Strukturen und Entwicklungspotenziale der Abfallwirtschaft in Tunesien

Cherif, Mohamed; Doetsch, Peter

doi:urn:nbn:de:hbz:82-opus-11533

Strukturen und Entwicklungspotenziale der Abfallwirtschaft in Tunesien

Cherif, Mohamed (Author)

2005

Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Mohamed Cherif

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2005

UmfangX, 258 S. : graph. Darst.

Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2005

Genehmigende Fakultät
Fak03

Hauptberichter/Gutachter
Doetsch, Peter (Thesis advisor)

Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2005-08-04

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-opus-11533
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/59903/files/Cherif_Mohamed.pdf

Einrichtungen

Fakultät für Bauingenieurwesen (300000)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Tunesien (Genormte SW) ; Abfallwirtschaft (Genormte SW) ; Umweltpolitik (Genormte SW) ; Wirtschaft (frei) ; Konzept (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 330

Kurzfassung
Die Abfallwirtschaft Tunesiens hat sich zu einem wichtigen Baustein der nationalen Umweltpolitik entwickelt. Dieser hohe Stellenwert ist, neben dem generell gewachsenen Problembewusstsein infolge Umweltübernutzung, insbesondere auf die Bedeutung der Tourismusbranche und die bevorstehende Freihandelszone mit der EU, für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes zurückzuführen. Die tunesische Regierung, die angesichts der beschränkten finanziellen Mittel und der Knappheit der Humanressourcen auf fremde, vornehmlich deutsche, technische und finanzielle Hilfe angewiesen ist, unternimmt seit geraumer Zeit zahlreiche Bemühungen um das Abfallproblem zu bewältigen. Dabei wird meistens versucht fertige Modelle und Verfahren anderer Industrieländer zu übernehmen. Die abfalltechnische und -politische Analyse einiger wichtiger Modellprojekte bzgl. Abfallkompostierung, -deponierung und -verwertung zeigt, dass die Umsetzung bestimmter Projekte ohne Gesamtkonzept sehr bedingt übertragbar ist und mittelfristig zu technischen, institutionellen, gesetzlichen und finanziellen Schwierigkeiten führt. Hingegen haben sich Lösungen, die an die soziokulturellen Bedingungen und Bedürfnisse der Bevölkerung sowie Besonderheiten des Landes angepasst sind und dem technischen und organisatorischen Know-how der stark dominierenden Verwaltung entsprechen, ökologisch und ökonomisch bewährt. Um auf den Bedarf Tunesiens zugeschnittene, sofort integrierte und umfassende Ansätze zur Lösung des Abfallproblems zu suchen, werden anhand einer Schwachstellenanalyse die Abfallprobleme lokalisiert, so dass aus den drei wichtigsten Parametern „Ortung, Ursache und Ausmaß“, abfallpolitische Grundprinzipien abgeleitet werden. Auf für Tunesien im Abfallbereich optimierte institutionelle, rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen aufbauend, werden die für das Land relevanten abfallpolitischen Instrumente und Potenziale in ihrer Wirkungsweise auf die Abfallwirtschaft dargestellt, so dass landesspezifische, sowohl ökologische als auch ökonomische und soziokulturelle Maßnahmen in Form eines Aktionsplanes identifiziert und analysiert werden können. Zu den Maßnahmen werden die Durchsetzbarkeitspotenziale im Rahmen eines 5-Jahresplanes anhand von realen Indikatoren und Plausibilitätsüberlegungen prognostiziert. Der auf der Basis volks- und betriebswirtschaftlicher Grundlagen basierende Aktionsplan soll den schrittweisen Übergang von der derzeitigen primären Abfallentsorgung zur anspruchsvolleren Abfallbewirtschaftung ermöglichen und somit die allgemeine Ausrichtung der Abfallpolitik auf einer nachhaltigen Basis festlegen und eine Orientierung der politischen Entscheidungsträger und internationalen Finanzgeber erleichtern. Denn die Abfallprobleme Tunesiens lassen sich in der aktuellen Entwicklungsphase nicht ausschließlich mit technischen Ansätzen bewältigen; rasches zielorientiertes Handeln von Wirtschaft, Verwaltung und Politik ist unerlässlich.

The solid waste management of Tunisia is developed to an important component of the national environmental policy. This high value is apart from the problem consciousness generally grown due to environmental excessive use, in particular on the meaning of the tourism industry and the forthcoming foreign trade zone with the European Union to lead back for the economic development of the country. The Tunisian government, that is dependent on foreign, primarily German, technical and financial assistance in view of the limited financial means and the scarceness of human resources, attemps to master numerous efforts for quite some time around the waste problem. To take over mostly tried finished models and procedures of other industrialized countries. The technical and political analysis of some important model Projects regarding to waste composting, -land filling and utilization shows the fact that the conversion of certain projects without total concept is very conditionally transferable. It leads to technical, institutional, legal and financial difficulties. However the solutions are approved which are adapted to the social and cultural conditions of the population and corresponded to the characteristics of the country and the technical and organizational know-how of the strongly dominating administration. In order to search for solutions of the waste problem, which are immediately integrated, comprehensive and specified for Tunisia, the waste problems are located with a week point analysis at first. Originated from the three most important parameters "detection, cause and extent", waste-political basic principles are derived. Based on optimised institutional, legal and financial general conditions, the most relevant political instruments and potentials are represented in their impact to the waste management in Tunisia, followed by the identification and analysis of a plan of actions, which included state-specific ecological, economical and social cultural measures. Further the enforceability potencial of these measures is prognosticated within the framework of a five years annual planning on the basic of material indicators and plausibility considerations. The plan of action, which is founded on economical bases, should facilate the gradual transition of the present primary disposal on to more fastidious waste management and to thus specify the general adjustment the waste politics on a lasting basis and to facilitate an orientation of the political decision makers and international financial giver. Because the waste problems of Tunisia can be mastered in the current development phase not exclusively with technical approachs; rapid goal-oriented acting of economy, administration and policy is essential.

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