2011
Zugl.: Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2011
Zsfassung in dt. und engl. Sprache. - Druckausg.: Schmidt-Wygasch, Carolin: Neue Untersuchungen zur holozänen Genese des Unterlaufs der Inde
Genehmigende Fakultät
Fak05
Hauptberichter/Gutachter
Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2011-10-21
Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-38423
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/459435/files/3842.pdf
Einrichtungen
Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Inde / Unterlauf / Aue / Flusssediment / Holozän / Chronostratigraphie / Online-Publikation (frei)
Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 550
Kurzfassung
Fluviale Sedimente spiegeln nicht nur den holozänen Wandel eines Flusses wieder sondern reflektieren auch historische Entwicklungen anthropogener Aktivitäten. Der Untersuchungsraum lag im Unterlauf der Inde zwischen Inden und Altdorf im westlichen Nordrhein-Westfalen. Das Projekt hat zum Ziel, die bestehende Chronostratigraphie der holozänen Genese des feinklastischen Alluviums zu überprüfen und eventuelle Lücken zu schließen. Ein weiterer Schwerpunkt fokussiert auf die geochemischen Auswirkungen des historischen Bergbaus im Einzugsgebiet. Zur Detektierung der Schwermetallgehalte wurde ein mobiles Röntgenfluoreszenzgerät verwendet. Die vorhandene Auenkartierung konnte erweitert und korrigiert werden. Nunmehr sechs ausgegliederte Ablagerungsphasen geben Einblick in die holozäne Talentwicklung. Ab dem Subboreal entwickelten sich weite Auelehmdecken, resultierend aus den zunehmenden Eingriff des Menschen. Vier Auelehmdecken können zeitlich differenziert werden. Die durch Vergleichsmessungen im Labor validierten, in situ gewonnenen Daten von Schwermetallen belegen eine anthropogen induzierte Zunahme bei Blei und Zink mit Verjüngung der Ablagerungen. Etwa ab dem Hoch- bis Spätmittelalter liegen die Werte oberhalb des lokalen, geogenen Hintergrundwertes. Durch die Verknüpfung mit historischen Überlieferungen können die Blei- und Zinkgehalte mit der Montanhistorie im Einzugsgebiet korreliert werden. Durch die Erstellung einer Schwermetallstratigraphie können einzelne Sedimente indirekt datiert und zeitlich eingehängt werden. Ein interdisziplinäres Methodenspektrum ergab exemplarisch für neuzeitliche Auensedimente eine ganzheitliche Rekonstruktion der damaligen Landnutzungsgeschichte. Zusätzlich ergaben die Auswertungen der Zinkgehalte Einblicke in den Verzahnungsbereich am Auenrand der Inde. Durch unterschiedliche Konzentrationsbereiche von Auelehmen, Kolluvien und (Schwemm)Lössen können diese grob getrennt und interpretiert werden.Historic developments and changes in the use of resources are not only reflected in the archeological record, but are also recorded in sediments. This project aims to complement an (geo)archeological investigation, by studying the effect of historic activities on the sedimentary record. The investigations focused on the finely clastic alluvium of the Inde River in the western part of North Rhine-Westphalia. Using the lower reaches, the Holocene development of the alluvium has been reconstructed. The landscape morphologic evolution for the Modern Era has been reconstructed on fluvial sediments using an interdisciplinary approach. Against the background of historic lead and zinc mining in the catchment area, the heavy metal concentrations within the fluvial sediments were determined, using a mobile X-Ray Analyzer. In order to validate the results, the field measurements were repeated in the laboratory. The current chronostratigraphy could be expended and improved. Six Holocene phases of sedimentation can be distinguished. The first two are just erosional remnants, overlaid by younger overbank sediments. Since the Bronze Age, four extensive overbank sedimentairy intervals (Auelehme) developed. The historical mining affected the lead and zinc contents of the overbank sediments from the High to Late Middle Ages on. These increasing concentrations can be correlated with the local mining and industrial history. As a result, the variations in heavy metal concentrations in the sediments over time can be used for indirect dating. In addition, the zinc contents of the sediments give insights into slope processes, as the interfingering of alluvial, colluvial and loess sediments at the edge of the floodplain give different geochemical signals.
Fulltext:
PDF
Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis
Format
online, print
Sprache
German
Interne Identnummern
RWTH-CONV-145344
Datensatz-ID: 459435
Beteiligte Länder
Germany