburbanen Raum hin. Da beiden Siedlungsstrukturtypen in fachlichen Diskursen Eignungen zugesprochen werden, lautet die der Untersuchung zu Grunde liegende Hypothese: Die Qualitäten eines Wohnstandortes für Familien lassen sich nicht mehr als universelles Leitbild zusammenfassen, sondern entstehen im Zusammenspiel von individuellen und haushaltstypischen Anforderungen der nachfragenden Familien und den Möglichkeiten, die sich aus den Siedlungsstrukturen ergeben. In Teil A der Arbeit wird der Untersuchungsgegenstand „Haushaltstyp Familie“ definiert und in seinen unterschiedlichen Dimensionen näher beleuchtet. Auch die Ausprägungen der spätmodernen Gesellschaft mit besonderen Folgen für Familien werden näher beschrieben. Merkmale, die den Haushaltstyp Familie charakterisieren und von anderen Haushaltstypen abgrenzen, sowie die Anforderungen der unterschiedlichen Mitglieder innerhalb einer Familie werden zusammengestellt. Hinzu kommen Parameter zur Bewertung der Zeitgerechtigkeit von Siedlungsstrukturen. Der daraus entwickelte Anforderungskatalog, bestehend aus qualitativen Aspekten (z.B. Verkehrsberuhigung) quantitativen Aspekten (z.B. Wohnungsgröße) und zeitsparenden Bewältigungsstrategien (z.B. durch Flexibilisierung, Externalisierung, Entgrenzung), ist Grundlage für eine Matrix, mit deren Hilfe Gebäudetypologien und Siedlungsstrukturen exemplarisch verglichen werden können. Teil B umfasst den empirischen Bereich der Untersuchung mit einer Befragung von Familien an den exemplarischen Wohnstandorten Düsseldorf-Innenstadt und Neuss-Allerheiligen. Die Datengrundlage ist mit explorativen Methoden von Familien erhoben worden, die mit ausschließlich berufstätigen Eltern der spätmodernen Lebenswelt zuzurechnen sind. Die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner waren aufgefordert, Auskunft über Wanderungsmotive, Wohnsituation, Alltagspraktiken und Lebensqualität an ihrem Wohnstandort zu geben. Die Aussagen wurden systematisiert dargestellt, Themenschwerpunkten zugeordnet und ausgewertet. Teil C fasst die Ergebnisse der Studie zusammen. Als zentrales Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich die Wohnstandortentscheidungen der Familien zwar an Leitvorstellungen orientieren, diese aber nicht mehr obligatorischen, sondern optionalen Charakter haben. Das Spektrum an Optionen erweitert sich. Es kristallisiert sich demnach kein neues Leitbild im Sinne einer ideologischen Vorgabe heraus, vielmehr wählen Familien ihren Wohnstandort auf Grund präferierter Lebensstile, interpretieren die räumlichen Gegebenheiten nach ihren Anforderungen und substituieren Defizite der Raumstruktur durch passende Bewältigungsstrategien, die für beide Siedlungsstrukturtypen der Untersuchung identifiziert werden konnten. Sowohl für urbane als auch für suburbane Standorte konnten Wohnqualitäten für Familien ermittelt werden, die nicht individuellen, sondern strukturellen Ursprungs sind und sich damit auf andere Standorte übertragen lassen. Beispiel hierfür ist der „Heimvorteil“ im suburbanen Raum, wo verlässliche soziale Netzwerke gefördert werden, weil die aktuelle Elterngeneration selber vielfach im suburbanen Raum aufgewachsen ist bzw. man dort Wohnraum für das Zusammenleben mehrere Generationen findet. Aber auch urbane Lagen haben Stärken, z.B. durch einen „Flatrate-City“-Charakter, der Familien für ihre Vielzahl an Aktivitäten größere und flexibler nutzbare Zeitfenster öffnet. Der Mangel an privatem Raumangebot wird durch die Bespielung öffentlicher Räume und besonderer Orte ausgeglichen, wo sich „Gleichgesinnte“ finden und Kontakte knüpfen. Aus den Ergebnissen konnten Handlungsempfehlungen für Planungsverantwortliche abgeleitet werden, deren Auftrag es ist, die Bevölkerung – insbesondere Familien – angemessen und zeitgemäß mit Wohnraum zu versorgen.

Social and economic changes provoke changes in housing needs, aspirations and options. Families with children, who constitute the germ cells at the nucleus of society, are owed particular attention in this respect. Because parents are bound by their caring duties during the children's minority, they are subject to a number of restraints and exigencies as regards their choice of living environment. These kinds of households, therefore, have many special characteristics and needs which may be strongly affected by changes in their local environment which in turn affect their everyday life. In Germany, the shift from Fordism, with its prescribed role models, family structure and living patterns, into Late Modern Society, in which these patterns are seen to have evolved and changed, has been seen to have impacted on families' housing options. Suburban lifestyle has been regarded as the dominant pattern for decades; now urban environments are being discussed as suitable options for families as they are seen to provide more timely opportunities for enmeshing child rearing and career. Although in fact there is a certain awareness of families in inner city areas, official statistics continue to indicate that families are still moving to the outskirts. The thesis postulated for this study implies that the mobility of families is not in fact dictated by dominant pattern but rather by their individual lifestyle choices, as well as their typical needs and the quality of the settlement structures (open to them). Part A of the thesis defines “family” more precisely and explains the different dimensions of family life (parameters?) including individual needs of the individual members, effects of social change, and typical strategies for dealing with constraints. They can be separated into qualitative, (e.g. traffic abatement) quantitative, (e.g. number of rooms), and time management aspects, (e.g. saving time thanks to structures for improving flexibility, for externalizing and rationalizing). The results lead to a kind of catalogue of requirements. This catalogue serves for a matrix that allows comparison between different types of settlement structure and examination of their fitness for families. Part B presents the explorative section of the research. Duesseldorf and Neuss-Allerheiligen were chosen as examples of urban and suburban structures. In both places, families were selected for interviews from Late Modern Society - social types with both parents working. They were asked about their motivation in choosing the areas they lived in at present, about their housing situation and about their daily routines and on-site time management. Their answers have been described, systematized in theme complexes and analysed. Part C contains the conclusions of the research. One significant result is the evident increase of options, because urban as well as suburban settlement structures evidently provide opportunities for good living conditions. Families are interpreting spaces in new ways, modifying their functions and making them fit. Thus the importance of pattern is giving way to the superimposition of individual lifestyles. An ex-ample of the strengths of the suburban choice is the “home advantage” As many of the parents in the study grew up in suburban settings themselves, they are able to draw on a good supporting network, (friends, grandparents and their neighbors). Some even venture into establishing “multi-generational” households in a developing area. A strength of the urban ambiance is a certain “flatrate-city-character,” which allows parents the flexibility to open larger windows of time in their daily schedules allowing for more opportunities for their multiple activities. Furthermore, cities offer specialized locations for like-minded persons to share, where everyday life can be extended into public space and social networks developed in this way. The results of this research conclude with recommendations for action in the field of town planning, because one of the most important challenges for those responsible for communal planning is to provide attractive and suitable living spaces - especially for families.

OpenAccess:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT018830396

Interne Identnummern
RWTH-2015-07147
Datensatz-ID: 561933

Beteiligte Länder
Germany

 GO


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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Publication server / Open Access
Faculty of Architecture (Fac.2)
Public records
Publications database
212110

 Record created 2015-12-02, last modified 2023-04-08