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Stadtentwicklung ohne Wachstum : zur Praxis kommunaler Siedlungsflächenentwicklung ; empirische Befunde und Folgerungen zu Steuerungsverständnissen und -formen öffentlicher Akteure = Urban development without growth : today’s practice ; local government and land use



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Marion Klemme

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2009

UmfangVIII, 299 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.

ReihePT_Materialien ; 24


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2009

Zsfassung in dt. und engl. Sprache


Genehmigende Fakultät
Fak02

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2009-07-21

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-29014
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/51266/files/Klemme_Marion.pdf

Einrichtungen

  1. Lehrstuhl für Planungstheorie und Stadtentwicklung (212110)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Stadtentwicklung (Genormte SW) ; Stadtplanung (Genormte SW) ; Demographie (Genormte SW) ; Schrumpfen (Genormte SW) ; Wachstum (Genormte SW) ; Steuerung (Genormte SW) ; Wohnungsbau (Genormte SW) ; Kommune (Genormte SW) ; Landschaftsgestaltung, Raumplanung (frei) ; Siedlungsflächenentwicklung (frei) ; Planungsverständnis (frei) ; Flächensparen (frei) ; Schrumpfung (frei) ; urban development (frei) ; land use (frei) ; shrinking (frei) ; settlement (frei) ; stakeholder (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 710

Kurzfassung
„Stadtentwicklung ohne Wachstum“ – aufgrund von Bevölkerungsverlusten, Strukturwandel und Wirtschaftskrisen sehen sich zahlreiche Städte mit Problemen wie Leerständen, baulichem Verfall, Funktionsverlusten, Abwanderung etc. konfrontiert. Die Dissertation befasst sich mit der Frage, wie sich Steuerungsformen und -verständnisse öffentlicher Akteure in der Siedlungsflächenentwicklung unter Bedingungen des demographischen Wandels verhalten. Ein zentrales Ziel ist es, Erkenntnisse zur aktuellen kommunalen Steuerungspraxis in „Schrumpfungsräumen“ zu gewinnen – fokussiert auf die Frage: Wo werden welche Wohnbauflächen wie entwickelt und warum? Dabei werden die komplexen Planungs- und Politikkontexte und somit auch Rückkopplungen zwischen verschiedenen Rahmenbedingungen, die Abhängigkeiten und das Zusammenspiel relevanter kommunaler Handlungsfelder sowie raumwirksamer Akteure berücksichtigt. Basierend auf einer Literaturauswertung werden die wesentlichen Ausgangspunkte für die Untersuchung zusammengetragen: Dargestellt werden die grundlegenden Rahmenbedingungen des „Nicht-Wachstums“, die baulich-räumlichen Folgen in Schrumpfungsstädten sowie der daraus resultierende Handlungsbedarf. Daran anschließend wird die aktuelle Steuerungspraxis in Schrumpfungsräumen betrachtet. Die Gegenüberstellung von „Soll-“ und „Ist“-Zustand lässt eine Diskrepanz zwischen den Handlungsanforderungen, also der normativ erwünschten Steuerung, und dem realen Verhalten erkennen. In einem weiteren Schritt wird nach Erklärungen für diese Abweichungen gesucht. Der Blick richtet sich dabei auf die Problemwahrnehmung und das Aufgabenverständnis öffentlicher Akteure, auf deren Ziele, Motive und Orientierungen, auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen und Instrumente sowie auf das Zusammenspiel der Akteure. Aus dieser Betrachtung resultieren Hypothesen zum Steuerungsverhalten öffentlicher Akteure in Schrumpfungsräumen, die anhand von umfassenden Fallstudien in sieben Kommunen aus Ost- und Westdeutschland empirisch überprüft werden. Ausgewählt wurden Städte mit unterschiedlichen demographischen Verläufen und Prognosen: Arnsberg, Essen, Fürstenwalde/Spree, Halle (Saale), Hilden, Schwerin und Sankt Augustin. Die Untersuchung stützt sich auf die Auswertung von Materialien zu den Kommunen sowie auf Experteninterviews mit lokalen Akteuren aus Verwaltung, Politik, Wohnungswirtschaft etc. Die Fallstudien werden einzeln und im Querschnitt ausgewertet. Anschließend werden die Hypothesen anhand der empirischen Befunde geprüft. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass auch in Kommunen mit stagnierenden oder sinkenden Bevölkerungszahlen, anhaltenden Struktur- und Wirtschaftsproblemen sowie angespannter Haushaltslage Freiflächen für neue Wohnbaugebiete genutzt werden. Demographische Veränderungen sowie nationale Flächensparziele (30-ha-Ziel) scheinen bei den Entscheidungen und Vorgehensweisen weniger zum Tragen zu kommen. Vielmehr zeichnet sich ab, dass die Ausrichtung auf Wachstum und der (interkommunale) Wettbewerb um Einwohner und Arbeitsplätze für die öffentlichen Akteure handlungsleitend sind. Im Fokus steht dabei (weiterhin) die Bereitstellung von Flächen für Einfamilienhäuser. In stark schrumpfenden Städten kommen Stadtumbaumaßnahmen hinzu – diese ersetzen etablierte Verhaltensweisen (wie Siedlungsflächenexpansion) allerdings nicht, sondern ergänzen sie vielmehr. Darüber hinaus ist eine Vielfalt an Steuerungsformen zu erkennen: Auch bei teils ähnlichen Aufgaben und Rahmenbedingungen werden verschiedenartige Instrumente und Arbeitsweisen in der Siedlungsentwicklung eingesetzt – in Abhängigkeit von den lokalspezifischen Gegebenheiten wie Akteurskonstellationen, Flächenverfügbarkeiten, etablierten Routinen, Mentalitäten etc. Zentral sind die Interessen, Ressourcen und Möglichkeiten der einzelnen Akteure. Die Entwicklung von Siedlungsflächen ist nicht als alleiniges Ergebnis politisch-administrativen Handelns, sondern als Resultat der Präferenzen vieler raumwirksamer Akteure anzusehen. Die Arbeit wird mit Folgerungen zur kommunalen Steuerungspraxis und weiterführenden Forschungsfragen abgeschlossen. Die Befunde legen dar, dass demographische Veränderungen nicht deterministisch hinsichtlich des Steuerungsverhaltens öffentlicher Akteure in der Siedlungsflächenentwicklung sind. Die Rahmenbedingungen werden vielmehr selektiv wahrgenommen und interpretiert. Sichtbar wird eine hohe Beständigkeit gängiger Steuerungsweisen. Ein grundlegender Richtungswechsel zeichnet sich derzeit nicht ab, Wachstumsorientierung und -hoffnung scheinen ungebrochen.

Demographic changes are a major challenge for current urban development in Germany. Planners, residents, developers, residential trade and industry have to cope with the effects and consequences of demographic, economic and structural transformations. The observed changes have led to an excess of unused or under-used areas and buildings in many cities. In many cases common mechanisms of re-using (in the real estate market) do not work any longer. As a result there are substantial vacancies in housing and industrial areas. This trends are leading to an ever more differentiated demand for land and buildings.Different players are involved in planning land use and developing settlements. A major focus of this thesis lies on the public stakeholders who are key players in regard to the future development of residental areas. In this dissertation I discuss planning and policy strategies of the local governments targeting the above mentioned changing conditions. The thesis deals with the following key research questions:- How do local decision-makers notice demographic changes and how do they recognise the problems? - How do demographic changes are taken into account into the decision-making-process? What are the current targets in developing residental areas? - Which policy instruments local actors are aware of? What instruments and strategies of urban policies and planning are applied? - Who is involved in developing residental areas? What meaning and influence do other actors have for the strategies of local governments?Furthermore, the multi-dimensional and complex situation of politics, policy and planning has to be taken into account: The role of local parameters, like business environments, budget deficits, planning culture will be analysed. Selected case studies from Western as well as Eastern Germany (Arnsberg, Essen, Fuerstenwalde/Spree, Halle (Saale), Hilden, Schwerin and Sankt Augustin) are a key part of the analysis. The study analyses different situations of „shrinking cities“ and the particular strategies, instruments und policies of local governments apply there. For each city the following methodological approach was chosen: - Data and document analysis: e.g. demographic and business statistics, spatial development strategies, masterplans, planning issues, panel reports.- Interviews with local key players: public stakeholders, residential trade and business representatives, environmental pressure groups.Regarding the strategic development of settlements and housing policy, sustainable land use management, innovative area development and temporary use should become more important. For a paradigm shift towards a sustainable land-use management (German Federal Government’s National Sustainability Strategy: reducing land use to 30 hectares a day) new innovative approaches are crucial. From a larger perspective, this involves new ways of thinking and acting – away from greenfield development and urban expansion. However, this requires a shift from the one-dimensional view of growths to a multi-dimensional understanding of development. The thesis concludes that a paradigm shift appears to be out of touch with reality so far. The effects of the demographic changes are often either ignored or only partially noticed by local stakeholders. Major changes of the key strategies can be rarely noticed. As a consequence further land for new residental areas and industrial estates is made available which leads to a loss of green fields. It seems to be likely that until population decline does not reach a certain tipping point public administration is not willing to act. Therefore, the consequences of a shrinking city must be very notable to try new ways to face considerable challenges (e.g. innercity development, redevelopment of brownfield sites, renaturation). But even though a complete stop of further urban expansion could not be observed so far. Strengthening national policy frameworks and stronger involvement of all parts of society and a general awareness raising seems to be necessary to face the challenges towards a more sustainable way.

Fulltext:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT016071566

Interne Identnummern
RWTH-CONV-113577
Datensatz-ID: 51266

Beteiligte Länder
Germany

 GO


OpenAccess

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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Publication server / Open Access
Faculty of Architecture (Fac.2)
Public records
Publications database
212110

 Record created 2013-01-28, last modified 2022-04-22


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