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Schattenbibliotheken - Auswirkungen auf Forschung und Bibliotheken am Beispiel von Sci-Hub

  • Schattenbibliotheken wie Sci-Hub und Library Genesis bieten Zugriff auf wissenschaftliche Volltexte aus nahezu allen akademischen Disziplinen. Sie agieren rechtswidrig, in dem sie die Bezahlschranken der Verlage umgehen und Dokumente in ihren eigenen Datenbanken speichern. Sie können als eine der Auswirkungen auf die „Zeitschriftenkrise" der letzten Jahrzehnte gesehen werden. Diese Bachelorarbeit befasst sich in Form einer Literaturrecherche mit diesem noch relativ jungen Phänomen und setzt einen besonderen Fokus auf Sci-Hub, als der meist genutzten Schattenbibliothek mit der breitesten Abdeckungsrate wissenschaftlicher Literatur. Es zeigt sich, dass Schattenbibliotheken sowohl von Wissenschaftlern und Studenten aus wirtschaftlich schwächeren Regionen der Erde als auch aus eigentlich lizenzstarken Ländern mit hoher Verfügbarkeit wissenschaftlicher Literatur genutzt werden. Bibliotheken sind als Bindeglied zwischen den Wissenschaftsverlagen und den Nutzern besonders von den Auswirkungen der Schattenbibliotheken betroffen. Während sie auf der einen Seite von einer besseren Verhandlungsposition gegenüber Verlagen profitieren könnten, müssen sie auf der anderen Seite mit den illegalen Datenbanken konkurrieren. Statt sich auf eine rein ethische Herangehensweise einzulassen oder Schattenbibliotheken zu einem Tabu-Thema werden zu lassen, sollten sie sich auf ihre Stärken konzentrieren. Eine klare und offene interne und externe Kommunikation über Sci-Hub und Co. ist dabei ebenso von Bedeutung, wie das Vorantreiben der Open-Access-Bewegung sowie eine Orientierung hin zu personalisierten Nutzerdiensten und der Vermittlung von Informationskompetenz.
  • Shadow libraries, such as Sci-Hub and Library Genesis, provide access to scientific full texts of almost all academic disciplines. They act against copyright by bypassing the paywalls of publishers and collecting documents in their own databases. They can be seen as one of the effects of the „serial crisis" of recent decades. This thesis contains a literature research about the relatively young phenomenon and focusses around Sci-Hub as the most widely used shadow library with the widest coverage of scientific literature. It turns out that shadow libraries are used by academics and students alike, from economically weaker regions of the world as well as from countries that have a high availability of scientific literature. Libraries are particularly affected by the impact of shadow libraries because they build a bridge between scientific publishers and their own patrons. While they could benefit from a better negotiating position with publishers on one hand, they have to compete with the illegal databases on another hand. Instead of engaging in an ethical approach or turning shadow libraries into a taboo topic, they should focus on their own strengths. An open and transparent internal and external dialogue about SciHub and Co. is just as important as supporting the open-access-movement and focusing on personalized user services for conveying information literacy.

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frontdoor_oas
Metadaten
Author:Sarah Müller
Document Type:Bachelor Thesis
Year of first Publication:2019
Date of final exam:2019/07/23
First Referee:Inka Tappenbeck
Advisor:Claudia Frick
Degree Program:Bibliothekswissenschaft
Language:German
Page Number:71
Tag:Alexandra Elbakyan; Guerilla Open Access; Schattenbibliotheken; Sci-Hub
URN:urn:nbn:de:hbz:79pbc-opus-14119
Licence (German):License LogoCreative Commons - Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen