h1

h2

h3

h4

h5
h6
http://join2-wiki.gsi.de/foswiki/pub/Main/Artwork/join2_logo100x88.png

Vom Industrieareal zum Stadtteil: Zürich West - Räumliche Transformationen – Planungsprozesse – Raum(um)nutzung = Change from the industrial area to an urban district: Zurich West - Spatial transformations – planning processes – conversion in use



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Fee Natalie Thissen

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2015

ReihePT_Materialien ; 34


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2015


Genehmigende Fakultät
Fak02

Hauptberichter/Gutachter
;

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2015-07-16

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-rwth-2015-052523
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/538378/files/538378.pdf
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/538378/files/538378.pdf?subformat=pdfa

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung (212110)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Architektur (frei) ; Zürich West (frei) ; Stadtumbau (frei) ; Planungsprozesse (frei) ; Kreativwirtschaft (frei) ; Stadtmarketing (frei) ; Industrieareal (frei) ; innerstädtische Brachflächen (frei) ; Umnutzung (frei) ; Raumaneignung (frei) ; Redevelopment (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 720

Kurzfassung
Die Dissertation „Vom Industrieareal zum Stadtteil : Zürich West. Räumliche Transformation - Planungsprozesse - Raum(um)nutzung” befasst sich mit den Verläufen der Entwicklung innerstädtischer Brachflächen. Am Beispiel des Entwicklungsgebietes Zürich West wurden 1. räumliche Transformationen, 2. Planungsprozesse und 3. Formen der Raum(um)nutzung und -aneignung in den Blick genommen und Zusammenhänge zwischen den Entwicklungen aufgezeigt. Mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel der 80er-Jahre kam es in zahlreichen Städten in den Industriestaaten zur Stilllegung oder Abwanderung der Industrie. Diese Veränderung resultiert in gebietsweisen ‒ infrastrukturellen und funktionalen ‒ Transformationen brachliegender Bestandsflächen. Aufgrund der Fülle an Umstrukturierungen sind Dokumentationen und Literatur umfangreich. Dennoch bezieht sich die aktuelle wissenschaftliche Auseinandersetzung überwiegend auf einzelne Projekte oder Aspekte der Entwicklungen. Um das Wissen über die dyna-mischen und vielschichtigen Verläufe der Veränderungsprozesse zu erweitern, ist es notwendig, ihre längerfristige Entwicklung nachzuvollziehen und abzubilden. Die Veränderungsprozesse in Zürich West werden daher über einen Zeitraum von fünfundzwanzig Jahren, angefangen um 1990, untersucht. Das Fallbeispiel definiert ein Entwicklungsgebiet im Westen der Stadt Zürich, das sich durch politische, wirtschaftliche, räumliche und gesellschaftliche Veränderungen vom ehemaligen Industriegebiet zu einem neuen Stadtteil Zürichs gewandelt hat. Basierend auf einer Quellen- und Dokumentenrecherche, anhand von Interviews mit Stadtplanern und Architekten und der angewandten Methode „Mapping” wurde die städtebauliche Entwicklung des Gebietes betrachtet. Leitfadengestützte Interviews mit Experten aus Politik, Wirtschaft und Planung, verbunden mit einer weiteren Literaturauswertung, dienten dazu, die komplexen Planungsprozesse nachzuvollziehen. Der Frage, wie die Räume in Zürich West umgenutzt und von lokalen Akteuren angeeignet werden, wurde mittels narrativer Zeitzeugeninterviews nachgegangen. Anhand der Methode der teilnehmenden Beobachtung, dem Mapping von Alltagsräumen und Vignetten wird aufgezeigt, wie sich die Nutzung öffentlicher Räume mit dem Wandel des Gebietes ändert. Aus den Zusammenhängen zwischen den Entwicklungen am Beispiel von Zürich West wird deutlich, dass bei derartigen Prozessen verschiedene Konflikte und Blockaden auftreten können, die den angestrebten Erfolg der Umstrukturierung einschränken oder gar verhindern. Dazu zählt, dass politische oder gar ideologische Interessen eine Gesamtplanung und mögliche strukturelle Veränderungen aufhalten können. Die vorliegende Untersuchung verdeutlicht, dass ein Planungsrahmen ‒ der in Zürich West aufgrund von politischen Auseinandersetzungen fehlte ‒ notwendig ist, um einer räumlichen und funktionalen Verinselung entgegenzuwirken. Weiter kann aufgezeigt werden, dass wirtschaftliche Interessen Ziele und Fachaussagen der Stadtplanung überlagern und ihre Umsetzung beeinflussen. In dem Zusammenhang wird deutlich, dass bei Planungen zu überwiegend privaten Grundstücken ein Bedarf an anderen Steuerungsmöglichkeiten und Planungsinstrumenten für öffentliche Akteure besteht. In Zürich West waren informelle Aushandlungen zwischen privaten und öffentlichen Akteuren von großer Bedeutung. Sie fanden mit Partnern statt, die Privat-eigentum oder Investitionen zur Kooperation beitragen konnten und blieben teilweise intransparent, da wichtige Teile der Kooperationen hinter verschlossenen Türen stattfanden. Des Weiteren lässt sich aus der Auseinandersetzung schließen, dass durch Blockaden und „Nicht-Planung” Möglichkeitsräume entstehen können. In Zürich West wirkten sich insbesondere vielfältige Zwischennutzungen impulsgebend auf die folgenden Veränderungsprozesse aus. Obwohl durch derartige Aneignungen eine schleichende Umnutzung ausgelöst wurde und sich das ehemalige Industriegebiet tatsächlich zu einem neuen Stadtteil Zürichs gewandelt hat, bleibt die Interaktionsdichte in den öffentlich nutzbaren und zugänglichen Außenräumen bislang gering. Um aus den in Zürich West gewonnenen Erfahrungen für vergleichbare Planungsaufgaben zu lernen, wurden an die zentralen Befunde anknüpfend weiterführende Ansätze und Fragestellungen formuliert, die Bezug nehmen auf a) die räumliche Transformation im Verständnis einer Gesamtentwicklung, b) das städtebauliche Ziel der Nutzungsmischung und die Frage nach ihrer Umsetzbarkeit, c) Steuerungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand zu privaten Entwicklungsvorhaben, d) die Beteiligung der Öffentlichkeit an Kooperationen, e) Zwischennutzungen als Impulsgeber der Stadtentwicklung und f) die Nutzung öffentlicher Räume. Die Arbeit wird mit der Frage abgeschlossen, inwiefern sich die veränderten Planungsaufgaben, die sich „der Planung” mit der Entwicklung innerstädtischer Brachflächen stellen, auf das Rollenbild der Stadtplanerin und des Stadtplaners auswirken. Die Überlegungen führen zu der Erkenntnis, dass die Umstrukturierung innerstädtischer Brachflächen Resultat des Zusammen-wirkens vieler Akteure ist. Die Stadtplanung übernimmt dabei ‒ im Idealfall ‒ als „realitätsbewusster Teamplayer” eine leitende und vermittelnde Funktion auf Augenhöhe mit den gleichberechtigten Mitspielern.

The thesis 'Change from the industrial area to an urban district : Zurich West. Spatial transformations – planning processes – conversion in use' deals with the development processes of inner city wastelands using the example of the development area Zurich West. To understand the complexity of the change processes, three perspectives were considered and put into relation: 1. spatial transitions, 2. planning processes and 3. types of land use, land use change and and spatial appropriation. With the structural transition from a Fordist to a post-Fordist economy in the eighties, many industrialized countries were faced with the retirement or migration of industry. This change resulted in the regional – infrastructural and functional – transformation of former industrial regions in a lot of cities. Due to the abundance of redevelopment projects, documentations and literature are extensive. Still, the current scientific debate mainly comprises partial approaches that analyse individual aspects and processes. To expand the knowledge of the dynamics and trajectories of regional change, it is necessary to capture the long-term processes of such urban transitions.The processes of change in Zurich West will therefore be investigated over a period of twenty-five years starting about 1990. The examined case study defines a development area in the West of the city Zurich, which has undergone manifold changes through political, economic, spatial and social restructuring – changing from a former industrial area to a new district of Zurich.The consideration of the urban development of the area is based on literature and documentary research, on interviews with urban planners and architects and the use of the method ‘mapping’. Guideline-based interviews with experts from politics, economics and planning, combined with a continuative review of the literature, served to understand the complex planning processes. The question of how spaces in Zurich West are converted and appropriated by local actors, has been investigated by means of narrative interviews with contemporary witnesses. Based on the methods a) participatory observation, b) mapping of everyday spaces and c) vignettes will be shown how the use of public spaces changes with the transition of the area.Regarding the relations between the three perspectives, it can be demonstrated that various conflicts and blockades can become apparent in such processes that limit or prevent their desired success. This includes that political or even ideological interests can block the development of an overall planning and potential structural changes. It can be demonstrated that a planning frame ‒ which was missing in Zurich West as a result of political battles that created inertia ‒ is needed to prevent spatial and functional fragmentation.Furthermore, it can be concluded that economic interests overrule aims and principles of urban planning and impair their realisation. It becomes apparent that there is a need for other regulations for public actors to control the development of public districts on mainly private property. The experiences made in Zurich West exemplify that informal deals between private and public actors were of great importance. They 1. occurred between partners who contributed private property or investment to the co-operation and 2. released intransparency, since important parts of the negotiations took place closed-door whereby open discourse was undermined.In addition, it can be concluded from the research that ‘option spaces’ can unfold due to blockages and ‘non-planning'. In Zurich West a variety of temporary uses in particular released a pulse on the following processes of change and initiated a subtle conversion of the former industrial area. Although Zurich West in fact transformed into a new district of Zurich, the density of interaction in the publicly available and accessible open spaces remains low.In order to learn from the experiences gained in Zurich West for similar planning tasks, further approaches and questions based on the main findings of this research were phrased. They refer to a) the spatial transition understood as overall planning, b) the urban objective to implement mixed-uses and the question of its realisability, c) options to regulate private development projects, d) public participation in cooperative plannings, e) temporary uses as urban catalyst and f) the use of public spaces. The dissertation closes with the question to what extend changes in planning tasks ‒ with which ‚urban planning’ is confronted with the development of inner city wasteland ‒ have an impact on the role of urban planners. The considerations lead to the conclusion that the redevelopment of inner city wasteland results from the interaction of many actors. Urban planning ‒ ideally ‒ takes over the leading and mediating role as ‘reality-conscious team player’ on a par with other actors.

OpenAccess:
Download fulltext PDF Download fulltext PDF (PDFA)
(additional files)

Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT018777013

Interne Identnummern
RWTH-2015-05252
Datensatz-ID: 538378

Beteiligte Länder
Germany

 GO


OpenAccess

QR Code for this record

The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Publication server / Open Access
Faculty of Architecture (Fac.2)
Public records
Publications database
212110

 Record created 2015-09-25, last modified 2023-04-08