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Systemisch-konstruktivistische Ansätze und ihre mögliche Perspektive in der Religionspädagogik und -didaktik mit Blick auf den Religionsunterricht an Berufskollegsnanoparticles = Systemic-constructivist approaches and their potential perspective in religious pedagogy and didactics regarding religious education at vocational colleges



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Eva Irmtrud Conrads

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2009

UmfangIV, 333 S. : Ill.


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2009


Genehmigende Fakultät
Fak07

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2009-05-13

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-28284
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/51108/files/Conrads_Eva.pdf

Einrichtungen

  1. Lehr- und Forschungsgebiet für Religionspädagogik (781420)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Konstruktive Didaktik (Genormte SW) ; Religionsunterricht (Genormte SW) ; Katholische Religionspädagogik (Genormte SW) ; Religionspädagogik (Genormte SW) ; Erziehung, Schul- und Bildungswesen (frei) ; Berufskolleg (frei) ; systemisch (frei) ; System (frei) ; systemic-constructivist (frei) ; religious pedagogy (frei) ; didactics (frei) ; religious education (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 370

Kurzfassung
Wie in allen anderen Schulformen ist auch am Berufskolleg das Fach (katholische) Religion ordentliches Unterrichtsfach. Dennoch unterscheidet sich der hier erteilte Religionsunterricht erheblich von dem an allgemeinbildenden Schulen. Dies liegt nicht nur an der grundsätzlichen Orientierung am Lernfeldkonzept und der Forderung nach der Durchführung von Handlungsorientiertem Unterricht, der einen starken Berufsbezug aufweisen sollte. Entgegen kirchlicher Weisungen und gesetzlicher Grundlagen wird der Unterricht nicht konfessionsgetrennt, sondern im Klassenverband (sofern der einzelne Schüler sich nicht abmeldet) konfessions- und religionsgemischt, ohne die Möglichkeit den Unterricht eines Ersatzfaches zu besuchen, erteilt. Der zu erteilende Religionsunterricht findet in einem äußert vielfältig geprägten und beeinflussten Kontext statt und kann sich Veränderungen, die durch die Postmoderne und (Post-) Säkularität bedingt sind, nicht entziehen. Auf diese Weise kann der Religionsunterricht an Berufskollegs als Vorreiter hinsichtlich der Dringlichkeiten und Möglichkeiten des kommenden Religionsunterrichtes auch an allgemeinbildenden Schulen gesehen werden. Der gerade beschriebenen Realität steht die Entwicklung der Religionspädagogik und -didaktik völlig anders geartet gegenüber, denn trotz verschiedener Versuche der Umwandlung und Erneuerung bleibt das korrelationsdidaktische Prinzip Bestandteil aktueller Lehrpläne. Dieses Prinzip sieht eine herstellbare und im Unterricht herzustellende kritisch-produktive Wechselbeziehung zwischen den Polen Glaubenserfahrung und Offenbarung vor. Die Grundannahme der vorliegenden Dissertationsschrift ist es, dass dieses Prinzip aus unterschiedlichen Gründen nicht (mehr) tragfähig ist und es zu einer grundlegenden Neuorientierung in der Religionspädagogik und -didaktik kommen sollte. Dabei soll aber den oben dargestellten Verhältnissen Rechnung getragen werden, ohne dabei die klare christliche (und ebenso katholische) Ausrichtung aufgeben zu müssen. Zu diesem Zweck werden „Systemisch-konstruktivistische Ansätze und ihre mögliche Perspektive in der Religionspädagogik und -didaktik mit Blick auf den Religionsunterricht an Berufskollegs“ untersucht und erörtert. Dabei wird der Terminus Perspektive als mögliche Sichtweise und Blick auf Zukünftiges verstanden. Die Dissertationsschrift gliedert sich in drei große Abschnitte. In einem ersten Schritt wird eine umfassende Bestandsaufnahme der aktuellen (Problem-) Situation geleistet. Hierbei werden der Religionsunterricht am Berufskolleg mit seinen unhintergehbaren Voraussetzungen dargestellt und mit korrelationsdidaktischen Konzepten konfrontiert. Auffallend ist hier, dass alle korrelativ arbeitenden Konzepte durch eine lineare und (mono-) kausale Ausrichtung Schwierigkeiten aufweisen, die sie in der Realität des postmodernen und postsäkularen Religionsunterrichtes an Berufskollegs nicht bestehen lassen. Im darauf folgenden Schritt werden systemisch-konstruktivistische Ansätze auf religionspädagogische und -didaktische Problemfelder bezogen, ehe in einem zweiten Schritt eine intensive Auseinandersetzung mit diversen Aspekten systemisch-konstruktivistischen Denkens und Handelns unternommen wird. Diese Auseinandersetzung erfolgt entlang der nachfolgenden erkenntnisleitenden Fragen: Wie kann systemisch betrachtet Erziehung aussehen und welches Verhältnis haben dann die beteiligten Personen in einem solchen Prozess? Wie schlagen sich grundlegende erkenntnistheoretischen Aussagen über Phänomene wie Wirklichkeit, Kausalität, Zirkularität, die Unmöglichkeit der instruktiven Interaktion u.a.m. in pädagogischen und didaktischen Aussagen nieder? Was bedeuten die Ebenen der Konstruktion, Rekonstruktion und Dekonstruktion für die Gestaltung von Unterricht? Außerdem werden erste Problemfelder wie die Frage nach Wahrheit und Wirklichkeit und ihr Verständnis aus Glaubenssicht bzw. systemisch-konstruktivistischer Sicht eröffnet. Nach der intensiven und facettenreichen Behandlung der Grundlagen einer möglichen systemisch-konstruktivistischen Perspektive in der Religionspädagogik und -didaktik widmet sich der dritte Teil der Arbeit konkret der Übertragung der Erkenntnisse in den Bereich der Religionspädagogik und -didaktik. Zuvor werden bisherige Konstrukte zu systemisch-konstruktivistischem Denken und Handeln in der Religionspädagogik und -didaktik untersucht. Zu konstatieren ist, dass zumeist nur kleinere Adaptionen und partielle Übertragungsversuche oder, unter Rückbezug auf andere didaktische Konzepte, eventuelle Verbindungen dargestellt werden. Durch eine Verknüpfung der systemisch-konstruktivistischen Grundlagen mit religionspädagogischen und -didaktischen Erkenntnisse lassen sich klare Korrespondenzen zwischen einem systemisch-konstruktivistisch geprägten Menschenbild und einem christlichen Menschenbild erkennen, aus welchen sich wiederum eine ethische Orientierung sowie eine klare Absage an die Idee der Beliebigkeit ablesen lassen. Ebenfalls wird deutlich, welche Möglichkeit sich als Brückenschlag zwischen einem systemisch-konstruktivistischen Verständnis von Wahrheit und Wirklichkeit und der Vorstellung von Wahrheit im Glauben anbietet. Entscheidend für die Zielsetzung der Arbeit war die Idee mit systemisch-konstruktivistischem Gedankengut eine veränderte Perspektive in der Religionspädagogik und -didaktik aufzuweisen, die in der Realität eines postmodern und (post-) säkularen geprägten und gemischtkonfessionellen und -religiösen Religionsunterrichtes stand halten kann, ohne entscheidende Faktoren wie die Pole der Korrelationsdidaktik, Erfahrung und Offenbarung, negieren oder aufgeben zu müssen. Diese stehen sich unter hier vorgestellten veränderten Perspektive nun nicht mehr unverbindbar gegenüber, sondern können in einem systemisch-konstruktivistischen Verständnis von allen Beteiligten in die Aspekte der Konstruktion und Rekonstruktion eingebracht werden und aufgehen, um dann von auch dekonstruiert werden zu können. Um die Arbeit auf ihre Praxistauglichkeit zu überprüfen und hinsichtlich ihrer Praxisorientierung abzurunden, befasst sich ein weiterer Abschnitt des dritten Teils mit einer Betrachtung von aktuellen Lehrwerken für den Religionsunterricht an Berufskollegs, die als systemisch-konstruktivistischer Materialpool geeignet sind. Weil die vorliegende Arbeit selbst ein Konstrukt ist, das der dialogischen Auseinandersetzung in religionspädagogischen und -didaktischen Kreisen bedarf, schließt der dritte Teil mit einem kritischen Rückblick und mit Anfragen und Anregungen für eine notwendige weitere Auseinandersetzung.

Like at all other types of school, (Catholic) religious education is an orderly subject at vocational colleges. Nevertheless, religious education at vocational colleges differs significantly from the teaching at schools of general education. This is not only due to the strict orientation towards the learning concept and the demand for realisation of active learning (handlungsorientierter Unterricht), which is supposed to establish a strong relationship to the professional world. Against ecclesiastic order and legal regulation, religious education is not taught separately for each denomination but (unless single students have applied for exemption from religious education) to a whole class, which consists of students of different denominations and religions, and without the possibility of attending an alternative class. The teaching of religious education takes place in a most multifaceted and affected context and cannot elude itself from changes that are conditional upon postmodernism and (post-) secularism. Thus, religious education at vocational colleges can be seen as a pioneer in regard to the urgency and possibilities of religious education at schools of general education. The just described reality is in opposition to the development of religious pedagogy and didactics, as the principle of correlation didactics (Korrelationsdidaktik) – despite several attempts of reorganisation and modernisation – remains an integral part of current curricula. This principle envisages the possibility of establishing and the actual establishment of a critically productive correlation between the two poles of faith experience and revelation in the classroom. The basic assumption of the dissertation at hand is that this principle is not sustainable (any more) for different reasons and that it should come to a radical reorganisation in religious pedagogy and didactics. In this respect, allowance has to be made for the above-mentioned situation without having to give up the clear Christian (and at the same time Catholic) focus. For this purpose, “systemic-constructivist approaches and their potential perspective in religious pedagogy and didactics regarding religious education at vocational colleges” are analysed and discussed. In doing so, the term perspective is understood as a possible perception and view on the future. The dissertation is divided into three large sections. In a first step, a broad survey of current (problematic) situations is carried out. Religious education at vocational colleges with its unavoidable conditions is discussed and confronted with correlation didactical concepts. Remarkable at this point is the fact that due to its linear and (mono) causal orientation every correlatively working concept shows difficulties, which do not allow it to persist in the reality of postmodern and post-secular religious education at vocational colleges. In the next step, systemic-constructivist approaches are applied to religious pedagogical and didactical problem areas, followed by a thorough discussion of various aspects of systemic-constructivist thinking and acting. This examination is based on the following central questions: What can education look like in a systemic view and what kind of relation do people have that are involved in such a process? In how far do fundamental epistemological statements about phenomena, such as reality, causality, circularity, the impossibility of instructive interaction et al., affect pedagogical and didactical statements? What effect do the levels of construction, reconstruction and deconstruction have on teaching design? Furthermore, a first range of problem areas is established, such as the question of truth and reality and how they are understood from a viewpoint of faith and a systemic-constructivist viewpoint respectively. After a broad and diverse treatment of the basic principles of a possible systemic-constructivist perspective in religious pedagogy and didactics, the third section of the paper concentrates on the transfer of the findings into the area of religious pedagogy and didactics. Beforehand, previous constructs of systemic-constructivist thinking and acting in religious pedagogy and didactics are analysed. It has to be stated that mostly only minor adaptions and fractional attempts of transfer or, with back reference to other didactical concepts, potential links are described. Due to a link of systemic-constructivist basics with religious pedagogical and didactical findings, explicit correspondences between a concept of man coined by systemic-constructivist values and one that is coined by Christian values can be found, from which in turn an ethic orientation and a clear rejection of the idea of arbitrariness can be determined. It also becomes obvious, which possibility motivates a bridging between a systemic-constructivist understanding of truth and reality and the association of truth in faith. The crucial factor of the purpose of this paper was the idea of showing an altered perspective in religious pedagogy and didactics with systemic-constructivist ideology, which can withstand the reality of religious education that is coined by postmodernism and (post-) secularism as well as a mixture of denominations and religions without having to negate or give up essential factors, such as the poles of correlation didactics, experience and revelation. Due to the presented perspective, those do not oppose each other any longer, but are able to be realised in the aspects of construction and reconstruction in a systemic-constructivist understanding by everyone involved in order to finally be able to be deconstructed as well. In order to be able to verify the paper for its practical interest and to complete it in regard to its practical orientation, a further part of section three deals with a look at current textbooks for religious education at vocational colleges, which are suitable as a systemic-constructivist collection of sources. As the paper at hand is a construct itself, which deserves dialogical discussion in religious pedagogical and didactical spheres, section three closes with a critical retrospection and with requests and suggestions for a necessary further treatment.

Fulltext:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT015978391

Interne Identnummern
RWTH-CONV-113425
Datensatz-ID: 51108

Beteiligte Länder
Germany

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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Arts and Humanities (Fac.7)
Publication server / Open Access
Public records
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781420

 Record created 2013-01-28, last modified 2022-04-22


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