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Die Informatio seriosa Papst Benedikts XIII. von 1399 : Stufen einer kirchenpolitischen Denkschrift von 1399 bis zum Konzil von Perpignan 1408



Verantwortlichkeitsangabevorgelegt von Barbara von Langen-Monheim, geb. Freiin von Ribaupierre-Rappoltstein

ImpressumAachen : Publikationsserver der RWTH Aachen University 2005

UmfangIII, 220, 82 S.


Aachen, Techn. Hochsch., Diss., 2004


Genehmigende Fakultät
Fak07

Hauptberichter/Gutachter


Tag der mündlichen Prüfung/Habilitation
2004-11-11

Online
URN: urn:nbn:de:hbz:82-20050719
URL: https://publications.rwth-aachen.de/record/61801/files/Langen-Monheim%2C%20Barbara.pdf

Einrichtungen

  1. Philosophische Fakultät (700000)

Inhaltliche Beschreibung (Schlagwörter)
Benedikt <Papst, XIII., Gegenpapst> / Informatio seriosa (Genormte SW) ; Geschichte 1399-1408 (Genormte SW) ; Abendländisches Schisma (Genormte SW) ; Kirchenpolitik (Genormte SW) ; Theologie, Christentum (frei) ; Papst Benedikt XIII. (frei) ; zweiter avignonesischer Schismapapst (frei) ; das Große Abendländische Schisma (frei) ; Avignon (frei) ; Obödienzentzug Frankreichs (frei) ; Gefangenschaft (frei)

Thematische Einordnung (Klassifikation)
DDC: 230

Kurzfassung
Die hier erstmals in ihrem ganzen Text vorgestellte und untersuchte kirchenpolitische Denkschrift Informatio seriosa (IS) aus dem Jahr 1399 von Papst Benedikt XIII., hat als zentrales Thema seine Bemühungen, die Einheit der Kirche wieder herzustellen. Sie zählt zu dem umfangreichen schriftlichen Werk dieses großen zweiten Schismapapstes von Avignon (1394-1417/22), und besteht aus zwei Teilen, in denen ausführlich der Ablauf der Ereignisse zweier Zeiträume, 1394/95 und 1398/99, geschildert wird, jeweils ergänzt durch die entsprechenden Dokumente, die das untadelige Verhalten des Papstes beweisen sollten. Bei seiner Wahl 1394 dauerte das Große Abendländische Schisma (1378-1417) bereits 16 Jahre ohne daß von einem der konkurrierenden Päpste, weder von seinem Vorgänger Clemens VII. noch von Urban VI. oder Bonifaz IX. in Rom jemals ein Versuch einer friedlichen Lösung zur Beendigung des Schismas unternommen worden wäre. Schon nach einem halben Jahr begann der Kampf Benedikts XIII. um seinen Pontifikat mit der Verteidigung des von ihm und seinen Kardinälen erarbeiteten Weges gegen die Rücktrittsforderungen des französischen Hofes und vor allem der Pariser Universität. Die damit verbundenen Verhandlungen werden im ersten Teil der IS beschrieben. Vier Jahre später, im Juli 1398, entzog ihm Frankreich den Gehorsam. Er mußte sich im Papstpalast in Avignon verschanzen und wurde Gefangener des Königs von Frankreich und seiner abgefallenen Kardinäle. Die Ereignisse des ersten Jahres seiner Gefangenschaft sind Thema des zweiten Teils der IS. Erst 1403 konnte er sich durch nächtliche Flucht befreien. Von da an bemühte er sich vergeblich um ein Treffen mit seinen römischen Gegnern (Bonifaz IX., Innozenz VII. und Gregor XII.). Schließlich entzog ihm Frankreich 1408 erneut die Obödienz. Bedroht durch einen Haftbefehl des französischen Königs und von den meisten seiner Kardinäle verlassen, mußte er nach Perpignan in spanisches Hoheitsgebiet fliehen. Auf einem von ihm dort einberufenen Konzil ließ er einen Bericht mit der historischen Darstellung zu Rechtfertigung seines Pontifikats vorlesen, zu dem die IS für die ersten fünf Jahre als Vorlage gedient hatte. Die IS ist in vier Handschriften in P(aris), R(om), O(xford) und S(alamanca) überliefert. Sie erfuhr in den neun Jahren von 1399 bis zu ihrer Umarbeitung und Verwendung 1408 mehrere Überarbeitungen, die hier erstmals in allen Überlieferungen und Entwicklungsstufen analysiert und in gegenseitige Relation gesetzt wurden. Dazu gehören die gezielten kritischen Überarbeitungen zweier Hände von 1400 bis 1405, die Zusammenfassung ihrer Beanstandungen in einer Begutachtung von 1406 und ein nur als Fragment in Paris erhaltenes Schriftstück von 1407, das in der Forschung bisher nicht beachtet worden war. Weitere Untersuchungen ergaben, daß S für den Bericht auf dem Konzil von Perpignan 1408 als Vorlage gedient hatte und als sogenannte zweite Fassung in diesem Eingang fand. In der Historiographie war die IS bisher undifferenziert mit den Konzilsakten gleichgesetzt und als historische Quelle gänzlich vernachlässigt worden Die IS kann nach der Vorstellung ihrer stufenweise erfolgten Entwicklung als eine komplexe, vielschichtige historische Quelle neu eingeordnet werden. Sie war, indem sie den Kampf Benedikts XIII. im eigenen Lager beschreibt, an seine Gegner im avignonesischen Obödienzbereich gerichtet und nicht an die Partei des römischen Kontrahenten adressiert. Jene sollten von seinen aufrichtigen, unverminderten Anstrengungen, das Schisma zu beenden, überzeugt werden und darüber unterrichtet, welche Anfeindungen er deshalb erleiden mußte. In ihrer zweiten Fassung hatte die IS als Teil des Konzilsberichtes eine andere Aufgabe zu erfüllen, hier sollte sie seinen Pontifikat rechtfertigen. In der gebündelten Darstellung dieser, den Umständen und der veränderten Situation des Papstes jeweils nuanciert angepaßten Fassungen, liegt ihr historischer Wert. Ihre Berichte lassen für den in ihr überlieferten Zeitraum der ersten fünf Jahre des Pontifikats in ihren drei Entwicklungsstufen das Bild eines unbeirrbaren, unbestechlichen und für seine Überzeugung kämpferisch eintretenden Papstes erkennen, der bis zur Selbstaufgabe das ihm übertragene Amt verteidigte und dabei einen ernsthaften Unionswillen betonte, der die eigene Abdankung bei Einhaltung der erforderlichen Prämissen mit einschloß.

The Informatio Seriosa is an ecclesiastical political document written by Benedict XIII. in 1399 with the main focus to unify the church and to end the Great Schism. This dissertation presents for the first time the text of this document in total. It is part of the large written work by this great second Schism Pope from Avignon (1394-1417/22) and was composed in two parts, the first a detailed account of events 1394/95, the second dealing with the events 1398/99 including documents to prove his faultless behaviour. The Great Schism lasted already sixteen years prior to the election of Benedict XIII. Neither his predecessor Clemens VII., nor his counterparts Urban VI. or Boniface IX. in Rome ever undertook any measures to resolve the Schism with peaceful means. Only six months after his election Benedict XIII. had to defend his and his cardinals concept to resolve the Great Schism against the French Court and especially the University of Paris, who in turn asked for his resignation. These negotiations are described in the first part of the Informatio Seriosa. Four years later, in July 1398, France split from Benedict XIII. and he was besieged in his papal palace in Avignon and hence became a prisoner of the King of France and his disloyal cardinals. The events of his first year of incarceration are described in the second part of the Informatio Seriosa. Only in 1403 he managed to escape in the mid of night and from then on tried to arrange a meeting with his Roman counterparts Boniface IX., Innocent VII. and Gregory XII. In May 1408 France withdrew their obedience again. Threatened by an arrest warrant issued by the King of France and abandoned by most of his cardinals, Benedict XIII. fled to Perpignan, at that time part of the Spanish territory. There he summoned a Council in November 1408 and gave account of the years of his pontificate, one part of which was based on the Informatio Seriosa. The Informatio Seriosa from 1399 survived in four different manuscripts in Paris (P), Rome (R), Oxford (O) and Salamanca (S). The IS was revised repeatedly in the nine years following its first compilation until in 1408, when it was reused for a report at the Council of Perpignan, which resulted in an independent second formulation of the original text. – For the first time, all of these records as well as all aspects of the texts have been researched and analysed in total and compared with each other. It includes the critical revisions of two authors from 1400 until 1405 in R, the summary of their annotations in an evaluation of 1406 and a third fragmentary document in Paris of 1407, which has until now not been noticed in historical research. Further examinations proved, that it must have been the Informatio seriosa S which was used as a model for the report at the Council of Perpignan of 1408 handed down in the protocols of the Council. Hitherto, historiography had not seen a seperation between these two versions (the IS and the protocols of the Council) and had neglected the texts of the IS as an important historical source. By demonstrating the historical development of the text, the IS can now be classified as a complex medieval source. Stating the trouble Benedict XIII. had with his own fraction, it was addressed to his critics within his original district of obedience and not to the counterparts in Rome. These opponents should be convinced of his truthful and sincere efforts to end the Great Schism and be informed about the hostility he had to endure. In its second version the IS had a different task, namely to justify his own pontificate. The historical value of the IS lies in the different versions of the same text, adapted according to the different circumstances and changing situations surrounding the pope. The reports show that the author in the first five years of his papacy was - contrary to his later reputation – an unwavering, incorruptible and for his convictions fighting pope. Up to self-sacrifice he defended his office emphasizing his will to unify the church, including his own resignation, if in return the relevant premises were kept.

Fulltext:
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Dokumenttyp
Dissertation / PhD Thesis

Format
online, print

Sprache
German

Externe Identnummern
HBZ: HT014349722

Interne Identnummern
RWTH-CONV-123425
Datensatz-ID: 61801

Beteiligte Länder
Germany

 GO


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The record appears in these collections:
Document types > Theses > Ph.D. Theses
Faculty of Arts and Humanities (Fac.7)
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Public records
Publications database
700000

 Record created 2013-01-28, last modified 2022-04-28


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