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Möglichkeiten und Grenzen einer Mitbenutzung von Verkehrsflächen zum Überflutungsschutz bei Starkregenereignissen = Multifunctional use of urban streets for stormwater management



VerantwortlichkeitsangabeJan Benden

ImpressumAachen : ISB 2014

Umfang248 S. : Ill., graph. Darst.

ReiheBerichte / Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr ; 57


Zugl.: Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2014

Zsfassung in dt. und engl. Sprache. - Druckausg.: Benden, Jan: Möglichkeiten und Grenzen einer Mitbenutzung von Verkehrsflächen zum Überflutungsschutz bei Starkregenereignissen


Genehmigende Fakultät
Fak03

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2014-05-26

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-52489
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/459468/files/5248.pdf

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl und Institut für Stadtbauwesen und Stadtverkehr (313310)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Städtebau (Genormte SW) ; Straßenplanung (Genormte SW) ; Starkregen (Genormte SW) ; Klimaänderung (Genormte SW) ; Überflutung (Genormte SW) ; Landschaftsgestaltung, Raumplanung (frei) ; Klimawandel (frei) ; Strassenraumgestaltung (frei) ; Klimaanpassung (frei) ; Überflutungsvorsorge (frei) ; Multifunktionale Flächennutzung (frei) ; urban design (frei) ; road design (frei) ; stormwater management (frei) ; multifunctional use (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 710
rvk: ZI 6860 * ZH 9348 * ZH 9355 * ZH 9300 * ZI 6430

Kurzfassung
Der Klimawandel wird wahrscheinlich zu wachsenden Häufigkeiten und Intensitäten von Starkregen führen. Um zukünftig Überflutungsschäden zu vermeiden, ist es notwendig, frühzeitig Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen. Aufgrund der Leistungsgrenzen der Kanalnetze ist es notwendig, die wasserwirtschaftlichen Anforderungen vermehrt mit städtebaulichen Aufgaben zu kombinieren und Regenwassermanagement im Sinne einer „wassersensiblen Stadtentwicklung“ frühzeitig und kontinuierlich in den Umbau von Siedlungen einzubinden. Ziel sollte es dabei sein, möglichst viele Synergien des Überflutungsschutzes mit anderen planerischen Themenfeldern (Stadtgestaltung, Erholung, Lokalklima etc.) anzustreben und dabei vor allem low regret Maßnahmen zu verfolgen. Eine Maßnahme, die diesen Anforderungen besonders entspricht, bildet die Idee der temporären Mitbenutzung von Verkehrsflächen zum gezielten Rückhalt oder zum kontrollierten Abfluss von Niederschlagswasser bei Starkregenereignissen. Diese Maßnahme bietet finanzielle Synergien, da Investitionen in kostspielige Kanalsanierungen eingespart und stattdessen für die Stadtgestaltung verwendet werden. Gleichzeitig kann eine sozialverträgliche Entwicklung der Abwassergebühren gewährleistet werden. Die Recherchen im Rahmen der Arbeit zeigen, dass es in der Praxis bislang an umgesetzten Pilotprojekten mangelt, welche die Machbarkeit derartiger Lösungsansätze überzeugend illustrieren können. Zwar gibt es erste Ideen und Planungen für derartige Maßnahmen, allerdings scheitert die bauliche Umsetzung der Projekte häufig an den rechtlichen, betrieblichen und finanziellen Vorbehalten. Die Bedenken beziehen sich zumeist auf die Vereinbarkeit einer Mitbenutzung mit den in den straßenbaulichen Regelwerken definierten verkehrlichen Ansprüchen an die Straßenraumgestaltung. Die Dissertation reflektiert diese Bedenken und weist nach, dass sie unter bestimmten Bedingungen größtenteils ausgeräumt bzw. relativiert werden können. Darauf aufbauend gibt die Arbeit praxisorientierte Empfehlungen für die erfolgreiche Umsetzung einer Mitbenutzung von Verkehrsflächen. Hierzu werden zunächst Prüfschritte und Abwägungskriterien für eine Risikopotenzialanalyse und für die Identifizierung der für eine Mitbenutzung in Frage kommenden Verkehrsflächen definiert. Im folgenden Schritt werden anhand von Maßnahmensteckbriefen die konkreten baulichen Möglichkeiten einer Miteinbeziehung von Verkehrsflächen zum Überflutungsschutz illustriert und bewertet. Anschließend werden mögliche Wege einer Finanzierung von Mitbenutzungsmaßnahmen skizziert. Dabei wird zunächst deutlich, dass es der Bereitstellung eines fachübergreifendenen Budgets zur Deckung der Mehrkosten bei der Herstellung sowie der Betriebskosten für die Reinigung und Instandsetzung einer mitbenutzten Verkehrsfläche bedarf. Bislang scheitert die Umsetzung multifunktionaler Lösungen trotz der aus gesamtwirtschaftlicher Sicht offensichtlichen Vorteile nämlich häufig an den fehlenden Mitteln der zuständigen Stellen. Die Frage, ob der Umbau einer Straße zur Mitbenutzung im Sinne des bundesrechtlichen und kommunalen Abgaberechtes beitragsfähig ist und ob eine Refinanzierung von Straßenbaumaßnahmen zum Überflutungsschutz über Abwassergebühren möglich ist, kann nicht abschließend beantwortet werden. Angesichts der Vorteile, die durch Mitbenutzung für die angrenzenden Grundstücke entstehen, erscheint eine finanzielle Beteiligung der nutznießenden Anlieger an der Maßnahme jedoch grundsätzlich nicht abwegig. Es wird deutlich, dass es einer kontinuierlichen Sensibilisierung der handelnden und der betroffenen Akteure bedarf, um den Ansatz der Mitbenutzung in der Praxis zu etablieren. Dabei gilt es in erster Linie, Aspekte der Wirtschaftlichkeit einer Mitbenutzung und der Synergien mit der Stadt- und Freiraumgestaltung herauszustellen. Aufgrund des Mangels an fundierten und aussagekräftigen wirtschaftlichen Vergleichs- und Qualitätskennzahlen gestaltet sich eine Gegenüberstellung des Mitbenutzungsansatzes mit der konventionellen Siedlungsentwässerung bislang jedoch schwierig. Nur wenn es gelingt, die Vorteile einer Mitbenutzung stärker zu vermitteln, kann es gelingen das Bewusstsein für eine nachhaltige Infrastrukturplanung und für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser zu stärken. Im Rahmen der Dissertation entwickelte Testentwürfe für eine Straße in Hamburg zeigen, dass der Wirkungsgrad einer Mitbenutzung von Verkehrsflächen (insb. im Bereich der Rückhaltung) meist begrenzt ist. Zwar trägt die gezielte und kontrollierte Einbeziehung von Verkehrsflächen zu einer Entspannung der Überflutungsproblematik bei, sie kann jedoch meistens nicht die alleinige Lösung sein. Neben der Umgestaltung einer Verkehrsfläche zur Mitbenutzung müssen auch alle anderen Optionen der Rückhaltung, Ableitung bzw. Abkopplung von Niederschlagswasser im Einzugsgebiet der gefährdeten Flächen ausgeschöpft werden.

The wasterwater collection system in Germany has recently had consistent problems in handling stormwater events. Taking the impacts of climate change into account increased rainstorm events are expected in the near future. These rainfalls will become more severe, especially those of short duration. Meanwhile the percentage of hardened and built up area in cities is currently still growing. It is therefore very likely that cities will face an increase of sewer overflow and flooding of streets which can cause severe damages. Rainwater is traditionally being drained through an extensive underground sewer system. These systems are usually designed for defined return periods of precipitation according to the type of urban area they are situated in. With climate change these periods are changing and the stormwater runoff is increasing. Therefore suitable solutions have to be developed in order to reduce the risks of flooding. As the provision of additional retention volume within the system is both inefficient and too expensive new innovative approaches in stormwater management become necessary. A currently much discussed approach to prevent or at least to reduce flooding problems in cities is the creation of multifunctional areas. In this concept, urban spaces like streets, parking lots, green areas, sport fields or playgrounds are temporarily used to collect and to retain rainwater peaks. Most of the year the public spaces are dry and during that time they fulfill their regular and primary function. In the rare case of a stormwater event they are temporarily used for storing or transporting rainwater in order to prevent damages. The intention of this approach is not only to create a sustainable stormwater management strategy for the city but at the same to improve the quality of the urban living environment and of public spaces. The development of a single urban area as a public space and for water collection at the same time can generate synergies and result in financial benefits. The doctoral thesis focuses on the potentials and on the limits of a multifunctional use of urban streets and squares for stormwater-management. Amongst traffic planners there are still some concerns whether a multifunctional design of streets is compatible with the traffic-related requirements that they need to meet, such as e.g. safety and accessibility. The thesis examines to what extent these concerns are justified and shows how they can be dealt with. By developing guidelines for an integrated planning approach and by drafting transferable principles for a water sensitive road design it gives practical advice of how to successfully implement the multifunctional use of roads. Beyond that possible ways of financing multifunctional urban design are being illustrated and evaluated. The ideas of a watersensitive street design were applied to a selected street in the city of Hamburg. The implementation of the concept to a case study proves that a multifunctional approach in road design can give a substantial contribution to urban stormwater management. On the other hand it also makes clear that the use of streets and squares for the retention and transportation of runoff peaks is not capable of solving the flooding problem on its own but that it has to go hand in hand with other measures of rainwater management.

Fulltext:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
German

Interne Identnummern
RWTH-CONV-145376
Datensatz-ID: 459468

Beteiligte Länder
Germany

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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Civil Engineering (Fac.3)
Publication server / Open Access
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313310

 Record created 2014-12-22, last modified 2022-04-22


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