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Angemessene Lebensverhältnisse als Herausforderung für die kommunale Praxis - eine kleinräumige Analyse zur wohnortbezogenen Lebensqualität im älter werdenden ländlichen Raum am Beispiel der Region „Der Selfkant“ = Appropriate living conditions as a challenge for local authorities - a small-scale analysis of local quality of life in demographically ageing rural areas using the example of the region „Der Selfkant“



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Sandra Opitz

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2015

UmfangXVIII, 401 S., Ill., graph. Darst., Kt.


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2015


Genehmigende Fakultät
Fak05

Hauptberichter/Gutachter
;

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2014-12-17

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-rwth-2015-039765
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/480966/files/480966.pdf

Einrichtungen

  1. Lehr- und Forschungsgebiet Kulturgeographie (551820)
  2. Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie (551310)
  3. Fachgruppe für Geowissenschaften und Geographie (530000)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Geowissenschaften (frei) ; Demographischer Wandel (frei) ; ländlicher Raum (frei) ; Lebensqualität (frei) ; Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse (frei) ; Daseinsvorsorge (frei) ; Infrastruktur (frei) ; Wohnzufriedenheit (frei) ; Regionalentwicklung (frei) ; Kommunalpolitik (frei) ; Der Selfkant (frei) ; demographic change (frei) ; rural areas (frei) ; local quality of life (frei) ; equal living conditions (frei) ; services of general interest (frei) ; infrastructure (frei) ; residential satisfaction (frei) ; regional development (frei) ; local politics (frei) ; North Rhine-Westphalia (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 550

Kurzfassung
Nach dem mit der Industrialisierung eingeleiteten demographischen Übergang sind es mit dem demographischen Wandel gegenwärtig erneut Bevölkerungsentwicklungen, die hochentwickelte Staaten wie Deutschland vor neue gesamtgesellschaftliche Herausforderungen stellen. Alterung, Schrumpfung und Heterogenisierung der Bevölkerung haben Folgen fürzahlreiche Lebens- und Gesellschaftsbereiche und erfordern somit auf verschiedenen Ebenen Anpassungsmaßnahmen. Seit einigen Jahren beherrscht die wissenschaftliche wie politische Diskussion um den demographischen Wandel die Frage, wie unter diesen veränderten Bedingungen die Lebensqualität am Wohnort erhalten bleiben kann, insbesondere dort, wo sie die Tragfähigkeit der Daseinsvorsorge gefährden. Sie stellt sich vor allem angesichtsdes verfassungsrechtlich verankerten raumplanerischen Leitbildes gleichwertiger Lebensverhältnisse, das auch in Zukunft in den einzelnen Teilräumen der Bundesrepublik Lebensbedingungen garantieren soll, die im Sinne des Sozialstaatprinzips angemessene gesellschaftliche Teilhabe und freie Entfaltung der Persönlichkeit ermöglichen. Der Wohnort an sich darf demnach nicht zu einer individuellen Benachteiligung führen. Diese Gefahr ist aufgrund struktureller Gegebenheiten besonders im ländlichen Raum gegeben, auch wenn hier nicht, wie die ländliche Vielfalt Deutschlands zeigt, von einer homogenen Siedlungskategorie gesprochen werden kann. Entsprechend sind ländliche Regionen vom demographischen Wandel unterschiedlich stark betroffen. Nichtsdestotrotz offenbaren Bevölkerungsprognosen den Regionen bundesweit eine Zukunft demographischer Schrumpfung, die die einen früher, die anderen später erfassen wird. Das Hauptaugenmerk richtet sich aufgrund des höheren Handlungsdrucks auf erstere, wie die bereits intensive Auseinandersetzung mit schrumpfenden peripheren ländlichen Regionen Ostdeutschlands belegt. Aber auch demographisch noch stabile bzw. wachsende Regionen des ländlichen Raumes werden sich mit den absehbaren Entwicklungen auseinanderzusetzen haben. Das gilt ebenso für die Untersuchungsregion „Der Selfkant“ im Landkreis Heinsberg (NRW), die sich im Prozess der Strategieentwicklung im Umgang mit dem demographischen Wandel befindet. Aufgrund einer nach wie vor positiven Einwohnerentwicklung sieht sie sich in erster Linie durch die Bevölkerungsalterung mit Veränderungen konfrontiert, daneben aber, wegen der Nähe zu nordrhein-westfälischen und niederländischen Agglomerationsräumen, auch mit potenzieller Abwanderung. Die hier genauso existente und in einer demographisch schrumpfenden Gesellschaft zunehmende Abhängigkeit von Wanderungsbewegungen offenbart die Fragilität auch von Wachstumsregionen. Demnach ist die Sicherung wohnortbezogener Lebensqualität für Regionen und Kommunen generell von Bedeutung. Da der Gesetzgeber dieses Ziel mit unbestimmten (Rechts-)Begriffen wie Gleichwertigkeit oder Angemessenheit belegt, damit aber zugleich auch Handlungsspielraum lässt, den die räumlich unterschiedliche Wirkung des demographischen Wandels in gewissem Maße erfordert, wird jede Region diesbezüglich eigene Antworten finden müssen. Daran knüpft die Dissertation an und versucht am gewählten Raumbeispiel Lösungsansätze, abgeleitet aus der im Mittelpunkt stehenden Bürgerperspektive, zu ermitteln. Diese wird angesichts knapper öffentlicher Haushaltskassen und des Postulats der Nachhaltigkeit künftig verstärkt mit einzubeziehen sein, weil eigentlich nur mit der Kenntnis vorhandener Bedarfe angemessene Lebensqualität entwickelt werden kann. Vor diesem Hintergrund sind Einwohner der Selfkant-Region ab einem Alter von 35 Jahren in Form einer schriftlichen standardisierten Erhebung nach der Lebensqualität am Wohnort, definiert über die wesentlichen Bereiche infrastrukturelle Versorgung, Mobilität, Wohnumfeld und soziale Integration, befragt worden. Ziel war es, nähere Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Ansprüche jetzt und im Alter an die Wohnumgebung gestellt werden. Die Analyse erfolgte dabei zum einen nach den für die Alltagsbewältigung an Bedeutung zunehmenden personenbezogenen Merkmalen Alter und Mobilität, zum anderen nach Wohnstandort (Gemeinde, Ortsteil) differenziert. Die Einbeziehung der subkommunalen Ebene trägt der wachsenden Notwendigkeit einer kleinräumigen Betrachtung des demographischen Wandels Rechnung, denn Bevölkerungsveränderungen machen sich direkt vor Ort bemerkbar, setzen sich hier heterogen fort und beeinflussen damit wesentlich das subjektive Wohlbefinden am Wohnort. Trotz der für ländliche Räume charakteristischen hohen Wohnzufriedenheit beurteilen die befragten Regionsbewohner ihren Wohnort im Durchschnitt lediglich als mittelmäßig. Höhere Unzufriedenheit mit Teilbereichen wohnortbezogener Lebensqualität bei Hilfsbedürftigkeit und der sich als bedeutendes Umzugsmotiv herauskristallisierte Versorgungsaspekt machen deutlich, wie sehr die Lebensqualität im ländlichen Raum vom Faktor Mobilität abhängt. Ein Vergleich mit objektiven Lebensbedingungen hat daneben aufgezeigt, dass subjektive Einschätzungen diese durchaus widerspiegeln und lokale Entwicklungen u. U. kritisch wahrgenommen werden. Ob „ländliches Wohnen“ zum Nachteil wird, entscheiden letztlich die Erreichbarkeit grundlegender Versorgungseinrichtungen, vor allem Lebensmittelgeschäfte und (Fach-)Ärzte, bzw. die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zur Kompensation vorhandener Infrastrukturdefizite. Zusammen mit den sich wandelnden Rahmenbedingungen führen die Untersuchungsergebnisse mehr oder weniger zwangsläufig zu der Frage, ob der ländliche Raum nicht vielmehr als Wohnstandort für bestimmte Lebensphasen verstanden werden sollte. Folglich bedarf es in der Diskussion um Lebensqualität im ländlichen Raum, wie vereinzelt gefordert, einer verstärkten Thematisierung der Rolle individueller Wohnstandortentscheidungen und daraus resultierender möglicher Belastungen für die Allgemeinheit.

In the old days demographic transitions were initiated by industrialization, but even todayhighly developed countries like Germany face new societal challenges when it comes todemographic change and the ensuing development in population. Population ageing, declineand heterogenization have implications on many aspects of life and adaptationmeasures at different levels will be necessary. A central question which has been predominantfor some years now, both in the scientific and political discussion about demographicchange, is how local quality of life can be sustained under these changing demographicconditions, especially in regions where the economic viability of services of general interestis endangered. It is driven by the constitutionally legitimized spatial planning principleof equal living conditions which should according to the social state principle guaranteeany citizen living conditions that ensure adequate social participation and free personalitydevelopment now and in the future.The place of residence in itself should therefore never turn into an individual disadvantage– a danger more prominent in rural areas due to structural circumstances. Neverthelessrural areas cannot be seen as homogeneous as the rural diversity in Germany shows. Thus,demographic change affects rural regions differently. Nevertheless population projectionspredict a future of demographic decline in all regions – rural or not – which will becomeapparent sooner or later. Since shrinking communities are under a high pressure to act,the focus lies on these regions as the intensive discussion on peripheral rural regions ofEastern Germany shows. But also demographically stable or growing rural regions willhave to deal with the foreseeable developments. The same is also true for the region "DerSelfkant" in the district of Heinsberg (North Rhine-Westphalia) which is currently developinga strategy for dealing with demographic change. In view of a still growing populationthe region is primarily faced with changes caused by population ageing, but also bypotential out-migration which is due to its proximity to urban areas in North Rhine-Westphalia and the Netherlands. The apparent and in shrinking societies even increasingdependency on migration reveals the vulnerability of growing regions, too. Therefore, sustaininglocal quality of life is of vital importance to regions and local authorities.Because the legislator describes this aim with vague legal terms like equivalence or adequacy,nevertheless providing with it a certain radius of operation which is to a certainextent required by the regional variability of demographic change, every region will haveto find its own answers. Taking this up, the thesis focusing on the Selfkant region aimed toidentify approaches derived from the citizen’s point-of-view. Tight public budgets and thepostulate of sustainability will require further consideration of this perspective in the future because only with the knowledge of existing needs adequate local quality of life canbe developed. In this context a written standardized survey was carried out in the Selfkantregion and inhabitants of at least 35 years of age were asked about their local quality oflife, defined by the essential areas provision of infrastructure, mobility, residential environmentand social integration. The objective was to gain knowledge of present demandsand of demands at old age with regard to the living environment. On the one hand theanalysis itself was undertaken in terms of personal characteristics like age and mobility,both of which gain importance in terms of coping with every-day life. On the other handthe analysis was differentiated according to the residential location (municipality, district).The inclusion of the subcommunal level takes account of the increasing need for asmall-scale view on demographic changes, because these are noticed locally, they continueto be heterogeneous and influence the subjective well-being at the place of residence substantially.Despite a high degree of residential satisfaction typical for rural areas the interviewedinhabitants judge their living community on average to be only moderate. How much localquality of life depends on the factor of mobility becomes clear in two observations: Respondentsshow a higher dissatisfaction with certain aspects of their local quality of lifewhen they are in need of personal assistance. Furthermore, aspects of supply have beenidentified as important motives for moving. A comparative analysis with objective livingconditions has also shown that subjective views do actually reflect these objective conditions,resulting in a possible critical reflection of local developments. Whether living in arural area becomes disadvantageous is determined, in the end, by the accessibility of basicinfrastructure facilities, especially local grocery and medical care, or by available opportunitiesto compensate deficits in infrastructure. In the view of changing conditions the resultsof the study necessarily lead to the question whether rural areas should rather beunderstood as residential locations for certain stages of life and whether the role of individualdecisions for residential location and its possible impacts on the general publicshould be more intensively discussed in terms of the quality of life in rural areas.

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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT018729698

Interne Identnummern
RWTH-2015-03976
Datensatz-ID: 480966

Beteiligte Länder
Germany

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Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Georesources and Materials Engineering (Fac.5) > Division of Earth Sciences and Geography
Publication server / Open Access
Public records
Publications database
551820
551310
530000

 Record created 2015-08-02, last modified 2023-04-08


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